Haushaltsantrag
vom
10/24/2019
Nr.
1152/2019
Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen
PULS-Fraktionsgemeinschaft
Betreff
Haushalt 2020/2021: Mountainbike-Konzeption
Wir beantragen:
Folgende Punkte werden in den Haushaltsplan aufgenommen:
1. Die Mittel für die Erstellung einer
MTB-Konzeption
im Stuttgarter Stadtwald für ein
legales
Trailnetz
laut roter Liste (593/2019) werden im Haushalt aufgenommen. Die Erarbeitung der MTB-Konzeption erfolgt in enger Abstimmung mit den lokalen Vereinen, namentlich
DA Sektion Schwaben, RSV und DH-AG
und sollte im Zusammenhang eines umfassenden Waldnutzungskonzeptes als Erholungsgebiet für alle Stuttgarter Bürger stehen.
Kosten: 2020 und 2021: jeweils 80.000€, danach jährlich 10.000€
2. Hinsichtlich des Abbaus derzeit als illegal betrachteter Mountainbikestrecken sowie der damit verbundenen Müllbeseitigung (593/2019) nimmt die Verwaltung Kontakt mit dem DAV-Sektion Schwaben auf mit dem Ziel der Überprüfung, inwiefern diese Maßnahmen durch (ehrenamtliche) Vereinsmitglieder durchgeführt werden können.
Wir bitten die Verwaltung zu beziffern, ob und in welcher Höhe dem DAV Aufwandsentschädigungen hierfür zur Verfügung gestellt werden können.
Begründung:
Die Drucksache 593/2019 stellt die derzeit konfliktträchtige Situation im Wald wie folgt dar:
„Mountainbiking“ in allen Spielarten erfreut sich immer weiter steigender Beliebtheit. Der Absatz von Mountainbikes – und zunehmend auch E-Mountainbikes – steigt ungebremst und spricht mittlerweile alle Altersgruppen und Bevölkerungsschichten an. „Mountainbiking“ ist zum Massenphänomen geworden.
Die wachsende Mountainbike-Szene nutzt auch in Stuttgart die Wälder immer intensiver. Neben der Befahrung von breiten Waldwegen wird von vielen Mountainbikern die Befahrung von erlebnisreichen, schmalen Pfaden (Single-Trails) angestrebt. Hierbei handelt es sich nicht nur um „Downhill“, sondern überwiegend um Mountainbiker mit durchschnittlichem technischen und sportlichen Anspruch, die im Rahmen des Freizeitsports attraktive Fahrstrecken suchen.
In Ermangelung eines legalen Trailnetzes sind in den vergangenen Jahren sehr viele Trails illegal auf Waldflächen entstanden. Ein Teil dieser Trails wurde von den Nutzern mit Einbauten versehen und damit in Richtung eines Downhill-Charakters aufgewertet. Hierzu werden vor Ort Veränderungen an der Bodenoberfläche durchgeführt und auch aus der Umgebung Baumaterialien zu den Strecken geschafft, bis hin zu Grenzsteinen und Kleindenkmälern.
Hierdurch entstehen Konflikte verschiedenster Art. Einerseits Beeinträchtigungen und Gefährdungen anderer Erholungssuchender (sowohl real als auch „gefühlt“) und die Beeinträchtigung von ökologisch sensiblen Bereichen (direkt durch Befahrung sowie durch Beunruhigung). Andererseits stellen die beschriebenen Bautätigkeiten ohne Genehmigung des Grundstückseigentümers Sachbeschädigungen dar und führen obendrein bei einer Nicht-Beseitigung zu einer Verkehrssicherungspflicht des Grundstückseigentümers für die illegal errichteten Einbauten.“
Unser Antrag zielt darauf ab, in den vorhandenen Fragestellungen mit den organisierten MTB-Fahrer*innen zusammenzuarbeiten – und sie damit einhergehend auch für den Stadtwald in Verantwortung zu nehmen. Insbesondere sollte der Rückbau „illegaler“ Strecken in Kooperation mit den organisierten Sportler*innen erfolgen, statt durch städtisches Personal eigenständig „aufräumen“ zu schicken. Im Gegenzug muss ein dem momentanen Streckennetz in Attraktivität ebenbürtiges und legales Wegenetz in Kooperation von organisierten Sportlern mit Forstamt, Umweltamt und Sportamt erstellt werden.
Christian Walter Ina Schumann
Thorsten Puttenat Deborah Köngeter
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