Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 02/26/2007
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 3003-22
Stellungnahme zum Antrag
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
SPD-Gemeinderatsfraktion
Datum
11/20/2006
Betreff
SommerFestival der Kulturen - künftig auf der Landesfläche des Schlossplatzes!
Anlagen
Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:
Die beiden Anträge der CDU-Stadträtinnen/Stadträte Frau Christina Metke, Herrn Reinhold Uhl und Herrn Jürgen Sauer vom 12.10.2006 und der SPD-Gemeinderats-fraktion vom 20.11.2006 werden gleich lautend wie folgt beantwortet:
1. Bedeutung des Festivals
Das SommerFestival der Kulturen hat in wenigen Jahren als zentrales gemeinsames Fest interkultureller Vielfalt der international geprägten Stadt Stuttgart an Bedeutung gewonnen. Die Verwaltung hält diese Veranstaltung nicht nur aus Gründen der Stadtbelebung, sondern auch wegen ihres integrativen Charakters als ein zentrales Fest aller in Stuttgart lebenden Ethnien für wichtig. Eine solche Veranstaltung lebt in besonderem Maße von der Identifikation mit einem Ort, weshalb hierüber möglichst eine längerfristig geltende Entscheidung angestrebt werden sollte.
2. Rahmenbedingungen/Kriterien
Ein solches Fest muss sich zunächst zeitlich sinnvoll in die zahlreichen Veranstaltungen und Events in der Stuttgarter Innenstadt einfügen. Das veranstaltende Forum der Kulturen muss diese Veranstaltung mit seinem kleinen Mitarbeiterstab in seine gesamte Arbeit so einbeziehen, dass sie bewältigt werden kann. Ferner dürfen keine Kosten entstehen, die z. B. aufgrund örtlicher Rahmenbedingungen nicht mehr finanziert werden können.
Das Forum der Kulturen hält folgende weitere Kriterien für wichtig:
Ø Die Migrantenvereine müssen umfassend in das Festival einbezogen werden, was auch bedeutet, dass sie sich mit Verkaufsständen präsentieren können, die ihnen Einnahmemöglichkeiten verschaffen.
Ø Die Erfahrung hat gezeigt, dass das Festival für die Stuttgarter Bürgerschaft unübersehbar sein sollte, was auch bedeutet, dass das so genannte Laufpublikum erreicht werden kann.
Ø Das Festival muss sich an dem hohen künstlerischen Niveau der vergangenen Jahre messen lassen können. Gerade die unmittelbare Verbindung von Migrantenverein-/Amateurdarbietungen, Künstlern mit Migrationshintergrund aus der hiesigen Szene und Stars der Weltmusik war das zentrale (Erfolgs-) Konzept des Festivals.
Ø Die große Vielfalt der hier lebenden Kulturen muss sich zumindest ansatzweise im Festival widerspiegeln. Sowohl bezüglich der geografischen Zuordnung als auch der stilistischen Ausrichtung sollte das Programm der kulturellen Vielfalt der hier lebenden Migrantinnen und Migranten entsprechen. Um wirklich ein „Bürgerfest aller Kulturen“ zu sein, benötigt es ausreichend Zeit und Raum.
3. Mögliche Standorte
a) Für das Jahr 2007 sind bereits zahlreiche Veranstaltungen auf Plätzen und in Räumen im Innenstadtbereich festgelegt. Darauf musste bei der zeitlichen und räumlichen Planung des SommerFestivals Rücksicht genommen werden.
b) Die Verwaltung hat in den letzten Monaten zusammen mit dem Forum der Kulturen eine Reihe von Alternativstandorten erörtert bzw. überprüft, die großteils wegen verschiedenster Nachteile oder Terminkollisionen nicht weiter verfolgt werden konnten.
Zuletzt waren noch folgende Plätze in der Diskussion: Pariser Platz, Planie mit angrenzendem Teil des Schlossplatzes und der Marktplatz.
Zum Marktplatz ist zu bemerken, dass die Verlegung des Wochenmarkts im Jahr 2007 wegen der Sanierung des Bodenbelags der oberen Königstraße nur mit Erschwernissen möglich bzw. den Marktbeschickern nicht zumutbar wäre.
Der Bezirksbeirat Stuttgart-Mitte hat hierüber am 15.01.2007 beraten und folgende „Kompromiss-Linie“ einstimmig beschlossen:
„Der Bezirksbeirat kann es sich gut vorstellen, dass das SommerFestival der
Kulturen auf dem Marktplatz (Di bis So, ggf. Di bis Mo) stattfinden kann, wenn eine Übereinkunft mit den Marktbeschickern hergestellt wird. Er hält eine Ausweichfläche in der Kirchstraße (ohnehin Verbindungsachse zum Blumenmarkt) für den Teil der Marktbeschicker, die auf der Zeile unmittelbar entlang des Absatzes vor dem Rathaus ihre Standplätze haben, für zumutbar.
Der Bezirksbeirat geht davon aus, dass es sich dabei um eine nur für das SommerFestival der Kulturen dauerhafte Lösung handelt, die nicht auf andere Veranstaltungen übertragen werden kann.
Die Märkte Stuttgart GmbH & Co. KG (MSG KG) wird gebeten, mit Unterstützung des Kulturamts und der Stabsabteilung Wirtschaftsförderung in diesem Sinn rasch einen Kompromiss herbeizuführen.
Um die Beeinträchtigungen für Marktbeschicker möglichst weiter zu vermin-
dern, bittet der Bezirksbeirat die Festivalveranstalter zu prüfen, ob die Standorte vom Getränkestand Nr. 6, der zwischen den Bäumen am Marktbrunnen zum Marktplatz hin orientiert ist, und dem mobilen Getränkewagen Nr. 7, der zum Kaufhaus Breuninger hin gewandten Baumreihe am Brunnen, getauscht werden können.“
Das Amt für öffentliche Ordnung hat wie folgt Stellung genommen:
„Für den Veranstaltungskalender beim Amt für öffentliche Ordnung wurde vom
Forum der Kulturen als Veranstaltungszeitraum der 25. Juni bis 2. Juli 2007 benannt. Für diesen Zeitraum ergeben sich folgende Probleme:
Die Planie sowie der Schloßplatz stehen aufgrund einer anderen Veranstal-
tung (CIS S-City fit & fun/Stuttgarter Kinder- und Jugendfestival am 30. Juni und 1. Juli 2007, Aufbau 29. Juni 2007) nicht zur Verfügung.
Die Verlegung eines Teils des Wochenmarkts in die Kirchstraße wird aufgrund
der dort genehmigten Sondernutzungen (z. B. Café Tritschler) und der ohnehin sehr beengten Verhältnisse nicht genehmigungsfähig sein.“
Erfreulicherweise konnte nun ein Kompromiss ausgehandelt werden, wonach das SommerFestival der Kulturen von Dienstag, 26. Juni bis Sonntag, 1. Juli 2007
- also an sechs Tagen - auf dem Marktplatz stattfinden kann. Dabei sind wegen des Wochenmarkts am Donnerstag- und Samstagvormittag Auf- und Abbauarbeiten beim Festival erforderlich. Einige seitlich platzierte Zelte können jedoch stehen bleiben. Insgesamt wird die Zahl der Stände etwas verringert werden müssen.
Insgesamt konnte damit eine allen Seiten gerecht werdende Lösung gefunden werden. Das Forum der Kulturen hat die notwendigen Vorbereitungen bereits in die Wege geleitet.