Stellungnahme zum Antrag
409/2007

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 11/23/2007
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 8108



Stellungnahme zum Antrag
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    SPD-Gemeinderatsfraktion
Datum
    09/28/2007
Betreff
    Stuttgart, Sillenbuch und die Solarbundesliga
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:

Solare Energie ist eine wichtige Komponente gegen den Klimawandel. Die Verwaltung unterstützt den Bau von Photovoltaikanlagen, in dem sie interessierten Investoren kostenlos Dächer von städtischen Gebäuden zur Verfügung stellt. Einschließlich der stadteigenen Anlagen und der von Schulen und Vereinen beträgt die installierte Leistung auf den städtischen Gebäuden inzwischen 550 kWpeak. Damit werden jährlich etwa 370 Tonnen CO2 vermieden.

Die Errichtung von solarthermischen Anlagen verfolgt die Stadt nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Bei den städtischen Liegenschaften beträgt die Kollektorfläche inzwischen über 4.000 m². Die jährliche Wärmelieferung beläuft sich dabei auf etwa 1.300.000 kWh. Dadurch werden jährlich etwa 330 Tonnen CO2 vermieden.


Zu 1.
Eine Beteiligung an der Solarbundesliga kann derzeit, neben der Betreuung der städtischen Dächer, mit dem vorhandenen Personal nicht geleistet werden.

Zudem zeigt die Erfahrung in Freiburg, dass die Solarbundesliga eher auf kleine,
übersichtliche Gemeinden zugeschnitten ist. Großstädten fällt es besonders schwer sich im Wettbewerb zu behaupten.

Bei der Solarbundesliga sind nicht nur die städtischen Gebäude, sondern alle privaten Anlagen einer Stadt zu erfassen. Dabei müssen Angaben zu den Flächen der solarthermischen Kollektoren und zur Gesamtleistung der installierten Photovoltaikanlagen gemacht werden. Die Angaben zu den Photovoltaikanlagen sind beim Strom-Netzbetreiber (EnBW Regional AG) bekannt, da in der Regel eine Einspeisevergütung gezahlt wird. Die Daten können anonymisiert zur Verfügung gestellt werden.
Wesentlich schwieriger ist die Feststellung der thermischen Anlagen. Recherchen bei den Städten München und Freiburg haben ergeben, dass sowohl in München als auch in Freiburg Förderprogramme für thermische Solarenergie bestehen. Darüber lassen sich die Anlagen ermitteln, sofern von den Förderprogrammen Gebrauch gemacht wird. Ein solches Förderprogramm gibt es in Stuttgart nicht, weswegen eine geeignete Methode zur Erhebung noch zu entwickeln wäre. Die zusammengetragenen Daten sind über ein Internetportal zu verwalten und zu pflegen. Hinzu kommt Öffentlichkeitsarbeit und die Teilnahme an zentralen Veranstaltungen.


Zu 2.
Die Verwaltung begrüßt es sehr, wenn sich Bürger, wie in Sillenbuch, aktiv für den Klimaschutz engagieren und das Thema Energie in den Vordergrund stellen. Einen Wettbewerb zwischen einzelnen Stadtteilen zu organisieren, wird von der Stadt nicht befürwortet. Das Errichten von Solaranlagen erfordert private Investoren. Soziale Unterschiede in den einzelnen Stadtteilen könnten hier zu einem Ungleichgewicht führen.






Dr. Wolfgang Schuster