Stellungnahme zum Antrag
125/2009

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 04/29/2009
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 2241 - 02



Stellungnahme zum Antrag
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Datum
    03/20/2009
Betreff
    Welche Perspektive hat die Kaufmännische Schule Süd?
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:

Die Bildungseinrichtungen aus Stuttgart-Süd (Kaufmännische Schule Süd, Lehenschule, Immenhoferschule und Sonderschulkindergarten für hörgeschädigte Kinder) haben sich zur Klärung des Raum- und Entwicklungsbedarfs in unterschiedlicher, teilweise auch gemeinsamer Form an die Stadtverwaltung, den Bezirksbeirat Stuttgart-Süd sowie den Gemeinderat gewandt.

Nach der Behandlung der Thematik im Schulbeirat am 10.02.2009 sowie im Verwaltungsausschuss am 18.02.09 fand mit allen betroffenen Einrichtungen am 18.02.09 ein Gespräch auf Verwaltungsebene statt, an dem Vertreter des Jugendamtes und des Schulverwaltungsamtes teilgenommen haben.

Dabei wurde vereinbart, dass die Verwaltung die veränderten Schülerentwicklungen und den ggf. daraus resultierenden Raumbedarf der schulischen Einrichtungen mit dem Regierungspräsidium Stuttgart abstimmen wird. Auch zur individuellen Situation der Kaufmännischen Schule Süd ist ein Gespräch vorgesehen.

Die Erweiterungsmöglichkeiten auf den schulischen Grundstücken der Lehen/Immen-hoferschule sowie der benachbarten Kaufmännischen Schule Süd sind beschränkt. Darüber hinaus hat auch die städtische Tageseinrichtung für Kinder, Zellerstraße, zusätzlichen Raumbedarf angemeldet. Ob alle Bedarfe auf den Schulgrundstücken abgedeckt werden könnten, kann erst geklärt werden, nachdem ein möglicher Raumfehlbedarf der schulischen Einrichtungen festgestellt ist und Umsetzungsmöglichkeiten durch das Hochbauamt geprüft wurden.

Wie bereits in der Tischvorlage zur Sitzung des Schulbeirats am 10.2.2009 und des Verwaltungsausschusses am 18.02.2009 dargestellt, ist das Defizit der Kaufmännischen Schule Süd aus der Sicht der Schulverwaltung im Vergleich zu anderen beruflichen Schulen unerheblich.

Wir werden jedoch mit dem Regierungspräsidium das im Jahr 2002 festgestellte Raumprogramm nochmals überprüfen. Sollte die Prüfung ein höheres als das bisher festgestellt Defizit von 204 m² Programmfläche ergeben, müssen neben baulichen Lösungen auch schulorganisatorische Lösungen in Betracht gezogen werden.

Nach dem Auszug der Hedwig-Dohm-Schule aus der Ludwigstraße 111 in das neue Schulzentrum auf dem Areal C1 sollen die Klassen des Wirtschaftsgymnasiums West, die zur Zeit in der Siemensstraße in Stuttgart-Feuerbach untergebracht sind, dorthin verlagert werden. Damit kann das Mietverhältnis aufgegeben werden. Weitere Nutzungen zur vollen Auslastung des derzeitigen Gebäudes der Hedwig-Dohm-Schule müssen noch konkret geplant werden.

Die neuen beruflichen Schulen Gesundheit und Pflege sowie Ernährung und Sozialwesen entstehen aus der Hedwig-Dohm-Schule, der Hauswirtschaftlichen Schule Ost aus dem Berufsfeld Gesundheit der Gewerblichen Schule im Hoppenlau sowie aus Teilen des Berufsfelds Gesundheit der Kerschensteinerschule, um die bestehenden erheblichen Raumdefizite abzubauen. Aus heutiger Sicht können die neuen Schulen den Schulbetrieb im Jahr 2013 aufnehmen.

In der Folge ist für das Gebäude der Hedwig-Dohm-Schule die Gesamtverwendung (neben der vorgesehenen Nutzung durch das WG West) noch zu planen. Weiter muss das Gebäude der Gewerblichen Schule im Hoppenlau und der Kerschensteinschule, nach Auszug der Fachbereiche neu strukturiert werden. Die Planung ist ab dem Jahr 2010 vorgesehen, um möglichst aktuell die Anforderungen von Schule und Betrieben einbeziehen zu können.

Über die Schulentwicklung der metalltechnische Schulen (Wilhelm-Maybach-Schule, Robert-Bosch-Schule, Max-Eyth-Schule, Robert-Mayer-Schule) hat die Verwaltung zuletzt aktuell im November 2008 im Schulbeirat berichtet. Als Ergebnis, wurde festgestellt, dass alle genannten Schulen erheblichen Umstrukturierungsbedarf im fachtechnischen Unterrichtsbereich haben. Das darüber hinaus bestehende Unterrichtsdefizit an der Robert-Bosch-Schule kann durch den sich in der Planung befindenden Erweiterungsbau abgedeckt werden. Ein voraussichtlich erhebliches Raumdefizit besteht an der Max-Eyth-Schule, für die noch eine Lösung gefunden werden muss.

Die letzte Schulentwicklungsplanung für die beruflichen Schulen datiert aus dem Jahr 2001. Als Folge wurde und wird erheblich in den Abbau des festgestellten generellen Raumdefizits der beruflichen Schulen investiert. Aufgrund der aktuellen Prioritäten in der Bildungspolitik ist mit dem vorhandenen Personalbestand eine laufende Fortschreibung der komplexen Schulentwicklungsplanung der beruflichen Schulen nicht möglich.

Die Verwaltung wird den Gemeinderat über die weiteren Planungsschritte informieren und zu gegebener Zeit auch die entsprechenden Entscheidungsvorschläge unterbreiten.






Dr. Wolfgang Schuster