Beantwortung zur Anfrage
747/2000

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 08/31/2001
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 5721-01



Beantwortung zur Anfrage
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    CDU-Gemeinderatsfraktion
Datum
    12/12/2000
Betreff
    Sport- und Schulhallenbad am Inselbad Untertürkheim
    Situation des Schul- und Vereinsschwimmsport in Stuttgart
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:

Die bisherigen Überlegungen für ein Sport- und Schulhallenbad standen im Zusammenhang mit der Sanierung / Neubau des Freibadbereiches im Inselbad in Stuttgart-Untertürkheim. Der Bäderausschuss hatte im Juni 1999 darum gebeten, dass die Sanierung / Neubau des Freibadbereiches und der eventuelle Bau eines Sport- und Schulhallenbades flächenmäßig aufeinander abgestimmt werden. Zielsetzung dabei war auch, die Funktionen der Traglufthalle Inselbad (Schwerpunkt leistungsorientiertes Schwimm- und Wasserballtraining) und des sanierungsbedürftigen Hallenbades Untertürkheim (Schwerpunkt Schulsport und örtlicher Schwimmsport der Vereine), das vom dortigen Förderverein betrieben wird, durch ein neues Hallenbad in Untertürkheim zu ersetzen.

In Abstimmung mit allen Beteiligten (Schwimmsport, Schulen, städt. Stellen) wurde ein Raumprogramm für ein Sport- und Schulhallenbad ausgearbeitet, das darauf ausgerichtet war, die Bedürfnisse des Vereins- und Schulsports sowie des Leistungs- und Spitzensports abzudecken (kein öffentlicher Badebetrieb). Zu der Thematik wurde im Sportausschuss (27.06.2000) und im Verwaltungsausschuss (04.10.2000) ausführlich berichtet und dabei auch über die Situation des Schwimmsports in Stuttgart informiert. Zur Situation des Schwimmsports wurde zuletzt nochmals in der gemeinsamen Sitzung von Sportausschuss und Schulbeirat am 17.07.2001 und im Verwaltungsausschuss am 25.07.2001 durch die Verwaltung Bericht erstattet.

Für weitergehende Untersuchungen und Planungen eines Sport- und Schulhallenbades bis zur Leistungsphase 1 HOAI sind Planungsmittel in Höhe von ca. 300.000 DM erforderlich. Im Rahmen der Haushaltsplanberatungen 2000/2001 wurden die Mittel vom Gemeinderat nicht bereitgestellt.


Zu den einzelnen Punkten der Anfrage ist folgendes zu ergänzen:




Zu 1.

Zur Frage nach Sportbädern in Esslingen und Sindelfingen ist anzumerken, dass es in Esslingen ein vereinseigenes 50-m Freibad des SSV Esslingen gibt. In Sindelfingen wird das Badezentrum (Frei- und Hallenbad) mit einem überdachten 50-m Becken betrieben. Das Freibad des SSV Esslingen wurde in der Vergangenheit nur im Ausnahmefall vom SV Cannstatt für Bundesliga-Wasserballspiele genutzt, wenn in der Umbauphase der Traglufthalle das Sportbecken des Inselbades nicht zur Verfügung stand und zwingend Punktspiele durchgeführt werden mussten.

Die Nutzung der Schwimmhalle im Badezentrum Sindelfingen ist stark auf den öffentlichen Badebetrieb ausgerichtet.
· Montag 14 bis 20 Uhr
· Dienstag 6.30 bis 22 Uhr
· Mittwoch bis Freitag 6.30 bis 20 Uhr
· Samstag und Sonntag 7 bis 18 Uhr

Abgesehen von Transportproblemen besteht auch aus Gründen der zeitlichen “Nicht”-Verfügbarkeit keine Möglichkeit zur Abdeckung der Bedürfnisse Stuttgarter Vereine im Badezentrum Sindelfingen. Leistungstraining im Bereich Schwimmen findet statt, wobei die Entfernung vom Olympiastützpunkt (Wohnheim der Spitzenschwimmer) nach Sindelfingen immer ein Transportproblem darstellt und in Sindelfingen natürlich auch die Trainingsbedürfnisse der erfolgreichen eigenen Schwimmer abgedeckt werden müssen.

