Haushaltsantrag vom 10/18/2011
Nr. 767/2011

Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SÖS und LINKE Fraktionsgemeinschaft
Betreff

SIM um zwei Komponenten erweitern

SIM um zwei Komponenten erweitern

Die wachsende Zahl von älteren Menschen wird zu einem steigenden Bedarf an altersgerechten, weitgehend barrierefreien Wohnungen führen. Während die Zahl der jüngeren Bevölkerung kontinuierlich zurückgeht, wird die Zahl der über 65-Jährigen deutlich ansteigen. Allerdings steigt in allen Altersgruppen auch der Bedarf an Inklusion. Das bestehende Wohn- und Versorgungsangebot wird diesen veränderten Anforderungen in vielen Bereichen nicht gerecht und muss an diese Anforderungen angepasst werden, um allen in jedem Lebensalter ein möglichst selbstständiges Leben zu ermöglichen.

Zum einen müssen bei Neubauten die Anforderungen an eine barrierefreie Gestaltung berücksichtigt werden. Bei Neubauten ist das am leichtesten und mit den geringsten Kosten zu realisieren. Außerdem muß der Wohnungsaltbestand durch individuelle und strukturelle Anpassungsmaßnahmen barrierefrei bzw. altersgerecht gemacht werden. Neben einem barrierefreien Wohnumfeld, der Bereitstellung wohnortnaher Infrastruktur, der Integration von sozialen Angeboten wie Nachbarschaftstreffs oder häuslicher Pflege müssen Wohnungsanbieter zusammen mit anderen wichtigen Akteuren, wie zum Beispiel Kommunen und Wohlfahrtsverbänden, dazu beitragen, dass das soziale Zusammenleben unter und zwischen den Generationen gestärkt wird.

In diesem Zusammenhang spielen städtebauliche Aspekte eine zentrale Rolle. Darüber hinaus muss sich das Wohnungsangebot auch für neue Wohnformen öffnen, wie etwa das selbstständige gemeinschaftliche Wohnen oder gruppenorientierte Wohnformen für Pflegebedürftige.

Für den Wohnungsbestand sollten bei Anpassungsmaßnahmen jedoch barrierereduzierte Mindeststandards gelten.

Wir beantragen daher:
  1. Das Stuttgarter Innenentwicklungsmodell wird um die Komponente „barrierefreies Wohnen“ erweitert. 30 % der Wohnungen müssen dem Standard der Barrierefreiheit (DIN 18040-1) entsprechen.
  2. Die Stadt Stuttgart entwickelt ein Fördermodell mit Zuschüssen zur Unterstützung der barrierefreien Einrichtung von neuen und alten Wohnungen.




Ulrike Küstler Hannes Rockenbauch
stv. Fraktionsvorsitzende Fraktionsvorsitzender


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