Antrag vom 12/07/2020
Nr. 516/2020

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Ergänzungsantrag zur Teilfortschreibung 2020 des Nahverkehrsplans Stuttgart

Mit der Teilfortschreibung 2020 des Nahverkehrsplans Stuttgart werden die Weichen gestellt für die Fortentwicklung des ÖPNVs für die kommenden Jahre.
Im Interesse eines attraktiven, leistungsfähigen und stadtverträglichen Öffentlichen Verkehrs regen wir Ergänzungen in der Teilfortschreibung an, die wir anhand der nachstehenden Punkte gliedern wollen:
• Verbesserung des Angebots bzw. neue Angebote
• Verbesserung der Zuverlässigkeit
• Ausbau und Förderung des Mobilitätsmanagements großer Unternehmen


Wir beantragen:

I Verbesserung des Angebots bzw. neue Angebote

1. Zur Verbesserung des Angebots wird der 10-Minuten Takt im Abendverkehr um eine Stunde bis 21:30 Uhr verlängert. Insgesamt sind heute abends deutlich mehr Fahrgäste unterwegs, auch Geschäfts haben inzwischen länger offen als noch 2014, als der Takt erstmalig ausgeweitet wurde. Die Maßnahme hat insgesamt zu einem deutlichen Fahrgastzuwachs geführt.
2. Die täglichen Nachtbusse werden ab 2021 in den Regelbetrieb übergeführt.
3. Das Angebot SSB-Flex wird ausgeweitet und in den Regelbetrieb übernommen, verstärkt beworben und vollständig auf Elektrobetrieb umgestellt.
4. Nord: Der Bus Pragsattel/Burgholzhof sollte von Kategorie 3 auf 2 hochgestuft werden. Da das Robert-Bosch-Krankenhaus expandiert und der Stadtteil ebenfalls wächst, ist eine bessere Anbindung der Hauptumsteigehaltestelle Pragsattel notwendig.


II Verbesserung der Zuverlässigkeit

5. Um der SSB die Flexibilität zu geben, je nach Bedarf zu handeln, wird auf die Vorgabe, den Vordereinstieg nutzen zu müssen, verzichtet.


III Ausbau und Förderung des Mobilitätsmanagements großer Unternehmen

6. Betriebliche Mobilität angehen: Konzept mit den größten Arbeitgebern der Stadt aufsetzen.
Hintergrund: Gezielt sollen dort, wo die meisten Pendlerinnen und Pendler unterwegs sind, zusätzliche Angebote geschaffen werden. Dies ist über die Verknüpfung von ÖPNV-Angeboten mit Werksbussen, betrieblichen SSB-Flex-Angeboten, Jobtickets, Mobilitätsstationen oder zusätzlichen ÖPNV Angeboten denkbar.

Für den Nahverkehrsplan wurden unzählige Anregungen gegeben. Wir regen daher für die Fortschreibung des Nahverkehrsentwicklungsplans folgende Prüfungen von Angebotsverbesserungen und neuen Angeboten vor. Außerdem regen wir Prüfungen für die bessere Anbindung von Sport und Freizeitflächen an, deren Bedeutung gerade in Zeiten der Corona-Krise an Bedeutung gewinnt.

1. Süd/West: Der Weiterbetrieb der Linie U34 nach Beendigung des Ersatzfahrplans wird geprüft, da absehbar durch die Kappung der Gäubahn eine zusätzliche Verbindung von Vaihingen in die Stadt sinnvoll ist. Der Betrieb einer verlängerten U34 wäre daher förderlich.
2. Stammheim: Ein Probebetrieb der Linie 508 an Wochenenden, an denen die Linie bisher nicht bedient wird.
3. Obertürkheim: SSB und SVE berichten in Obertürkheim / Untertürkheim über grenzüberschreitende Verbindungen und deren Fortbestand der Buslinie 109 und O-Buslinie 101.
4. Bad Cannstatt: Eine neue Busverbindung zwischen U13 Ebitzweg und U14 Münster entlang der Gnesener Straße, wo die Neubebauung an der Bettfedernfabrik entsteht, wird geprüft. Perspektivisch könnt eine neue Linie eine Direktverbindung zwischen der Schusterbahn, die ausgebaut wird, und den U-Bahnlinien 1,2, 13 und 14 sowie der S-Bahn sein.
5. Prüfung eines On-Demand-Verkehrs für Rotenberg (Endpunkt Egelseer Heide).
6. Prüfung, ob über eine Kleinbusverbindung über die Bergheimer Steige das Schloss
Solitude, die S-Bahn-Haltestelle S-Universität und der Bahnhof Vaihingen mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Weilimdorf aus schneller erreichbar gemacht werden können.

Björn Peterhoff Gabriele Munk Andreas Winter


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