Beantwortung zur Anfrage
96/2012

Landeshauptstadt Stuttgart Stuttgart, 08/20/2012
Der Oberbürgermeister
GZ: OB 4232-09.04



Beantwortung zur Anfrage
Stadträtinnen/Stadträte - Fraktionen
    Freie Wähler-Gemeinderatsfraktion
Datum
    03/29/2012
Betreff
    Baur-Areal sozialer Wohnungsbau - Ein Bild der Trostlosigkeit
Anlagen
    Text der Anfragen/ der Anträge
Beantwortung/ Stellungnahme:


Da sich die beiden Fragen auf private Grundstücke (mittlerweile GWG Gesellschaft für Wohnungs- und Gewerbebau Baden-Württemberg AG) beziehen, hat die Verwaltung das weitere Vorgehen bezüglich des Areals abgefragt.

Hierzu hat die GWG wie folgt schriftlich geantwortet:

„Zu der ersten Fragestellung können wir insofern einen Beitrag leisten, dass wir in der lfd. Verwaltung und Betreuung des Quartiers auf Änderung der Zustände gemeinsam mit dem Jugendamt der Stadt Stuttgart zuarbeiten. So haben wir in der Besprechung vom 31.01.2012 beim Amt für Liegenschaften und Wohnen gemeinsam mit Herrn Vecellio (Leiter Gemeinwesenarbeit) vereinbart, dass ab dem 3. Quartal 2012 eine 50 %-Stelle beim Jugendamt für die Gemeinwesenarbeit (voraussichtlich für drei bis fünf Jahre) zur Verfügung gestellt wird. Im Gegenzug hierfür werden von unserer Seite Räumlichkeiten vor Ort bereitgestellt. Daneben fühlen wir uns weiterhin aufgerufen, durch einen verstärkten Personaleinsatz von unseren Objektverwaltern, Hausmeistern, also unseren Vorort-Mitarbeitern, einen weiteren Beitrag zu leisten. Dies wäre im kurzfristigen Bereich und interimsweise möglich, bis im zweiten Schritt die weitere Entwicklung des Areals folgen wird:

Hier befinden sich noch zwei Bauvorhaben in der Vorbereitung und Planungsphase, um die vorhandene Nestwerk-Situation dauerhaft zu verbessern. Zum einen wird im „Krokodil“ der Körperbehindertenverein KBV mit einer Tagesförder- und Begegnungsstätte sowie einer Geschäftsstelle vor Ort sein. In den Etagen darüber werden Wohnungen bzw. Appartements entstehen. Die Voraussetzungen hierfür konnten in Zusammenarbeit mit dem Sozialamt vor kurzen geschaffen werden. Aktuell werden die Planungen Nestwerk den Erfordernissen angepasst und müssen – nach Informationen durch das Baurechtsamt – wohl nochmals neu zur Genehmigung eingereicht werden. Der Zeithorizont für einen Baubeginn ist somit abhängig vom Genehmigungsprozess. Ein Bezug könnte in der zweiten Jahreshälfte 2013 noch erreichbar sein.
Eng damit verbunden ist auch die Herstellung der Außenanlagen. Diese sollten im Zusammenhang mit der Nutzung KBV neu bzw. erstmalig angelegt und entsprechend auch zum Aufenthalt gestaltet werden. Damit verbunden ist jedoch noch eine Lösung für die bisherige Baugenehmigung. Denn aktuell sind alle Spielplätze des ehemaligen Nestwerk-Projektes als „Stellplatz-Batterie“ in dieser Hofanlage untergebracht.

Von unserer Seite gibt es eine Abstimmung mit dem Baurechtsamt, Teile dieser Stellplätze bzw. der neu nachzuweisenden Stellplätze im Bauvorhaben Krokodil bzw. über das bestehende Parkhaus Leuze abzulösen. Diese Lösung ist vernünftig und schafft Luft, die Hofanlage zu gestalten und entsprechend den Erfordernissen dann neu anzulegen.

Im Hinblick auf die angesprochene „gastronomische Nutzung“ dient die Begegnungsstätte im Krokodil als Anlaufstelle für das Quartier. Darüber hinaus birgt unser Standort jedoch kein weiteres Potential, gastronomische Nutzungen als Eigenbetriebe zu etablieren, hierzu fehlt einfach der lagebedingte Einzugsbereich. Diesen Part wollen wir gerne auf dem Neubauquartier „Parkplatz Bad Berg“ abdecken, um dieses ehemalige Häussler-Projekt wir uns ebenfalls – gemeinsam mit der Bietigheimer Wohnbau – beworben haben. Hier wäre die Anbindung an den Rosensteinpark ideal, zudem würden sicher auch die Stuttgarter Bade-Gäste einen gastronomischen Service gerne in Anspruch nehmen. Somit könnte auch die gesamte Durchmischung dieses unmittelbar verbundenen und korrespondierenden Quartiers, insgesamt eine neue Wohnqualität bieten. Hierzu dürfen wir auf die Entscheidung Ihrer Gremien bauen und stehen selbstverständlich auch für eine kontinuierliche weitere Entwicklung des Stadtteils Berg zur Verfügung.“





Dr. Wolfgang Schuster


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