Beantwortung und Stellungnahme zu Anfrage und Antrag
240/2007

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 08/22/2007
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 7831-05.00



Beantwortung und Stellungnahme zu Anfrage und Antrag
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    SPD-Gemeinderatsfraktion
Datum
    05/25/2007
Betreff
    Lärmbelästigung durch nächtlichen Güterzugverkehr auf den Trassen Untertürkheim-Kornwestheim und Bad Cannstatt-Waiblingen
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:

Im September wird mit dem Bau der Lärmschutzwände auf der Trasse Untertürkheim-Kornwestheim begonnen. Der Bau wird in Bad Cannstatt Dennerstraße/
Ebitzweg beginnen. Die Bahn arbeitet sich von dort aus Richtung Münster vor. Zum Schluss werden die Lärmschutzwände am Salzweg und Elbelen errichtet. Dort, wo Lärmschutzwände nicht errichtet werden können, wurde von der Bahn bereits ein Lärmschutzfensterprogramm durchgeführt.

Für die weiter entfernt und höher liegenden Wohngebiete lässt aus physikalischen Gründen die Lärmminderungswirkung der Lärmschutzwände nach. Für diese Gebiete werden jedoch auch nicht die Sanierungskriterien erfüllt, d. h. es war auch nicht Ziel, dort den Lärm maßgeblich zu senken.

Die Lärmschutzwände werden den vorhandenen Lärm nicht erhöhen, da diese hoch absorbierend ausgestaltet werden.

Die Zahl der nächtlichen Güterzugfahrten ist auf der Trasse Untertürkheim-Kornwestheim gleich geblieben. Auf der Strecke Bad Cannstatt-Fellbach hat sie von 2005 auf 2006 zugenommen.








Auf Nachfrage teilte die Bahn für die Strecke Untertürkheim-Münster folgende durchschnittliche Zugzahlen an Arbeitstagen mit:

2002
2006
Güterzüge tags
53
50
Güterzüge nachts
45
42
Reisezüge tags
10
10
Reisezüge nachts
2
2

Bei den Güterzügen gab es 2004 nachts eine Absenkung auf eine durchschnittliche Zugzahl von 30 Zügen.

Für die Strecke Bad Cannstatt-Fellbach lauten die durchschnittlichen Zugzahlen an Arbeitstagen:
20022006
Güterzüge tags
1
10
Güterzüge nachts
0
6
Reisezüge tags
238
259
Reisezüge nachts
41
48


Zum Zustand des Gleisbetts und zum Alter der eingesetzten Waggons machte die Bahn keine Aussagen. Bisher ist es so, dass alle Fahrzeuge, die vom Eisenbahnbundesamt zugelassen sind und sich in betriebssicherem Zustand befinden, auf dem deutschen Bahnnetz fahren dürfen. Lediglich für neue Schienenfahrzeuge gibt es seit Kurzem EU-weite Grenzwerte der Schallemissionen. Die DB Netz AG teilt mit, dass sie nicht die Möglichkeit habe, den Einsatz von „lauten“ Fahrzeugen zu beschränken. Auch die Stadt kann diesen Einsatz nicht verhindern.

Das Gesamtkonzept der Lärmsanierung wird bis Ende 2007 auf Basis der Verkehrsmenge 2007 überarbeitet. Sollten sich dabei höhere mittlere nächtliche Schallemissionen als bisher ergeben und eine Überschreitung der Lärmsanierungsgrenzwerte wahrscheinlich werden, könnte möglicherweise auch der Streckenabschnitt Bad Cannstatt - Fellbach in die Lärmsanierung aufgenommen werden. Dies allerdings dann mit geringer Priorität, da die Grenzwertüberschreitung sicherlich gering ausfallen wird.







Dr. Wolfgang Schuster