Anfrage
vom
04/10/2015
Nr.
115/2015
Anfrage
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen
Currle Fritz (CDU), Fuhrmann Thomas (CDU), Dr. Mayer Fabian (CDU), Dr. Nopper Klaus (CDU), Ripsam Iris (CDU), Sauer Jürgen (CDU)
Betreff
Migranten mit Hilfe ehrenamtlicher Tätigkeit besser integrieren
Derzeit findet in Karlsruhe an der Karlshochschule International University ein Forschungsprojekt namens Diverse der Europäischen Union statt, das zum Ziel hat, die Kompetenzen von Nicht-EU-Bürgern für den Einsatz im Freiwilligendienst zu nutzen (siehe dazu Staatsanzeiger, 6.3.2015).
Oftmals werden Abschlüsse aus Drittstaaten nicht ohne weiteres anerkannt. Eine Anstellung zu finden ist schwierig. Doch Fähigkeiten verkümmern und der Wille zum ehrenamtlichen Engagement wird unterdrückt, wenn kein Angebot vorhanden ist, sich als Drittstaatler in die Gesellschaft aktiv einbringen zu können. Ist dies aber der Fall, kann sich ein deutlicher Mehrwert ergeben. Die Gesellschaft gewinnt durch das Freiwilligenengagement, das gleichzeitig integrative Wirkung für Menschen mit Migrationshintergrund entfalten kann.
In Anbetracht der Tatsache, dass hiesige Vereine oftmals Nachwuchsprobleme haben und schlichtweg „manpower“ im Bereich Ehrenamtlichkeit gefragt ist, kann die Einbindung von Migranten, die der deutschen Sprache mächtig sind, durchaus förderlich sein. Selbstredend bedarf es dazu auch einer gewissen Offenheit der Institutionen im Freiwilligkeitsbereich.
Ausgeschlossen werden sollte nach Meinung der CDU-Fraktion, dass ehrenamtliches Engagement hauptamtliche Tätigkeit sozusagen ersetzt – Sozialdumping darf nicht die Tür geöffnet werden. Ziel muss deshalb vielmehr sein, den ehrenamtlichen Einsatz von Drittstaatlern auf solche Bereiche zu konzentrieren, wo echter Bedarf und keine Konkurrenz zum professionellen Bereich besteht.
Wir fragen:
1.) Sind Vertreter der Stadt Stuttgart bei den dieser Tage stattgefunden Foren zur Vorstellung der Projektergebnisse von Diverse in Karlsruhe anwesend gewesen?
2.) Werden die Ergebnisse, sofern positiv, auf Übertragbarkeit auf die Landeshauptstadt Stuttgart untersucht?
3.) Wie schätzt die Verwaltung die Möglichkeiten ein, die Erfahrungen aus dem EU-Projekt – auch im Sinne ihrer effektiven Verbreitung – im zuständigen Ausschuss des Stuttgarter Gemeinderats vorgestellt zu bekommen?
Iris Ripsam Dr. Fabian Mayer Fritz Currle
Jürgen Sauer Thomas Fuhrmann Dr. Klaus Nopper
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