Haushaltsantrag vom 10/21/2013
Nr. 882/2013

Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Fraktionsgemeinschaft SÖS und LINKE
Betreff

Unabdingbare Stellen am Jugendamt schaffen

Unabdingbare Stellen am Jugendamt schaffen

Das Jugendamt hat einen zwingenden Bedarf an neuen Stellen.
Im Folgenden fordern wir folgende Stellen:


Wir beantragen:

1. Personalsachbearbeitung: 8,53 Stellen A11 und 3,3 Stellen A8

Begründung:
Alle 11,83 Stellen sind notwendig. Die Fallzahlen im Personalbereich steigen ständig. Bereits im HH 11/12 wurden nicht alle Stellen entsprechend der verwaltungsinternen Richtgrößen geschaffen. Personalmangel und das Frauenarbeitsfeld mit hoher Fluktuation und laufend wachsenden Teilzeitanteilen machen es noch aufwändiger. Der Fachkräftemangel mit zahlreichen Aushilfen, meist Teilzeit und auf wechselnden Stellen und Stellenumfängen, immer befristet und mit parallel weiter laufender Suche nach einer Fachkraft tun ein Übriges. Eine überlastete Personalstelle führt zu einer Verschärfung der personalwirtschaftlichen Probleme und in der Folge zu Aufnahme- und Belegungsstopps, von schneller Realisierung der Ausbaupläne ganz zu schweigen.

2. Sekretariate in den Beratungszentren: 5 Stellen Sekretariate EG5
Begründung:
Die 5 Stellen sind notwendig durch Aufgabenzuwächse in den Beratungszentren (Kinderschutzdokumentation, höhere Dokumentationsverpflichtung in weiteren Feldern, steigende Fallzahlen HzE, Terminkoordination durch neue Pflichten in Familiengerichtsangelegenheiten und ganz entscheidend ein enormer Aufwand: die Organisation der Erstlingsbesuche).

3. Verschiedene Funktionen im Arbeitsbereich „Wirtschaftliche Jugendhilfe“:
1,5 Stellen A11, Sachbearbeitung
1 Stelle A13G, Fachberatung
1,5 Stellen A11, SB, Springkraft

Begründung:
Die Sachbearbeitungen dieses Arbeitsfeldes verantworten und bewegen beachtliche Budgetsummen. Die Fallzahlen steigen weiterhin. Bei der Dezentralisierung des Dienstes wurde von dem sinnvollen Grundsatz abgewichen, nur Dienste zu dezentralisieren, wenn im Arbeitsfeld mindestens drei Stellen pro Bereich einzusetzen sind. Gleichzeitig wurden Stellen in der Dienst- und Fachaufsicht mit der Funktion der fachlichen Unterstützung und der Bearbeitung rechtlicher Fragen verringert. Ein externes Gutachten hat schon vor Jahren dringend diese Stellenaufstockung gefordert. Dem Arbeitsfeld wurde die Verbesserung ebenfalls vor Jahren zugesagt. Eine Anpassung der Sachbearbeitungsstellen ist überfällig, ebenso die Springkraft.

4. Ambulante Hilfen zur Erziehung: 6 Stellen S15
Begründung:
Der Fachdienst Hilfen zu Erziehung ist durch die fachlich gewünschte und vom Gemeinderat beschlossene Stärkung der ambulanten Hilfen ohne entsprechende Stellenzuwächse gezwungen, inzwischen ca. 50 % der Fälle an Honorarkräfte zu vergeben. Der Umfang der Fallzahlen im Verhältnis zur Zahl der Honorarkräfte und die Notwendigkeit fachlicher Einbindung führen zu einer Praxis, bei der wir von scheinselbständiger Beschäftigung in großem Umfang ausgehen müssen.

5. Kommissionierkräfte im KSZE: 1,42 Stellen
Begründung:
Die Personalbemessung wurde 2010 durch den Gemeinderat beschlossen. Inzwischen sind die Essenszahlen in den Tageseinrichtungen gestiegen. Es darf keine Unterschreitung des Personalschlüssels erfolgen, zumal in einem Arbeitsfeld mit hoher körperlicher Belastung und nach wie vor schlechten ergonomischen Bedingungen.


6. Fachliche Umsetzungsberatung und konzeptionelle Begleitung Schülerhäuser und Ganztagesschulen: 0,5 Stellen S18,
Begründung:
Beschlossene Konzepte des GR zur Schulkindbetreuung können ohne zentrale, koordinierende, fachliche Begleitung nicht umgesetzt werden.


7. Fachliche Systembetreuung EDV-Verfahren NH-Kita: 1 Stelle A11
Begründung:
Die Einführung und der Betrieb einer komplexen Sachbearbeitungssoftware braucht professionelle Betreuung. Die über 190 anwendenden Kita-Leitungen an über 190 Standorten sind durch Aufgaben in Pädagogik und Personalführung mehr als gefordert. Soll die Software sinnvoll nutzbar sein und nicht zur zusätzlichen Belastung werden, braucht es diese Anwender- und Systembetreuung.


8. Überbau neue Kitas und Schülerhäuser/ Ganztagesschulen: Gesamt 4,3655 Stellen
Begründung:
Mit dem kontinuierlichen Kita-Ausbau und der Ausweitung der Schulkinderbetreuung in neuen Einrichtungen nach neuen Konzepten ist ein Mitwachsen des Overheads unabdingbar.

9. Inklusionsarbeitsplätze: 2 Stellen S2,

Begründung:
Aus dem städtischen Förderprogramms „Arbeit inklusiv“ zur Berufsintegration von Menschen mit Behinderung ist die befristet geförderten Beschäftigung von zwei geistig behinderten Frauen im pädagogischen Bereich entstanden, gemäß der Devise, Beschäftigung mit Blick auf persönliche Ressourcen zu schaffen. Nach anfänglicher Skepsis zeigte sich, dass dies ein Glücksfall für das Team der Erwachsenen im Haus wie für die Kinder wurde. Nun lief die Fördermöglichkeit aus, da das Ziel des Projektes die dauerhafte, berufliche Integration ist. Eine Weiterbeschäftigung wird dringend gewünscht. Inklusion kann auch nicht bedeuten, dass wir Kinder mit Behinderung ausschließlich in eine Welt ohne Erwachsene mit Behinderung aufnehmen. Nimmt die Stadt das eigene Projekt ernst, müssen diese Frauen regulär weiter beschäftigt werden können.



Thomas Adler Hannes Rockenbauch Ulrike Küstler
Fraktionsvorsitzender Fraktionsvorsitzender


Gangolf Stocker Maria-Lina Kotelmann


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