Antrag vom 09/21/2020
Nr. 378/2020

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

PULS-Fraktionsgemeinschaft
Betreff

Kompensation der CO2-Emissionen bei einer Aussetzung des Heizstrahlerverbots

Hintergrund:

Wie andere Städte vor ihr steht auch die Landeshauptstadt vor einer Aussetzung des Heizstrahlerverbots – auch für Heizpilze – für den Herbst/Winter 2020/2021 (GRDrs 804/2020) – angesichts des Klimawandels, des fossilen Brennstoffs der Geräte und der Ineffizient beim Einsatz im Freien eigentlich ein Tabu.

Zeitgleich sind aber Gastronom:innen noch immer schwer von den coronabedingten Einschränkungen betroffen, sodass kurzfristige Lösungsansätze notwendig sind, um Zeit zu gewinnen für eine Umsetzung langfristig tragbarer Lösungen (z.B. den Einsatz/Einbau von Luftreinigungsgeräten oder Anpassungen zum Einsatz von elektrisch betriebenen Heizstrahlern mit erneuerbaren Energien). Da es dabei nicht nur um einen finanziellen Ausgleich für Gastronom:innen geht, sondern auch darum ein Sozialleben in der Stadt auch über den Winter und unsere vielfältige Gastronomie-Szene an sich zu erhalten, halten wir eine Aussetzung des Heizstrahlerverbots unter folgenden Voraussetzung für zustimmungsfähig:

Neben der Reduktion der CO2-Emissionen durch die beiden erstgenannten Punkte ergibt sich aus dem letzten Punkt ein tatsächlicher Mehrwert für unser Klima durch den Einsatz des Geldes in Projekte, die dem Klimawandel entgegenwirken. Der Gemeinderat setzt damit ein Zeichen für die Notwendigkeit von Lösungen, die nicht nur Ökonomie, Ökologie ODER Gesellschaft im Blick haben, sondern nachhaltig und langfristig tragbar sind. Mit der Aufteilung der Kompensationszahlung möchten wir einerseits die Solidarität der LHS mit ihren Gastronom:innen und die Wertschätzung gegenüber der Gastronomie zum Ausdruck bringen, sie aber gleichzeitig nicht aus ihrer Verantwortung entbinden, die sie selbst für nachhaltige Lösungen tragen und darauf hinwirken, nur die wirklich notwendige Anzahl und Art von Heizstrahlern anzuschaffen und aufzustellen.

Darüberhinaus verdoppeln wir durch die Aufteilung den Betrag aus dem Budget des Klimaaktionsprogrammes und leisten einen kleinen Beitrag dazu, dass das Geld aus dem Klimaaktionsprogramm zügig und – durch die Verdopplung durch die Gastronom:innen – in größerer Höhe als bisher vorgesehen in dem Klimawandel entgegenwirkenden Projekten eingesetzt wird.

Nicht zuletzt kann die LHS Stuttgart damit als Vorbild vorangehen und anderen Kommunen als Beispiel dienen.

Obwohl wir alternative Lösungen wie Decken etc. oder Pavillons weiterhin für die besseren Lösungen halten, beantragen wir daher:

* Der BUND geht davon aus, dass ein Heizpilz in einer Saison soviel CO2 emittiert wie ein durchschnittliches Auto auf 12.000 km verbraucht. Die Verwaltung hat dies in der GRDrs 975/2019 (Weltklima in Not – Stuttgart handelt) so ebenfalls festgehalten. Die Non-Profit-Organisation atmosfair berechnet für 12.000 km mit dem Auto 46 Euro.

** z.B. über eine „Klimaabgabe” im Rahmen der Erteilung von Sondernutzungserlaubnissen für die Außenbewirtschaftung zur Genehmigung der Heizstrahler



Deborah Köngeter Ina Schumann


Thorsten Puttenat Christian Walter


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