Haushaltsantrag vom 11/14/2023
Nr. 4390/2023

Haushaltsantrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Die FrAKTION LINKE SÖS PIRATEN Tierschutzpartei
Betreff

Therapeutisches Übergangsangebot für Frauen nach Gewalterfahrungen

Begründung/Erläuterung:

GRDrs 386/2023

Das Angebot „Beratung & Information für Frauen“ (BIF) und die „FrauenInterventionsstelle“ (FIS) von Frauen helfen Frauen e. V. mussten sich in den vergangenen Jahren stets an neue Bedarfe und eine gestiegene Nachfrage anpassen. Auch die Hilfen bei häuslicher Gewalt sind vom gesamtgesellschaftlichem Wandel, insbesondere der Veränderung des Umgangs mit häuslicher Gewalt, Flucht, Wohnen und einem allgemeinen Therapieplatzmangel konfrontiert. Sie müssen sich entsprechend konzeptionell weiterentwickeln. Die nun gestellten Förderanträge betreffen verschiedene, bereits seit einigen Jahren erarbeitete und erprobte Konzeptionen. Die Förderung der Stellenschaffung dient dazu, dass diese Weiterentwicklungen der Angebote für Frauen bei häuslicher Gewalt praktisch und nachhaltig umgesetzt werden können. Über die Anträge von Frauen helfen Frauen e. V. hinaus, werden in dieser Gemeinderatsdrucksache ebenfalls die im Stellenplanverfahren beantragten Ressourcen für das Städtische Frauenhaus benannt.

Therapeutisches Übergangsangebot

Seit 2020 reagiert Frauen helfen Frauen e. V. mit einem neuen Angebot auf die Bedarfe von Frauen, die aufgrund der erlebten Gewalt unter einer Traumafolgestörung leiden. Dieses Angebot wurde bisher aus Spendengeldern des Vereins, die ab 2024 nicht mehr zur Verfügung stehen (dreijährige Anschubfinanzierung eines Spendengebers), finanziert. Die Anfragen sind insgesamt, aber auch durch die Corona-Pandemie, gestiegen. Gleichzeitig besteht in der Landeshauptstadt Stuttgart ein Mangel an niedergelassenen Traumatherapeut:innen. Frauen, die nach dem Beratungsprozess eine Therapie benötigen, warten in der Regel 6-12 Monate auf einen Platz. Während der Wartezeit benötigen sie weiterhin eine zumindest beraterische Begleitung und blockieren somit Kapazitäten, die für Neuanfragen vorgesehen sind. Das neu geschaffene Angebot stellt eine Übergangslösung bis zu einem freien Therapieplatz dar.

Die Stabilisierung der betroffenen Frauen ist dringend notwendig, damit sie handlungsfähig bleiben, auch im Sinne der mitbetroffenen Kinder.

Die Qualifikation der Fachkraft für dieses Angebot beinhaltet spezifische Kenntnisse zu häuslicher Gewalt sowie eine traumatherapeutische Ausbildung. Das Angebot richtet sich an die gewaltbetroffenen Stuttgarterinnen, die zuvor in einer der Fachberatungsstelle (FIS, BIF oder FrauenFanal) in Beratung waren.

Frauen helfen Frauen e. V. beantragt aufgrund der statistischen Prognose den dauerhaften städtischen Zuschuss für insgesamt 290 Stunden à 120 EUR (angelehnt an das übliche Therapiegehalt für Kurzzeittherapie) in Höhe von 33.000 EUR pro Jahr, um dieses Angebot durch eine erfahrene Therapeutin auf Honorarbasis weiterhin umsetzen zu können. In Abzug wird der Eigenanteil von 10 % im Rahmen der bisherigen Förderung von BIF genommen.

Wir beantragen:

Frauen helfen Frauen e. V. erhält aufgrund der statistischen Prognose den dauerhaften städtischen Zuschuss für insgesamt 290 Stunden à 120 EUR (angelehnt an das übliche Therapiegehalt für Kurzzeittherapie) in einer Gesamthöhe von 33.000 EUR pro Jahr, um dieses Angebot durch eine erfahrene Therapeutin auf Honorarbasis weiterhin umsetzen zu können. (In Abzug wird der Eigenanteil von 10 % im Rahmen der bisherigen Förderung von BIF genommen.)
Ergebnishaushalt (zusätzliche Aufwendungen und Erträge):
Maßnahme/Kontengr.2024

TEUR

2025

TEUR

2026

TEUR

2027

TEUR

2028

TEUR

2029 ff.

TEUR

Therapeutisches Angebot - Frauenberatung

1.31.60.01.00.00-500 Förderung fr. Träger d. Wohlfahrtspflege

43100 Zuweisungen und Zuschüsse f. lfd. Zwecke

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33
33
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*) lfd. Nr. aus der Schaffungsliste (sofern Bezug auf eine von einem Amt beantragte Stellenschaffungen bzw. Änderung eines KW-Vermerks genommen wird)

Gez.

Hannes Rockenbauch Laura Halding-Hoppenheit
(Fraktionsvorsitzender) (Fraktionsvorsitzende)


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