Ohne Berücksichtigung der kalkulatorischen Kosten wären die Folgekosten für ein Sport- und Schulhallenbad voraussichtlich mit der Summe der derzeitigen laufenden Kosten für die Traglufthalle und das Hallenbad Untertürkheim vergleichbar. Eine konkrete Kostenerhebung ist bisher allerdings nicht erfolgt.


Zu 2.

Bereits zu einem frühen Zeitpunkt wurde mit Bund und Land Kontakt wegen Zuschüssen zum Bau eines Leistungszentrums aufgenommen. Diese wurden nach der Entscheidung, vorerst keine weiteren Planungsschritte einzuleiten, jedoch nicht weiter vertieft. Bei der Beurteilung der Zuschussfrage durch Bund und Land spielt sicher eine Rolle, dass bereits für die Traglufthalle Zuschüsse gewährt wurden, deren Zweckbindung noch nicht abgelaufen ist. Für den neu beantragten Bundesstützpunkt Wasserball in Stuttgart wurde vom Deutschen Sportbund zunächst eine zweijährige Anerkennung bis zum 31.12.2002 befürwortet.


Zu 3.

Zur Situation des Stuttgarter Schwimm- und Wasserballsports wird auf die Erklärung des “gesamten Stuttgarter Schwimmsports” vom 03.02.2000 verwiesen, in der der Bedarf für eine ganzjährig nutzbare Wettkampf- und Trainingsstätte mit einem überdachten 50-m Becken dargestellt und begründet wird. Mit Inbetriebnahme des Haus der Athleten am Olympiastützpunkt sind dort auch Schwimmer eingezogen. Diese werden vom Landestrainer Herrn Lebherz betreut. Am Projekt Talentsuche / Talentförderung ist der Schwimmverband Württemberg / AGS beteiligt. Das Projekt wurde 1999 mit 10.000 DM und 2000/2001 jeweils mit 20.000 DM gefördert.


Zu 4.

Zur Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen zur Verwirklichung eines Sport- und Schulhallenbades im Parkplatzbereich des Inselbades müsste ein Bebauungsplanverfahren eingeleitet werden. Eine eingehende stadtplanerische Untersuchung und Beurteilung wird in diesem Zusammenhang erfolgen. Bereits im Zusammenhang mit der Trassenführung für Stuttgart 21 bei der ursprünglich Auswirkungen auch auf diesen Bereich erwartet wurden, waren entsprechende Ersatzlösungen für das Hallenbad Untertürkheim und die Traglufthalle angedacht.



Zu 5.

Bei der Ausarbeitung des Raumprogramms für ein Sport- und Schulhallenbad waren sowohl der Sportfachverband als auch der Olympiastützpunkt eingebunden. Die Anregungen und spezifischen Anforderungen aus sportfachlicher Sicht sind in das gemeinsame Konzept eingeflossen. Berücksichtigt wurden auch die berechtigten Belange des Schulsports. Es ist bekannt, dass seit Jahren auch z.B. in Schwäbisch Gmünd Planungen für den Bau einer Schwimmsporthalle bestehen. Auch dort zeichnet sich jedoch noch keine Realisierung ab.


Zu 6.

Die Kur- und Bäderbetriebe Stuttgart haben dem Hochbauamt einen Planungsauftrag für die Sanierung des Hallenbads Untertürkheim erteilt. Siehe hierzu auch Stellungnahme zum Gemeinderatsantrag 237/2001.


Zu 7.

Zur Situation des Schulschwimmsports wurde mit den GRDrs 183/2001 und 652/2001 ausführlich berichtet.


Auf die Stellungnahme zum Gemeinderatsantrag Nr. 751/2000 zur gleichen Thematik wird verwiesen.