Antrag vom 06/06/2018

Nr.JR 1/2018

Antrag des Arbeitskreis Stuttgarter Jugendrat

Betreff Verbesserung des Angebots im VVS-Nachtverkehr

Der Arbeitskreis Stuttgarter Jugendrat fordert

1. Die Ausweitung der Verkehrszeiten der Nachtbusse auf die ganze Woche (7 Tage).

2. Die Ergänzung des Stuttgarter Nachtverkehrsnetz im ÖPNV mit Stadtbahnen auf den nachts stark nachgefragten Strecken (U1, U2, U6, U7, U9, U12, U14 und U15) zunächst in den Nächten auf Samstag, auf Sonntag und auf Feiertagen (am Beispiel des Silvester-Verkehrs).

Begründung:

Zu 1.:
Der Jugendrat beschäftigt sich seit mehreren Amtszeiten intensiv mit dem Ausbau des Nachtverkehrs.

Ziel ist dabei, Jugendlichen und auch den anderen Einwohnern von Stuttgart rund um die Uhr zu ermöglichen, mobil zu sein, auch wenn diese kein Auto besitzen bzw. keines fahren dürfen. Dieses Angebot sollte sich natürlich immer nach der gegebenen Nachfrage richten.

Eine erforderliche Maßnahme ist deshalb, schnellstmöglich das bestehende Nachtbusangebot auf die gesamte Woche auszuweiten und zwar folgendermaßen: In den Nächten von Montag bis Donnerstag soll das aktuelle Angebot der Nachtbusfahrten von Donnerstag auf Freitag angewendet werden.

Der stärker frequentierte Fahrplan für die Nächte auf Samstag, auf Sonntag und auf Feiertage soll wegen der stärkeren Nachfrage wie gehabt bestehen bleiben. Wir wollen eine Mobilitätsgarantie „Rund um die Uhr“ in Stuttgart, die unserer Meinung nach für eine Großstadt, in der Menschen auch nachts auf Mobilität angewiesen sind, zwingend notwendig ist.


Zu 2.:
Die steigenden Fahrgastzahlen in den Nächten auf Samstag, auf Sonntag und auf Feiertage weisen darauf hin, dass das Nachtbusnetz an diesen Nächten ergänzt werden muss, damit das Angebot attraktiver wird und die bestehende Nachfrage befriedigt wird.

Aktuell braucht man durch das stern- und schlangenförmige Nachtbusnetz, bei dem die Nachtbusse auf ihrer Rundfahrt die Bezirke Stück für Stück anbinden, von einem Außen
bezirk zu einem anderen Außenbezirk oftmals deutlich länger als tagsüber.

Ein Beispiel:
Von der Haltestelle „Weilimdorf Löwen-Markt“ zur Haltestelle „Stammheim“ benötigt man tagsüber mit den Linien U6 und U15 über die Haltestelle „Pragsattel“ 30 Minuten. Nachts benötigt man mit den Nachtbuslinien N3 und N4 1 Stunde und 30 Minuten. Mit dem PKW würde man um diese Uhrzeit ca. 15 Minuten benötigen, d.h. der ÖPNV bräuchte 1 Stunde und 15 Minuten länger. Diese schlechten Verbindungen von einem Außenbezirk zum angrenzenden Außenbezirk machen das Nachtbusnetzangebot unattraktiver.

Deshalb fordern wir mittelfristig den Einsatz von Nacht-Stadtbahnen mindestens in einem 60-Minuten-Takt. Diese sollen die Nachtbusse nicht grundsätzlich ersetzen, sondern auf den nachts stärker frequentierten Hauptstrecken entlasten. Dadurch werden attraktive Fahrzeiten durch schnellere (Direkt-)Verbindungen geschaffen. Mit einem Nachtbetrieb auf den Linien U1, U2, U6, U7, U9, U12, U14 und U15 wären die wichtigsten Strecken auch durch eine Stadtbahn nachts angebunden. Dies würde auch eine attraktive Alternative bezüglich der Fahrzeiten im Vergleich zum PKW sein.

Als gelungenes Beispiel kann man hier den Silvesterverkehr betrachten, der wie oben beschrieben, gegebenenfalls in einer nach dem Bedarf angepassten Form, auf alle Wochenenden/Feiertage im Jahr angewendet werden sollte.

Der Jugendrat Stuttgart möchte mit seinem Vorschlag das Nachtverkehrsangebot weiter verbessern, um mit vergleichbaren Städten wie z.B. Düsseldorf, München, Frankfurt und Leipzig mithalten zu können.




Firat Yurdakul Semir Duman


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