Anfrage vom 03/02/2018
Nr. 69/2018

Anfrage
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

FDP
Betreff

Restkarten für Kulturveranstaltungen in Stuttgart

Viele Kultureinrichtungen in Stuttgart klagen über Besucherrückgänge und sinkende Abonnement-Zahlen vor allem beim jüngeren Publikum.

In der Altersgruppe der 20- bis 30-Jährigen stellen die Eintrittspreise für Konzerte, Theater- und Opernaufführungen oft eine zusätzliche Einstiegshürde dar. Es gibt zwar Ermäßigungen für Schüler und Studenten, nicht jedoch für junge Berufstätige, die dank hoher Lebenshaltungskosten in Stuttgart ebenfalls knapp kalkulieren müssen. Die günstigen Karten in den hintersten Rängen sind als preisgünstige Alternative aufgrund schlechter Sicht und Akustik nur bedingt geeignet.

Darüber hinaus neigen die "Generationen Y und Z" eher zu Spontanität in der Freizeitgestaltung, da gestiegene Anforderungen an Flexibilität und Verfügbarkeit im Berufsleben eine verlässliche Vorausplanung oft nicht zulassen.

In Berlin haben sich bereits Startups wie "50 hours.com" oder "TickTickTickets" mittels App daran versucht, kurzfristig Restkarten zu günstigen Preisen an ein spontanes Publikum zu verkaufen und damit die Auslastung diverser Veranstaltungen zu verbessern. Jedoch können solche Konzepte heute noch nicht eigenständig auf dem Markt bestehen.

Wir Freien Demokraten fragen daher an:

1. Wie viele Karten bleiben bei den Stuttgarter Kulturinstitutionen (vor allem im mittleren und hohen Preissegment) regelmäßig unverkauft?

2. Welche Erfahrungen haben die Macher von "50 hours" und "TickTickTickets" in Berlin gemacht und was hat nicht funktioniert?

3. Könnten auch Kulturinstitutionen, die nicht in der (Mit-) Trägerschaft der Stadt Stuttgart sind, von einem Restkarten-Service profitieren? Was ist mit Institutionen, bei denen das Land Träger ist?

4. Ist die die Etablierung einer "Restkarten-App", in die sämtliche Kultureinrichtungen in Stuttgart ihre vor einer Veranstaltung noch vorhandenen Restkarten einspeisen könnten, möglich und sinnvoll? In welcher Weise könnten die Funktionen der App auch in die digitalen Services der Stadt (z.B. neue Homepage) mit eingebunden und damit die Stuttgarter Kulturinstitutionen unterstützt werden?

5. Ist eine Verzahnung mit der Digitalisierungsoffensive des Landes Baden-Württemberg (digital@bw) noch möglich?




Dr. Matthias Oechsner Sibel Yüksel Michael Conz
Gruppensprecher


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