Antrag und Anfrage vom 07/26/2015
Nr. 273/2015

Antrag und Anfrage
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Dr. Schertlen (STd), Die STAdTISTEN
Betreff

Regenwasser speichern und nutzen [07/2015]

Stuttgart erlebt in diesem Jahr (2015) wieder einen relativ trockenen Sommer. Der Klimawandel lässt erwarten, dass wir häufiger trockene Sommer bekommen werden. Um Grünanlagen, Gärten, Dach- / Fassadenbegrünung zu bewässern, bietet es sich an, Regenwasser zu speichern und zu nutzen. Auch eine WC-Spülung lässt sich mit Regenwasser betreiben. Damit lässt sich wertvolles Trinkwasser sparen, was ökologisch und ökonomisch sinnvoll ist. Besonders in Stuttgart, das Teile seines Trinkwassers von weit her bezieht.

Auch wenn heute noch keine ernsthafte Knappheit besteht, sind damit doch zum Teil erhebliche Kosten für öffentliche und private Bedarfe verbunden. Zudem könnte Trinkwasser auch in Stuttgart zu einem knappen und kostbaren Gut werden.

Wir beantragen deshalb:

Die Verwaltung wird beauftragt, folgende Fragen zu beantworten und im Ausschuss für Umwelt und Technik darüber zu berichten:

1. Welche öffentlichen Gebäude haben bereits einen Regenwasserspeicher im oder am Gebäude?
2. Von welchen Schätzwerten hinsichtlich der erntbaren sowie speicherbaren Wassermenge für private und andere Gebäude ist auszugehen?
3. Welche technischen Möglichkeiten gibt es für den Bau von Wasserspeichern? Welche rechtlichen, hygienischen und sonstigen Vorschriften sind für Bau und Betrieb von Wasserspeichern zu beachten? Welche Hindernisse gibt es hierfür gegebenfalls?
4. Könnte man solche Wasserspeicher als flache Elemente in Wände oder Böden integrieren, um sie damit auch thermisch zu nutzen, zum Beispiel für Fußboden- und Wandheizungen oder -kühlungen?
5. Gibt es Wasserspeicher für Dächer, auf denen sich eine Dachbegrünung oder Solarzellen oder ähnliches montieren lassen?
6. Wie hoch sind die Kosten für Bau und Betrieb von Wasserspeichern?
7. Wie hoch sind die Kosten für die Bewässerung von Grünflächen rund um öffentliche Gebäude sowie für städtische Grünanlagen heute und welche Kostenersparnis könnte mit Regenwasserspeichern erzielt werden?
8. Gibt es Fördermittel oder Förderprogramme für derartige Vorhaben? Welche Anreize mittels geeigneter städtischer Förderprogramme für private Bauherren und Investoren könnte die Stadt Stuttgart setzen?
9. Welcher Aufwand entstünde, wenn bei ohnehin erforderlichen Erneuerungen im Wassernetz gleich ein paralleles Regenwassernetz installiert würde, um die Verteilung des gesammelten Wassers zu ermöglichen?

Weiterhin beantrage ich, dass das Umweltamt in diese Richtung Ideen entwickelt bzw. bei Neubauten oder Modernisierungen diesbezüglich eingebunden wird.




Ralph Schertlen
Die STAdTISTEN


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