Antrag vom 12/04/2017
Nr. 958/2017

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Notunterkunft Kernerstraße 36

In der Kernerstraße 36 im Stuttgarter Osten befindet sich das Gebäude, in dem Stuttgarter Kinder und Jugendliche untergebracht werden, die aus unterschiedlichsten Gründen kurz- und mittelfristig nicht in ihren Familien leben können.
Alle diese Kinder und Jugendlichen bringen eine eigene und teilweise sehr schwierige Lebensgeschichte mit. Oft sind es Kinder die Gewalt in ihrer Herkunftsfamilie erlebt haben und teilweise ad hoc von Jugendhilfe und Polizei aus ihren Familien herausgenommen und ins „Kernerheim“ gebracht werden.
Zurzeit gibt es dort 34 Plätze für Kinder und junge Menschen, die je nach Altersgruppen auf eigenen Stockwerken wohnen. Das Haus ist häufig über 100 Prozent ausgelastet.
Besonders für die kleinen Kinder zwischen null und zehn Jahren, ist die Situation im Kernerheim sehr belastend, da sie einerseits mit ihren eigenen schwierigen Erlebnissen, der Inobhutnahme und dem Wohnen in einem (Not-)Heim mit fremden Betreuern und vielen weiteren Kindern klarkommen müssen. Andererseits stellt das Zusammenleben mit den Jugendlichen, die in den Stockwerken unter und über ihnen wohnen, eine große Herausforderung für sie dar. Besonders die sehr kleinen Kinder unter sechs Jahren benötigen eine deutlich intimere Schutzatmosphäre, in der sie die Möglichkeit haben, sich wohl zu fühlen und wieder zu genesen.
Zwischenzeitlich sieht es so aus, dass eine weitere Gruppe Kinder und Jugendliche, die Kinder mit Behinderungen, ebenfalls Plätze im Kernerheim benötigen. Es fällt dem Sozial- und dem Gesundheitsamt immer schwerer, Kinder mit Behinderungen aus Stuttgart in Stuttgart bei einer Obhutnahme unterzubringen. Plätze werden oft verzweifelt gesucht.


Wir beantragen,

die Verwaltung stellt in einer der kommenden Sitzungen des Jugendhilfeausschusses die Situation im Kernerheim vor und unterbreitet ggf. Lösungsvorschläge für die Unterbringung der kleinen Kinder und der Kinder mit Behinderungen.


Gabriele Nuber-Schöllhammer Vittorio Lazaridis Anna Deparnay-Grunenberg


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