Stellungnahme zum Antrag
280/2003

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 01/30/2004
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 4600-02



Stellungnahme zum Antrag
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    SPD-Gemeinderatsfraktion
Datum
    10/10/2003
Betreff
    Neuordnung der Ferienbetreuung für Kernzeitkinder
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:

Zu 1.:

Nach den Meldungen der Freien Träger der Jugendhilfe haben rund 450 Kinder die Ferienbetreuung in den Herbstferien in Anspruch genommen. Dies sind weniger als erwartet. Die geringere Nachfrage ist sicher auf Anlaufschwierigkeiten mit der neuen Organisation zurückzuführen. Die Informationen wurden nach den Sommerferien teilweise zu spät über die Schulen an die Eltern verteilt. Die Eltern müssen sich erst an die direkte Anmeldung bei den Einrichtungen gewöhnen. Die Zusammenarbeit zwischen den Freien Trägern und dem Schulverwaltungsamt lief gut. Auf Probleme wurde flexibel reagiert.

Bezüglich der Wartelisten ist Folgendes anzuführen:

Der Gemeinderat (GRDrs. 5/2003) hat auf Empfehlung der Verwaltung unter Berücksichtigung der Begrenzung der Platzzahl auf im Schnitt 600 Plätze pro Ferienabschnitt beschlossen, dass die Ferienbetreuung vorrangig für Kinder angeboten wird, die auch die Betreuung im Rahmen der Verläßlichen Grundschule besuchen.

Eine Öffnung des Ferienangebots für alle Kinder der Grundschulen, (rund 19.000 Schüler im Verhältnis von ca. 4.000 davon, die die Betreuung besuchen) würde den vom Gemeinderat genehmigten finanziellen Rahmen ebenso sprengen, wie die persönlichen und sächlichen Kapazitäten der Freien Träger.

Gleichwohl hat die Stadt, um flexibel reagieren zu können und die gewünschte Orientierung an der “kinderfreundlichen Stadt” zu gewährleisten, in Absprache mit den Freien Trägern vereinbart, dass bei freien Plätzen auch andere Kinder nachrücken können. Mit dieser Option kommen Stadt und Freie Träger dem Bedarf der Eltern entgegen.

Darüber hinaus können, sofern Bedarf besteht, die Kinder auch unabhängig vom Ferienbetreuungsangebot der Stadt – zu den Bedingungen der jeweiligen Einrichtung – direkt bei den Freien Trägern eine Betreuung buchen.

Alle auf Wartelisten genommenen, nicht im Rahmen der Verlässlichen Grundschule betreuten Kinder konnten nach Ablauf der offiziellen Anmeldefrist auf noch freie Plätze nachrücken, es mußten in keiner Einrichtung Kinder abgewiesen werden. Dem besonderen Nachfragedruck im Bereich Weilimdorf/Giebel wurde flexibel durch ein zusätzliches Angebot (Öffnung des Kinder- und Jugendhauses Giebel) begegnet; auch dort konnten alle angemeldeten Kinder betreut werden.

Im Bereich Zuffenhausen ist der Abenteuerspielplatz wegen seiner Entfernung nicht ausgelastet. Der von Elternseite vorgebrachten Anregung, das Kinder- und Jugendhaus Zuffenhausen auch weiterhin anzubieten, ist zwischenzeitlich entsprochen worden; bereits ab den Faschingsferien ist diese Einrichtung wieder im Angebot. Im Bereich Birkach gestaltet sich die Situation ähnlich. Aufgrund der großen Resonanz wurde auch hier flexibel reagiert und es wird ab den Faschingsferien das örtliche Jugendhaus wieder angeboten.

Zu 2.:

In der zweiten Weihnachtsferienwoche – hier war auch in den vergangenen Jahren die Teilnahme immer am geringsten - waren insgesamt sogar nur 105 Kinder in der Ferienbetreuung. Dies lag sicher in erster Linie an der arbeitnehmerfreundlichen Verteilung der Feiertage. Trotz einer reduzierten Beteiligung der Abenteuerspielplätze in den Weihnachtsferien sind daher keinerlei Engpässe – auch nach übereinstimmender Aussage der Freien Träger – aufgetreten. Anlaufschwierigkeiten und hoher Abstimmungsbedarf bestanden wegen der Wintertauglichkeit der Einrichtungen.

Wegen der deutlich geringeren Nachfrage haben Verwaltung und Freie Träger vereinbart, Ausnahmen dahingehend zuzulassen, dass Untergrenzen (definiert bei mindestens 6 Kindern) für eine Gruppenbelegung zugelassen werden, um ein flächendeckendes Angebot mit noch zumutbaren Entferungen zu gewährleisten und für die Zukunft zu sichern.

Insgesamt muss noch zugewartet werden, wie das neue Organisationssystem angenommen wird. Der Gewöhnungsprozess braucht seine Zeit. Die Verwaltung wird im Herbst 2004 über die Erfahrungen im Schuljahr 2003/2004 berichten.





Dr. Wolfgang Schuster