Antrag vom 11/15/2012
Nr. 383/2012

Antrag
Stadträtinnen / Stadträte - Fraktionen

FDP-Gemeinderatsfraktion
Betreff

Grundsätze für die Radwegeplanung - Fahrradroute im Leguanweg

Wir beantragen:
  1. Herausnahme der Radroute von Gerlingen nach S-Bergheim aus dem Verkehrsberuhigten Bereich Leguanweg zur Sicherung der in der StVO zweckbestimmten Aufenthaltsfunktion für Fußgänger.
  2. Planung und Bau einer reinen Radwegverbindung zwischen Gerlingen und Weilimdorf entlang der Stadtbahnverbindung als Musterstrecke für eine zukunftsfähige Radverkehrsplanung.
  3. Bis zur Fertigstellung dieser Verbindung wird der Radverkehr auf den Gehweg – Rad frei, in der Engelbergstraße (Nordseite) bzw. auf die Hauptradroute Mittenfeldstraße – Margaretenweg (Gehenbühl) verwiesen.

Begründung:

Zu 1.)

Der Bebauungsplan bestimmt im Leguanweg eine durchgehende Geh- und Radwegeverbindung. Dem entsprechend wurde vor kurzem die Radwegverbindung von Gerlingen kommend nach Bergheim durchgängig gemacht, durch den dortigen verkehrsberuhigten Bereich. Die darin vorgeschriebene Schrittgeschwindigkeit wird nicht eingehalten und der in der StVO zweckbestimmte Aufenthalt von Fußgängern auf der gesamten Breite ist seither gestört.

Am 25. Juli 2012 fand deswegen ein großer Ortstermin statt, bei dem die besorgten Bewohner damit getröstet wurden, dass die Radfahrer in dem verkehrsberuhigten Bereich Schritttempo fahren müssten – was sie aber nicht tun.

Die Eigentümergemeinschaft des Leguanweg hatte daraufhin mit Schreiben vom 20.09.2012 an das Bezirksamt Weilimdorf nochmals sehr detailliert die Gefahren, die ein öffentlicher Radweg in dem verkehrsberuhigten Bereich mit sich bringt entsprechend verdeutlicht (u.a. Schutz für Kinder in Spielstraße, Engpass vor den Häusern des Leguanweg, fehlende Ausweichmöglichkeit, schlechte Übersicht, Rückstau auf U-Bahn Gleise etc.).

Die jetzige Verkehrsmenge verträgt ein verkehrsberuhigter Bereich nicht. Die Schriften zur StVO halten höchstens 20 Fahrzeuge pro Stunde erträglich. So entschied kürzlich auch das Verwaltungsgericht Saarbrücken. Mehr Fahrzeuge nehmen die Möglichkeit des Aufenthalts.


Deshalb ist der Radweg aus dem Leguanweg wieder heraus zu nehmen, z.B. durch Einbau versetzter Schranken oder von Stufen im Durchgang nach Gehenbühl.

Zu 2.+3.)

Der alternativ in der Engelbergstraße vorhandene einseitige Gehweg, „Rad Frei“ für beide Richtungen scheint zu schmal, um die Radweg-Verbindung Gerlingen-Bergheim und gleichzeitig Fußgänger sicher aufzunehmen. Die auf Gerlinger Seite vorhandene Radwegführung in Seitenlage entlang der Stadtbahntrasse sollte in den Grünflächen der Engelbergstraße fortgeführt werden.

Grundsatz: Fußgänger sollten ihre Wege in Zukunft nicht mehr mit dem sie allzu oft rücksichtslos bedrängenden Fahrradverkehr teilen müssen. Wenn der Verkehrsanteil des Fahrrads von heute 7% auf 20% gesteigert werden soll, ist anzunehmen, dass Fußgänger auf den heute gemeinsam genutzten Wegen bis zum 3-fachen gefährdet werden. Die Radwegeplanung ist gefordert, schon heute darauf zu reagieren.

Die so oft propagierte Steigerung des Radverkehrs wird nur dann noch allgemeine Unterstützung finden, wenn der Fußgängerschutz im Vordergrund steht, d.h., wenn Gehen und Radfahren konsequent getrennt werden. Eine Musterstrecke zwischen Gerlingen und Weilimdorf wäre ein Zeichen für ein zukunftsfähiges Radwegenetz.


Bernd Klingler Prof. Dr. Dr. Heinz Lübbe Michael Conz
Fraktionsvorsitzender Stv. Fraktionsvorsitzender



Carmen Hanle Dr. Matthias Oechsner Dr. Günter Stübel



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