Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 12/18/2009
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 6571
Stellungnahme zum Antrag
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
FDP-Gemeinderatsfraktion
Datum
07/03/2009
Betreff
UNESCO-Weltkulturerbeliste: Le Corbusier Weißenhof
Anlagen
Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:
In alle wichtigen Arbeitschritte beim Welterbeantrag zum Werk Le Corbusiers bin ich persönlich eingebunden, insoweit wird der Antrag schon bisher als „Chefsache“ behandelt. Auch die denkmalgerechte Pflege der Weissenhofsiedlung und deren langfristige Sicherung als besonders bedeutsames Kulturerbe ist mir ein persönliches Anliegen.
Das Ziel, die Weissenhofsiedlung in eine einseitige Verwertungsinteressen entzogene Rechtsform zu überführen, verfolge ich nach wie vor. Angesichts der veränderten wirtschaftlichen Lage der Stadt und des Bundes sehe ich allerdings kaum Ansatzpunkte, bei der Frage der Gründung einer Weissenhof-Stiftung kurzfristig weiterzukommen. Nicht vergessen sollte man allerdings, dass der 2004 vom damaligen Bundesfinanzminister Hans Eichel ausgesprochene Stopp der Verkaufsaktion der Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten nach wie vor eine wichtige Grundlage gegenseitigen Vertrauens zwischen Stadt und Bund darstellt.
Die vom Welterbe-Komitee auf seiner Sitzung in Sevilla im Juni 2009 geforderte
Überarbeitung des Welterbeantrags erfolgt zurzeit im Rahmen der internationalen Arbeitsgruppe, die von Experten aus den am Antrag beteiligten sechs Ländern gebildet wird und an der das Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung mitwirkt. Es ist vorgesehen, die notwendigen fachlichen Abstimmungen bis Januar 2011 abzuschließen, so dass im Sommer 2011 eine endgültige Entscheidung des Welterbekomitees erwartet werden kann.
Im Falle einer positiven Entscheidung des Welterbekomitees, wie sie die Landeshauptstadt Stuttgart anstrebt, wird der Stadt, dem Bund und den Denkmalschutzbehörden eine besondere Verantwortung auferlegt, die Häuser von Le Corbusier und die ganze Weissenhofsiedlung zu erhalten und eine kontinuierliche staatenübergreifende denkmalpflegerische Überwachung zwischen den Beteiligten des Welterbeantrags sicherzustellen. Ich gehe davon aus, dass unter diesen Bedingungen erfolgversprechende Verhandlungen mit dem Bund möglich sein werden.
