Antrag vom 10/19/2010
Nr. 312/2010

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SÖS und LINKE Fraktionsgemeinschaft
Betreff

Altenhilfeplanung - unabhängig von arm und reich

Altenhilfeplanung - unabhängig von arm und reich

Wir beantragen, dass die Stadtverwaltung im Sozial- und Gesundheitsausschuss ein Konzept vorlegt, wie stationär untergebrachte Männer in Stuttgart in das Konzept einer dezentralen und quartiersbezogenen Altenhilfe integriert werden.

Begründung:

Die Stadt hat sich auf den Weg gemacht zu einer neuen Altenhilfeplanung. Im Rathaus hat zur Vorbereitung ein Fachtag stattgefunden, bei dem in überzeugender Weise dargestellt wurde, dass die Altenhilfe in Zukunft noch viel stärker quartiersbezogen und dezentral ausgerichtet werden muss. Stationäre Pflegeeinrichtungen müssen im Stadtteil vernetzt werden. Sie müssen ergänzt werden durch vielfältige Formen, wie alte Menschen im Stadtteil bzw. in der eigenen Wohnung bleiben können und je nach Bedarf ambulant unterstützt werden. Dabei sollen professionelle ambulante Dienste und Heime einbezogen werden. Eigeninitiative, Selbstorganisation, gegenseitige Unterstützung sollen organisiert werden, z.B. durch neue gemeinsame Wohnformen, Mehrgenerationenhäuser, Einbettung von Altenwohnungen in Wohnquartiere und Mitarbeit von Vereinen.

Wir erwarten, dass dies auch für die stationär untergebrachten Wohnungslosen gilt. Die Altenhilfe darf nicht zwischen Armen und Reichen unterscheiden. Die derzeit in der Nordbahnhofstraße 21 untergebrachten Männer sind im Durchschnitt 63 Jahre alt und dort meist schon viele Jahre ansässig. Wie andere alte Menschen müssen sie in die Gesellschaft und die Quartiersumgebung eingebunden und unterstützt werden. Wir sind der Meinung, dass diese Männer zum Teil in dem geplanten Mehrgenerationenhaus Nordbahnhofstraße 21 wohnen und die anderen dezentral im Umfeld, z.B. in betreuten Wohngemeinschaften, untergebracht werden sollen. Die ambulante Betreuung kann im Mehrgenerationenhaus oder von im Stadtteil vorhandenen Diensten erbracht werden. Damit ist auch für diese Männer Hilfe bei Pflegebedürftigkeit gesichert. Nur durch eine Einbeziehung des Bezirksbeirats und der Öffentlichkeit kann die Akzeptanz der Unterbringung erreicht werden, egal bei welchem Konzept.



Ulrike Küstler Hannes Rockenbauch


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