Stellungnahme zum Antrag
368/2001

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 09/26/2002
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 0502-00



Stellungnahme zum Antrag
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    SPD-Gemeinderatsfraktion
Datum
    08/14/2001
Betreff
    Die Perspektive wechseln:
    a) Auszubildenden-Volunteering der Stadt Nürtingen auch für Stuttgart
    b) Praktikumskooperationen von Firmen und Sozialämtern
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:

Zu Punkt 1 (Auszubildenden Volonteering)

Dazu wurde in einem Zwischenbescheid vom 8.10.2001 bereits wie folgt berichtet:
"In der Ausbildung bei der Stadtverwaltung wird die personale Kompetenz seit geraumer Zeit nicht nur über die Fachkompetenz definiert, zunehmend werden Module zur Entwicklung und Stärkung der Methodenkompetenz und der sozialen Kompetenz entwickelt (in Verwaltungsberufen vor allem im Rahmen von Projektarbeit und/oder Seminaren). Es ist vorgesehen, in einem Pilotprojekt für Verwaltungsberufe soziales Lernen in sozialen Einrichtungen zu ermöglichen. Inwieweit Dienste Dritter in Anspruch genommen werden oder interne joint ventures in Einrichtungen und Betrieben der Stadtverwaltung organisiert werden können, wird Gegenstand der weiteren Untersuchungen und Überlegungen sein, die auch mit der Personalvertretung entwickelt werden. Jedenfalls sind im vorliegenden Haushaltsplanentwurf auch für Projekte sozialen Lernens Mittel vorgesehen.
Über die Ziele und Inhalte eines Aktionsprogramms wird die Stadtverwaltung den Gemeinderat unterrichten."
Die erwähnte Unterrichtung wird in der jährlichen Vorlage zur Ausbildungssituation erfolgen, die für den 9. 10. 2002 terminiert ist.

Zu Punkt 2 (Praktikumskooperationen von Firmen und Sozialämtern)

Dieser Teil des Antrags bezieht sich auf aus der Wirtschaft heraus entwickelte Ansätze, Führungskräfte zur Auseinandersetzung mit ihnen unbekannten Lebenswelten anzuregen. Dadurch sollen Denkanstöße zur Überprüfung der eigenen Wertvorstellungen und Vorurteile bewirkt und die Kompetenz im Umgang mit menschlichen Problemen weiterentwickelt werden, um durch diese Erfahrungen den Führungsalltag effizienter gestalten zu können. Im übrigen soll dadurch das Interesse am freiwilligen sozialen Engagement geweckt werden.

Diese anfangs in der Schweiz (Projekt Seitenwechsel) entwickelten Ansätze sind in der Bundesrepublik Deutschland in Hamburg und München übernommen und teilweise weiterentwickelt worden.

Bei dem Münchener Programm Switch handelt es sich um eine Fortbildungsveranstaltung, die in München in Kooperation von der Firma Siemens mit der Sozialverwaltung entwickelt wurde und an der inzwischen mehrere Firmen unterschiedlicher Größenordnung teilnehmen. Hierüber wurde auch im Februar 2001 bei dem Kongress "Zukunft Stadt" in Stuttgart berichtet. Jährlich werden vier Praktikadurchgänge mit 8-10 Teilnehmern durchgeführt. Die einwöchigen Praktika finden in ca. 20 ausgewählten Einrichtungen der Stadt oder freier Träger statt. Die Teilnehmer werden durch einen dafür städtischerseits angestellten Pädagogen vor, während und nach dem Praktikum betreut, angeleitet und begleitet. Dazu kommt auch noch eine Nachbereitung, die drei Monate nach Praktikumsende stattfindet. Diese intensive Begleitung ist nach den Erfahrungen der Stadt München zwingend notwendig, um das Praktikumsziel zu sichern. Die beteiligten Firmen zahlen an die Stadt München erhebliche Beträge, mit denen zur Hälfte die städtische Organisation und Begleitung finanziert werden. Die andere Hälfte der Firmenzahlung geht an die Einrichtung, die den Praktkumsplatz bereitstellt.

Impulse, außer Führungskräften auch Nachwuchskräften soziales Lernen durch Sozialpraktika zu vermitteln, sind von der Deutschen Bank (Jugendschule Wirtschaft) und der Bundesinitiative Unternehmen bekannt. Durch weitere Recherchen der Stuttgarter Sozialverwaltung konnten aber keine weiteren organisierten Partnerschaften festgestellt werden.

Der Wert eines durch ein solches Praktikum ausgelösten Perspektiven-Wechsels für alle beteiligten Seiten kann kaum in Frage gestellt werden. Die Erfahrungen aus dem Projekt Switch zeigen aber auch, dass ein erheblicher Zeit- und Personalbedarf notwendig ist, um die Praktika zu organisieren, vor- und nachzubereiten und fachlich zu begleiten. Der erforderliche Arbeitsaufwand ist ohne zusätzliche Ressourcen nicht darstellbar. Hierfür ist ein erheblicher Mitteleinsatz notwendig.









Dr. Wolfgang Schuster













Leitvermerke:

2. Über
Referat A

3. an
Referat SJG zur Mitzeichnung

4. OBM zur Zeichnung

5. 10-2.1
zur Aufnahme in die Tagesordnung

6.10-1.3 zur Vervielfältigung

7. 10-2.1 zur Verteilung

8. 10-5.12 z.A