Stellungnahme zum Antrag
46/2007

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 03/08/2007
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 3303



Stellungnahme zum Antrag
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    Lieberwirth Dieter (DIE REPUBLIKANER), Schlierer Rolf (REP) , DIE REPUBLIKANER im Stuttgarter Gemeinderat
Datum
    01/31/2007
Betreff
    "Buchstart" -- kostenloser Lesestoff für die Kleinsten auch in Stuttgart
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:


Die Landeshauptstadt Stuttgart hat in ihrem Arbeitsprogramm "Kinderfreundliches Stuttgart" unter Punkt 1 den Zugang aller Kinder zu Bildung und Förderung formuliert. In vielfältiger Art und Weise wird diesem Anspruch bereits Rechnung getragen. Dabei spielt die Förderung der Vorschulkinder bezüglich des Zugangs zu Literatur eine große Rolle.

Anders als „Buchstart“ in Hamburg legt die Stadt Stuttgart großen Wert auf die lebendige Vermittlung der Lesefähigkeit und Lesekompetenz. Aber auch die Freude am Buch, die Beschäftigung mit dem Medium und der ihr innewohnenden Möglichkeiten werden gefördert. Das Verschenken eines Buchpakets führt nicht selbstverständlich zur Freude am Lesen. Weil in Forschung und Fachkreisen betont wird, wie wichtig Vorbilder für Kinder sind, hat die Stadt ihre Projekte und Angebote so angelegt, dass durch Austausch, Kommunikation und Vorbilder am besten den Bedürfnissen der Kinder Rechnung getragen werden kann.

Die Stadtbücherei mit ihren Stadtteilbüchereien ist dabei ein wichtiger Vermittler und Initiator und eingebunden in ein Netzwerk weiterer Einrichtungen wie Kindertagesstätten, Schulen, Musikschulen, Kindertheater, Jugendamt, Vereine oder Mehrgenerationenhäuser. Die so entstandenen Angebote der Kinderbücherei bieten mit ihrem breiten Spektrum genau jene aktive Vermittlung, die der Stadt wichtig ist. Der große Zuspruch bei den Kindern zeigt, dass die Angebote erfolgreich sind. Das Vermittlungsspektrum umfasst dabei:

1. Veranstaltungen, die der Leseförderung dienen,
2. Vermittlung von Medienkompetenz (Reihe InternetReporter),
3. Ausstellungen, die Illustrationen der Kinderliteratur in den Mittelpunkt stellen,
4. Begegnungen mit Verlegern, Autoren und Illustratoren,
5. Autorenlesungen, szenisches Erzählspiel, Lesefest und Märchenbasar,
6. BilderbuchShow für die ganz Kleinen,
7. ExpertenKids mit dem Schwerpunkt Sachbuch,
8. Sprachenbalkon und Sprachlabor fördern die Lust am Sprechen und an Sprache,
9. Medienbox für Stuttgarter Einrichtungen,
10. Beratung der Kindertagesstätten beim Buchankauf.

Ein besonderes erfolgreiches Projekt ist „Leseohren aufgeklappt“, bei dem Stuttgarter Vorlesepatinnen mit Kindern die Welt der Kinderliteratur entdecken.

Außerdem können Kinder in der Kinderbücherei mit Hilfe ihrer Eltern einen Leseausweis beantragen. Die Ausleihe der Medien ist damit für die Kinder kostenfrei.

Mit den erfolgreich gestarteten ersten Stuttgarter Kinder- und Jugendbuchwochen, ausgerichtet vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels, Landesverband Baden-Württemberg in Kooperation mit vielen Partnern ist im TREFFPUNKT Rotebühlplatz ein neuer literarischer Schwerpunkt im kulturellen Angebot der Stadt für Kinder und Jugendliche aller Alters- und Bildungsstufen entstanden.

Diese Darstellung zeigt, dass Kinder in Stuttgart frühzeitig durch vielfältige Angebote an Literatur, Buch und den Umgang mit Medien herangeführt werden. Aus diesem Grund sieht die Stadt keine Notwendigkeit das Hamburger Modell zu übernehmen.






Dr. Wolfgang Schuster