Betriebsgebäude
Im Untergeschoss des Betriebsgebäudes werden Umkleiden und Sanitäranlagen für das Betriebspersonal der AWS (160 Mitarbeiter) hergestellt.
Im Erdgeschoss entsteht eine Kantine für 185 Mitarbeiter (inklusive Tiefbauamt), sowie Lagerflächen, Werkstätten und Garage zur Nutzung durch das Tiefbauamt.
Im Obergeschoss befindet sich die Betriebsstellenverwaltung der AWS mit 16 Büroarbeitsplätzen sowie Schulungs- und Besprechungsräumen. Fahrzeuggebäude
Das Fahrzeuggebäude besteht aus einer Überdachung für 42 LKW-Stellplätze und 3 Garagenstellplätzen zur frostfreien Unterstellung von weiteren LKWs.
Ein 2-geschossiger umbauter Teilbereich der Fahrzeuggarage umfasst die Flächen für eine Behälterwaschanlage sowie Werkstätten und Behälterlager der AWS. Verkehrs- und Freiflächen
Auf der Freifläche befindet sich ein Waschplatz sowie Container-Stellflächen und Außenlagerflächen für Behälter der AWS. Für das Tiefbauamt werden Außenlagerflächen für Mastenregale, Mulden, Container und Schüttgutboxen vorgesehen. Weiterhin werden 31 PKW-Stellplätze und 8 Fahrradstellplätze hergestellt.
Die vormalige Nutzung als Winterdienst-Stützpunkt mit Salzlagerhalle wird am Standort Stuttgart Wangen aufgegeben. Baubeschreibung Das mehrgeschossige Betriebsgebäude mit integrierten Verwaltungsflächen und das Fahrzeuggebäude werden jeweils in Holzbauweise errichtet. Siehe Anlage 3 Energiekonzept Der geplante Neubau ist bezogen auf die Energieversorgung klimaneutral und primärenergetisch als Plusenergiestandard geplant. Er unterschreitet die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2016 in Bezug auf den Primärenergiebedarf um mindestens 35 % und in Bezug auf die thermische Gebäudehülle werden die Vorgaben der EnEV 2016 um mindestens 30 % unterschritten. Um eine sommerliche Überhitzung im Gebäude zu vermeiden, ist ein außenliegender Sonnenschutz mit Lichtlenkung an den Fassaden vorgesehen. Zur Deckung des Heizwärmebedarfs wird das Gebäude an die Fernwärme angeschlossen und im Untergeschoss des Betriebsgebäudes eine neue Fernwärmeübergabestation errichtet. Die Wärmeübergabe im Gebäude erfolgt durch jeweils regelbare Kompaktheizkörper (Büros), Fußbodenheizung (Kantine, Sanitärbereiche, Umkleiden) sowie Deckenstrahlplatten (Lager, Werkstätten). Die Warmwasserbereitung erfolgt überwiegend über eine zentrale Frischwasserstation. Für Teilbereiche des Gebäudes, bei denen eine Fensterlüftung nicht ausreichend ist (Sanitär- /WC- und Umkleidebereiche, Küche und Kantine), sind zentrale Belüftungsanlagen mit einer hocheffizienten Wärmerückgewinnung (Rückwärmezahl ≥ 0,80) vorgesehen. Aufgrund unterschiedlicher Nutzungs- und Einsatzzeiten werden bei den RLT-Anlagen zeitprogrammierbare und zonenweise steuerbare, variable Volumenstromregler eingesetzt. Zusätzlich sind die Lüftungsanlagen nach Abhängigkeit des Feuchte- und CO2-Gehalts der Innenraumluft geregelt. Zur Beleuchtung der Räume werden LED-Leuchten eingesetzt. In den Verkehrsbereichen erfolgt die Beleuchtungsregelung tageslichtabhängig und über Präsenzmelder. Die Dachflächen beider Gebäude werden extensiv begrünt und mit einer aufgeständerten Photovoltaikanlage mit insgesamt 260 kWp versehen. Dadurch wird der Strombezug reduziert und mit dem eingespeisten Strom primärenergetisch ein Plusenergiestandard erreicht. Das energetische Datenblatt liegt dem Baubeschluss bei (Anlage 4). Das Energiekonzept wurde mit dem Amt für Umweltschutz abgestimmt. Artenschutz Aufgrund der Besiedelung des bereits geräumten Areals durch Mauereidechsen wurde im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens ein Artenschutzgutachten gefordert. Zunächst wurde eine Kartierung des Areals zur Ermittlung der vorhandenen Populationsgröße durchgeführt. Anhand der Kartierung wurde eine Ausnahmegenehmigung nach BNatSchG bei der Höheren Naturschutzbehörde beantragt. Der Antrag wurde - unter Auflage des zugrunde gelegten Maßnahmenkatalogs - aufgrund des überwiegenden öffentlichen Interesses der Baumaßnahme genehmigt. Nach Aufstellung von Eidechsenzäunen werden vor Baubeginn die vorhandenen Exemplare gefangen und auf Ersatzflächen umgesiedelt. Diese Ersatzflächen werden entlang der südlichen und östlichen Grundstücksränder hergestellt. Die resultierende Bauzeitverzögerung durch die Artenschutzauflagen beträgt nach heutigem Stand 11 Monate. Dies wurde in der Prognose berücksichtigt. Die Gesamtkosten für die Planung und Ausführung der Artenschutzmaßnahmen werden auf ca. 250.000 EUR geschätzt. Kostensituation Die Auswertung der Submissionsergebnisse des ersten Vergabepakets (hier 66 % des Vergabevolumens) ergab keine Kostenerhöhung gegenüber der Kostenberechnung zum Vorprojektbeschluss. Gegenüber den mit Vorprojektbeschluss GRDrs 679/2018 genehmigten Kosten in Höhe von 18.500.000 EUR brutto ergeben sich durch zusätzliche Maßnahmen folgende Mehrkosten: · Unvorhersehbare artenschutzrechtliche Auflagen (s.o.): 250.000 EUR
Damit ergeben sich neue Gesamtkosten in Höhe von 19.416.000 EUR Baurecht Ein Bebauungsplan liegt für das Grundstück nicht vor. Die Genehmigungsfähigkeit wird daher nach § 34 BauGB beurteilt. Entsprechende Vorabstimmungen mit Stadtplanungsamt und Baurechtsamt sind erfolgt. Die Prüfung des Bauantrags wurde aufgrund der Forderung nach einem Artenschutzgutachten im Juli 2020 unbefristet ausgesetzt und Mitte März 2021 nach Erteilung der artenschutzrechtlichen Ausnahmegenehmigung durch die Höhere Naturschutzbehörde des Regierungspräsidiums wieder aufgenommen. Die Baugenehmigung wird in Kürze erwartet. Termine Für das weitere Vorgehen ist folgender Terminplan vorgesehen: Baubeginn: Oktober 2021 Fertigstellung: August 2023 Finanzielle Auswirkungen Die Gesamtkosten in Höhe von brutto 19.416.000 EUR für die Neustrukturierung der Betriebsstelle Gingener Straße 23 werden wie folgt finanziert: 1.) 18.986.000 EUR aus dem Vermögensplan des Wirtschaftsplans der AWS unter PSP-Element V/5.00.21.43.04. Hier stehen mit 19.050.000 € ausreichend Mittel zur Verfügung. Es besteht damit eine geringe Reserve von 64.000 EUR für weitere etwaige Kostensteigerungen und Unwägbarkeiten.