Beantwortung zur Anfrage
295/2008

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 08/25/2008
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 4549-14



Beantwortung zur Anfrage
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    Ripsam Iris (CDU), Sauer Jürgen (CDU), Stradinger Fred-Jürgen (CDU), Prof. Dr. Loos Dorit (CDU), Heinz Elisabeth (CDU)
Datum
    07/17/2008
Betreff
    Café MuK in Lauchhau / Lauchäcker – was ist daraus geworden?
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:

Das vorbildliche Projekt Cafe MuK im Vaihinger Stadtteil Lauchhau/Lauchäcker (2001 -2004) entwickelte sich zu einem wichtigen, stark nachgefragten Integrationsprojekt für alle Familien in diesem neuen Stuttgarter Stadtteil. Die große und kontinuierliche Nachfrage und die Resonanz belegten, wie wichtig ein niederschwelliges Angebot insbesondere für die Integration der neu hinzugezogenen Mütter und ihrer Kinder bzw. der Familien und für die Kontaktaufnahme und Begleitung vieler Migranten-Eltern aus dem Lauchhau war.

An dieser Erfolgsgeschichte knüpften 2005 in den ehemaligen „Cafe MuK“-Räumlichkeiten Melunerstr.41 zunächst einzelne Kursangebote des Elternseminars an. Dabei wurde auch weiter das „Cafe MuK“-Inventar genutzt. Zusätzlich standen ebenfalls die dortigen Räumlichkeiten der GWA (neben einem Büro v. a. deren Seminarraum) sowie nach Absprache und Belegungsplanung die Räume der ebenfalls dort untergebrachten KiTa für Angebote der Kinderbetreuung zur Verfügung.

Seit 2006 wurden 2 Honorarkräfte des Elternseminars gezielt aktiv, um tragfähige Formen der Selbsthilfe und Selbstorganisation unter den Nutzerinnen und Nutzern zu entwickeln. Engagierte Frauen und Männer konnten durch Informationstreffen, Fragebogenaktionen, Beteiligung bei Aktivitäten im Stadtteil etc. für das Folgeprojekt „Familienzentrum L/L“ gewonnen werden. Es wurde eine Initiativgruppe „Vorbereitungskreis“ gegründet, die mit der Unterstützung des Elternseminars folgende Aufgaben anging: Bedarfe der Familien an Bildungsangeboten, dementsprechende Programmplanungen, Durchführung erster öffentlicher Aktivitäten, vor allem auch Fragen der Organisationsform und Profilentwicklung des zukünftigen Familienzentrums bis hin zur Auseinandersetzung mit Aspekten von Selbstorganisation und dafür notwendigen Strukturen.

Kern der Gruppe bilden 10 Mütter, die regelmäßig an den monatlichen Treffen teilnehmen und die Arbeit inhaltlich mitgestalten. Begleitend gab und gibt es die Veranstaltungsreihe „Elterngespräche“, das niederschwellige Café-Angebot „Offener Treff“ (Start am 26.04.07, 2-wöchentlich) sowie diverse Einzelveranstaltungen zu saisonalen Anlässen und aktuellen Themen. Außerdem haben sich ergänzende und interkulturelle Angebote des Elternseminars mittlerweile etabliert: ein Alphabetisierungskurs für türkische Frauen; ein Deutschlernangebot für Migrantinnen sowie ein internationaler Frühstückstreff für Eltern und Kinder.

Dabei ist - trotz des separaten Standortes Melunerstr. 41 - das Projekt „Familienzentrum“ von Anfang an Bestandteil des Gesamtkonzeptes „Bürgerhaus L/L“ unter Einbeziehung des Stadtteilvereines „Bürgerforum“. Das Projekt „FamilienzentrumL/L“ koordiniert seine Aktivitäten mit dem Angebot im neuen Bürgerhaus Melunerstr.12. Etliche im Familienzentrum engagierte Eltern sind in Personalunion auch in den ehrenamtlichen Zusammenhängen des Bürgerhauses beteiligt.

Diese langjährige Arbeit trägt Früchte. Am Samstag, den 11. Oktober 2008 lädt das „Familienzentrum L/L“ zum Eröffnungsfest ein.

Insgesamt hat die Entscheidung des Gemeinderates zur Regelförderung der Projektidee „Familienzentrum“ die positiven Wirkungen des damaligen Engagements von MuK e.V. in diesem Stadtteil wohlwollend und konstruktiv aufgenommen und zu einem nachhaltigen Ergebnis geführt.

Dr. Wolfgang Schuster