Antrag vom 12/07/2018
Nr.JR 3/2018


Antrag des Arbeitskreis Stuttgarter Jugendrat

Betreff
Verbesserungen des Mobilitätsangebots „SSB Flex“

Der AK Stuttgarter Jugendräte begrüßt grundsätzlich die Einführung der Testphase des Mobilitätsangebots "SSB-Flex". Wir sind der Auffassung, dass das Angebot den ÖPNV in Stuttgart sinnvoll ergänzt und insgesamt verbessern kann. Dennoch sind nach unserer Meinung einige Modifikationen notwendig, um das hohe Potenzial des Angebots noch stärker auszunutzen und ein auf Dauer sinnvollen und wirtschaftlichen Betrieb zu erzielen.

Der Arbeitskreis Stuttgarter Jugendrat beantragt daher:
Begründung:

Zu 1: Viele potenzielle Nutzer können das Angebot „SSB Flex“ nicht nutzen, da ihr Start-, bzw. Zielort nicht im Geschäftsgebiet liegt, obwohl es auch in diesen Gebieten Bedarf für das Angebot gibt, z.B. aufgrund eines schlecht erschlossenen Wohngebiets. Außerdem könnte durch eine Ausweitung des Geschäftsgebiets auf alle Stadtbezirke festgestellt werden, wie das Angebot in den verschiedenen Gebieten angenommen wird, um dann eventuell Änderungen des Angebots vorzunehmen. Ferner würde durch eine Ausweitung des Geschäftsgebiets ein höherer Bekanntheitsgrad erreicht werden, der auch zu höheren Fahrgastzahlen und damit zu einem wirtschaftlicheren Betrieb führen würde.

Zu 2: Bislang gibt es zwei Möglichkeiten „SSB Flex“ zu nutzen. Zum einen in Kombination mit Bus und Bahn und zum anderen, als „Sammeltaxi“, sprich vom Start zum Zielort. Die beiden Möglichkeiten werden in der App angezeigt, allerdings steht die Preisgestaltung oft in keinem Verhältnis. Während der Preis für die alleinige Nutzung von „SSB Flex“ durchaus gerechtfertigt ist, ist er bei intermodaler Verknüpfung mit Bus und Bahn zu teuer, da zusätzlich noch ein VVS-Fahrschein gelöst werden muss. Speziell für Pendler, die das Angebot nahezu täglich nutzen, um beispielsweise von ihrer Wohnsiedlung aus zur nächsten Bushaltestelle zu kommen, summiert sich der Preis schnell. Die kostenfreie Nutzung vom Start zum nächstgelegenen ÖPNV-Haltepunkt oder von dem des Ziels am nächstgelegenen ÖPNV-Haltepunkts zum Ziel sollte daher in Verbindung mit einem VVS-Fahrschein über die zurückzulegende Strecke ohne Aufpreis möglich sein. Dies würde auch dazu führen, dass viele Menschen auf den ÖPNV umsteigen, da sie bislang die oft zitierte“ erste oder letzte Meile“ nicht laufen wollen. “SSB Flex“ könnte aber genau diese deutlich angenehmer machen. Dies würde sowohl ökonomische als auch ökologische Vorteile mit sich bringen.

Zu 3: Auch nachts kann „SSB Flex“ das bestehende ÖPNV-Angebot, das sich in Nächten auf Samstag, Sonntag und Feiertagen ab ca. 1 Uhr ohnehin nur noch auf Nachtbusse und S-Bahnen beschränkt, sinnvoll ergänzen. Dadurch können Wegstrecken vor allem nach Hause kürzer und sicherer gestaltet werden. Der Kunde sollte die Wahl haben, ob er das Angebot zusammen mit einer S-Bahn, einem Nachtbus oder als reines „Sammeltaxi“ vom Start zum Zielort nutzt. In beiden Fällen wäre es vertretbar, einen entsprechenden Preis dafür zu zahlen, der aber im Verhältnis zu der jeweils anderen Alternative stehen sollte, da sich in den späten Abendstunden oder nachts in der Regel ein höherer Mehrwert aus dem Angebot „SSB Flex“ ergibt als tagsüber. Eine Verlängerung der Betriebszeiten wäre darum in vielerlei Hinsicht sinnvoll.

Zu 4: Die Tatsache, dass im Moment nur mit Kreditkarte bzw. PayPal bezahlt werden kann, hindert viele potentielle Nutzer daran, das Angebot „SSB Flex“ zu verwenden. Insbesondere Kinder und Jugendliche haben oft keine Kreditkarte bzw. kein PayPal-Konto und werden daher von der Nutzung des Angebots ausgeschlossen. Dem würde die Einführung von Barzahlung entgegenwirken.


Semir Duman Gözdem Göksu Firat Yurdakul


Max Göhner


zum Seitenanfang