Stellungnahme zum Antrag
196/2008

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 09/26/2008
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 3001-03



Stellungnahme zum Antrag
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    Vetter Helga (CDU), Ripsam Iris (CDU), Sauer Jürgen (CDU)
Datum
    06/02/2008
Betreff
    Weiternutzung Altes Rathaus Plieningen und Feuerwehrräume in der Zehntscheuer
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:

Das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung lässt derzeit durch das Architekturbüro Frey untersuchen, in welcher Weise sich die Nutzungen der Gebäude Altes Rathaus Goetzstraße 1 und Zehntscheuer Mönchhof 7, welche im Sanierungsgebiet Plieningen 1 -Schoellstraße- gelegen sind, neu aufteilen lassen. Anlass für die Untersuchungen war die vorgesehene Sanierung des Alten Rathauses. Bei der Erarbeitung der Modernisierungsstudie stellte sich hier alsbald heraus, dass das Alte Rathaus nicht isoliert betrachtet werden kann, da für eine nachhaltige Erneuerung sämtliche Nutzungen befristet aus- oder dauerhaft verlagert werden müssen.


Stuttgarter Musikschule

Die Stuttgarter Musikschule verfügt im Alten Rathaus über einen Unterrichtsraum im Erdgeschoss; sie wäre an vier zusammen liegenden Räumen interessiert. Für die Früherziehung wird ein Raum mit ca. 40 m² benötigt, die drei anderen sollten ca. 20 - 30 m² haben. Die Räume würden als reine Unterrichtsräume, vor allem für Unterricht am Klavier, aber auch an Gitarre, Blas- und Streichinstrumenten sowie für Musikalische Früherziehung und Eltern-Kind-Rhythmik genutzt. Die Verwaltung würde vom Musikschulbezirk Sillenbuch-Degerloch und über die zentrale Verwaltung im Treffpunkt Rotebühlplatz erfolgen.


Heimatmuseum Plieningen

Das Heimatmuseum Plieningen verfügt aktuell über eine Fläche von insgesamt 80 m² (vier Räume im 1. OG). Es ist derzeit zwei Stunden pro Woche, immer sonntags von 10 - 12 Uhr geöffnet. Die Präsentation ist aktuell nicht befriedigend. Der Planungsstab Stadtmuseum möchte das Heimatmuseum Plieningen langfristig besser und publikumsfreundlicher präsentieren. Grundlage dafür ist eine Erfassung der Bestände vor Ort, die im September 2008 durchgeführt wird.

Die Museumsfläche der Dauerausstellung soll nicht erweitert werden, sondern die vorhandene und gute Sammlung innerhalb eines ansprechenden Konzeptes neu präsentiert werden. Darüber hinaus sollten im Museum regelmäßig Sonderausstellungen organisiert werden. Anzustreben ist mindestens eine Sonderausstellung pro Jahr.

Wird das Museum neu aufgestellt, wäre eine Erweiterung der Öffnungszeiten analog den Museen in Möhringen und Bad Cannstatt von zwei auf ca. 4 - 8 Stunden wöchentlich wünschenswert. Außerdem sollte eine Besuchsmöglichkeit für Schulklassen außerhalb der Öffnungszeiten organisiert werden.

Der Planungsstab Stadtmuseum strebt den Betrieb des Heimatmuseums Plieningen mit ehrenamtlichen Kräften an. Sollte dies nicht gelingen, wäre mit Personalkosten für Honorarkräfte und geringfügig Beschäftigte in Höhe von ca. 5.800 Euro/Jahr zu rechnen.

Für den Sonderausstellungsbetrieb sollten für Erarbeitung und Produktion pro Jahr ca. 3.000 Euro eingeplant werden, sofern die Ehrenamtlichen nicht die inhaltliche Erarbeitung und Recherche übernehmen können.


Weiteres Vorgehen

Nach Auszug der Freiwilligen Feuerwehr aus der Zehntscheuer voraussichtlich in 2010 könnte die konstruktive Struktur des Gebäudes wieder nach dem alten Stand hergestellt werden. Auf der freiwerdenden Fläche wäre eine Nutzung durch das Heimatmuseum mit verglasten Toren zum Mönchhof und Transparenz zum bisherigen Eingang sowie in der bisherigen Wagenhalle an der (nördlichen) Stirnseite durch die Musikschule, Vereinsnutzung oder Treffpunkt für Jugendliche denkbar. Eine gemeinsame flexible Nutzung der Räume in der Zehntscheuer ist bei guter Gestaltung durchaus realisierbar. Durch gemeinsame Veranstaltungen von Musikschule und Heimatmuseum erwartet die Kulturverwaltung spürbare Synergieeffekte im Hinblick auf die Ausnützung der Flächen und die jeweiligen Veranstaltungskosten.

Die Nutzungs- und Modernisierungspläne für das Alte Rathaus und die Zehntscheuer sollen in absehbarer Zeit im Bezirksbeirat Plieningen vorgestellt werden. Entsprechend dem Beschluss in den Haushaltsplanberatungen 2008/2009 (vgl. GRDrs 1146/2007) werden die Planungen für die Modernisierung und Instandsetzung bis zur Leistungsphase 4 HOAI fortgeführt und aus Mitteln der Sanierung „Plieningen 1 – Schoellstraße“ finanziert, um im Doppelhaushalt 2010/2011 über die Bereitstellung der Mittel für die Baumaßnahme entscheiden zu können.






Dr. Wolfgang Schuster