Anfrage vom 05/19/2014
Nr. 167/2014

Anfrage
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

SÖS und LINKE Fraktionsgemeinschaft
Betreff

Kontrolle und Durchsetzung des Tierschutzes auf dem Wasen-Gelände

Auf dem Cannstatter Volksfest und dem Stuttgarter Frühlingsfest betreiben seit Jahren gewerbsmäßige Beschicker so genannte Pony-Karussells. Bei diesen Angeboten werden Ponys über viele Stunden im Kreis geführt, während Kinder gegen Entgelt auf ihnen reiten. Das führe nach Aussagen zahlreicher Tierärzte und Amtsveterinäre häufig zu Haltungsschäden. Gelenke und Muskulatur der Tiere würden einseitig belastet, Fehlbildungen und Muskelschäden könnten die Folge sein. Auch das stereotype Tätigkeitsmuster, in Verbindung mit Reizarmut oder übermäßigem Umgebungslärm durch Fahrgeschäfte und die Beschallung könne die Tiere unter krankmachenden Stress setzen. Ferner wird von Tierärzten kritisiert, dass Kindern durch das monotone Im-Kreis-Laufen der Ponys ein Bild vom Pferd vermittelt wird, das aus der Sicht des ethischen Tierschutzes heute nicht mehr zeitgemäß ist.

Tierrechtsinitiativen beklagen gegenüber SÖS und LINKE Verstöße gegen die Tierschutzbestimmungen und verweisen auf mehrere Petitionen und Missstandsmeldungen gegenüber der Stadtverwaltung, dem Veterinäramt und der städtischen Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart.

Wir fragen daher:

1. Welche tierschutzrechtlichen Auflagen werden den Beschickern seitens der Stadt auferlegt? Gehören hierzu: Regelmäßige Pausen in Verbindung mit Futter- und Wasser-Aufnahme, sowie Richtungswechsel für die Tiere?


2. Wie werden diese Auflagen kontrolliert und wie häufig finden Kontrollen vor Ort statt? Wurden hierbei in der Vergangenheit Mängel identifiziert und falls ja, mit welcher Konsequenz?


3. Sieht die Verwaltung eine rechtssichere Möglichkeit, wahlweise über verschärfte Auflagen, über die städtische Veranstaltungsgesellschaft in.Stuttgart oder sonstige Instrumente wie eine Satzung oder Pachtverträge Beschicker mit Tieren grundsätzlich auf dem Wasen-Festplatz auszuschließen? Wir verweisen hierzu auf ein Kurzgutachten von Dr. Christoph Maisack, Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, vom Oktober 2013 mit der Bitte um Stellungnahme.




Thomas Adler Maria-Lina Kotelmann Hannes Rockenbauch
Fraktionsvorsitzender Fraktionsvorsitzender


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