Stellungnahme zum Antrag
313/2009

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 10/05/2009
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 5702 - 00



Stellungnahme zum Antrag
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Datum
    08/27/2009
Betreff
    Frauenschwimmzeiten
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:

Seit Januar 2009 wird im Hallenbad Untertürkheim Frauenschwimmen in Kursform angeboten. Dies ermöglicht den Teilnehmerinnen einen ungestörten Bäderbesuch, was für diese ansonsten aus vielschichtigen Gründen nicht möglich wäre. Angestoßen und finanziert wurde dieses Angebot vom Sportkreis Stuttgart im Rahmen des Projekts „Bewegung und Gesundheit – mehr Migrantinnen in den Sport“. Organisatorisch ermöglicht der Turnerbund Untertürkheim als Patenverein die Durchführung des Schwimm- und Kursangebots.

Dieses erste Projekt läuft bis September 2009. Ein Anschlussprojekt des DOSB (Deutscher olympischer Sportbund) mit vergleichbarer organisatorischer Ausgestaltung ist bis Mai 2010 gesichert. Ob in Folge des Projekts ein Dauerbetrieb möglich ist, kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorhergesagt werden. Die Bäderbetriebe Stuttgart verfügen nicht über die finanziellen und personellen Ressourcen, um einen Dauerbetrieb zu unterstützen.

Die Kursgebühr beträgt 20 €, die von den Teilnehmerinnen direkt an den Turnerbund Untertürkheim entrichtet wird. Aus den Projektmitteln werden die beiden Übungsleiterinnen finanziert (eine Person als Aufsicht für den Badebetrieb, eine Person als Kursleiterin).

Nach Auskunft des Fördervereins für das Hallenbad Untertürkheim ist eine Ausweitung der Kurszeiten „Schwimmen für Frauen“ im Hallenbad Untertürkheim nicht möglich. Das Bad ist durch Schulen und Vereine für den übrigen Zeitraum komplett belegt.

Für den Bereich der übrigen Stuttgarter Hallenbäder wird auf die damalige Vorlage ADrs BädA 11/1999 verwiesen (siehe Anlage). Die Argumentation der Verwaltung wurde vom Bäderausschuss mehrheitlich bestätigt.

Die Rahmenbedingungen haben sich seither nicht verändert. Die baulichen Gegebenheiten der Stuttgarter Hallenbäder lassen ein vor Einblicken geschütztes Frauenschwimmen nach wie vor nicht zu (im Hallenbad Untertürkheim wird die Fensterfront provisorisch mit Matten verdunkelt). Eine durchgängige Betreuung durch weibliche Kräfte kann aufgrund der personellen Gegebenheiten auch heute nicht garantiert werden.

Darüber hinaus lassen erste Reaktionen auf die Presseberichterstattung zum Thema „Frauenschwimmzeiten“ vermuten, dass von Seiten der Badegäste nur eine geringfügige Akzeptanz für eine Beschneidung der ohnehin in vielen Bezirken knappen öffentlichen Schwimm- und Badezeiten zu erwarten wäre.






Dr. Wolfgang Schuster



Anlage

Vorlage ADrs BädA 11/1999