Antrag vom 11/10/2023
Nr. 293/2023

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

CDU-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Weihnachtsmarkt 2023: Änderung der Öffnungszeiten stößt bei Händlern auf Kritik

Der Stuttgarter Weihnachtsmarkt ist nicht nur einer der schönsten, sondern auch einer der ältesten Weihnachtsmärkte Europas. Jedes Jahr kommen über 3,5 Millionen Besucher aus dem In- und Ausland - vor allem aus der Schweiz - in die Landeshauptstadt. Die Besonderheit des Marktes wird vor allem durch die prachtvoll geschmückten Stände der Händler geprägt, die mit ihrem vielfältigen Angebot neben Glühwein und anderen Leckereien vor allem noch traditionelle Krämermarktartikel anbieten. Diese Besonderheit gilt es in Stuttgart zu erhalten.

Erstmals wurden in diesem Jahr die Öffnungszeiten des Weihnachtsmarkts gegenüber den Vorjahren verändert. Statt wie bisher um 10.00 Uhr öffnen die Stände in diesem Jahr erst um 11.00 Uhr. Dafür sind die Stände donnerstags bis samstags bis 23 Uhr, sonntags bis mittwochs bis 21 Uhr geöffnet. Bisher galten die Öffnungszeiten von Sonntag bis Donnerstag bis 21:00 Uhr und von Freitag bis Samstag bis 22:00 Uhr. Diese Öffnungszeiten haben sich bereits in der Vergangenheit als zu lang für die Händler erwiesen.

Angesichts der verkürzten Gesamtdauer des Weihnachtsmarktes in diesem Jahr ist dies vielleicht ein Anreiz, das Erlebnis länger zu genießen. Längere Öffnungszeiten auf dem Weihnachtsmarkt haben in der Vergangenheit jedoch gezeigt, dass ab dem Ladenschluss in der Innenstadt (also ab 20 Uhr) der Reiz des Marktes mehr bei den Gaumenfreuden als bei den Händlern liegt.

Für die zahlreichen Markthändler bedeutet die Verlängerung der Öffnungszeiten daher eine finanzielle Mehrbelastung, da sie in den umsatzschwachen Zeiten weiterhin Personal vorhalten müssen. In Zeiten von Personalmangel und Kostensteigerungen kein leichtes Unterfangen. Zahlreiche Einzelhändler haben ihren Unmut über diese Änderungen bereits öffentlich geäußert.

Wir als CDU-Gemeinderatsfraktion können die Kritik der Einzelhändler durchaus nachvollziehen. Verwundert sind wir vor allem darüber, dass weder die Einzelhändler noch der zuständige Ausschuss für Wirtschaft und Wohnen über die Änderung der Öffnungszeiten informiert wurden, was wir sehr bedauerlich finden.

Die von In.Stuttgart in der Presse öffentlich vorgebrachte Begründung einer Verlängerung der Öffnungszeiten aufgrund der Verlagerung der Publikumsströme auf den Schlossplatz halten wir für ein Scheinargument, da grundsätzlich auch andere Gastronomen in der Stuttgarter Innenstadt nach Ende des Weihnachtsmarktes von der Verlagerung profitieren. Darüber hinaus möchten wir betonen, dass wir die Entwicklung des Weihnachtsmarktes insgesamt kritisch sehen, da sich der Weihnachtsmarkt nicht zu einem Partymarkt entwickeln darf, bei dem der Verzehr von Speisen und alkoholischen Getränken im Vordergrund steht.

Die CDU-Fraktion hat bereits im letzten Jahr im Ausschuss angeregt, dass zukünftig eine Umfrage bei den Beschickern durchgeführt wird, welche Öffnungszeiten aus deren Sicht für die Zukunft sinnvoll sind.

Wir beantragen:


Alexander Kotz Nicole Porsch Fritz Currle
Fraktionsvorsitzender


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