Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Wirtschaft/Finanzen und Beteiligungen
Gz:
WFB
GRDrs
369/2013
Stuttgart,
07/01/2013
Höhenfreibad Killesberg
Sanierung und Modernisierung des Mehrzweckbeckens
Baubeschluss
Beschlußvorlage
Vorlage an
zur
Sitzungsart
Sitzungstermin
Bäderausschuss
Gemeinderat
Vorberatung
Beschlussfassung
nicht öffentlich
öffentlich
12.07.2013
18.07.2013
Beschlußantrag:
1. Der Sanierung und Modernisierung des Mehrzweckbeckens des Höhenfreibads Killesberg nach den Plänen der Architekten Richter + Rausenberger, Stuttgart sowie dem vom Hochbauamt geprüften Kostenanschlag vom 14. Juni 2013 mit Gesamtkosten von 3,1 Mio. Euro wird zugestimmt.
2. Die Projektleitung ab der Leistungsphase 8 (Bauleitung) erfolgt durch die Bäderbetriebe Stuttgart. Die Bäderbetriebe Stuttgart werden ermächtigt, die zu vergebenden Bau- und Planungsleistungen bis zur Fertigstellung des Vorhabens zu beauftragen.
3. Im Wirtschaftsplan 2013 der Bäderbetriebe Stuttgart stehen Mittel in Höhe von 0,45 Mio. Euro zur Verfügung. Die Finanzierung der weiteren Kosten in Höhe von 2,65 Mio. Euro erfolgt im Rahmen des Doppelwirtschaftsplanes 2014/2015:
Vermögensplan 2014 2,40 Mio. Euro
Vermögensplan 2015 0,25 Mio. Euro
Begründung:
Das Höhenfreibad Killesberg wurde 1939 eröffnet und musste nach dem Krieg wiederaufgebaut werden. Das 50 m Mehrzweckbecken mit einem Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich wurde zuletzt 1978/1979 in Teilen saniert. Der bauliche Zustand erfordert nunmehr eine vollständige Sanierung und Modernisierung des Beckens. In einer Informationsveranstaltung mit den Bezirksbeiräten Nord und Feuerbach und Beteiligung der Bürgerschaft wurden die Sanierungsvarianten und die in Frage kommenden Wasserattraktionen vorgestellt. In der Sitzung des Bäderausschusses vom 7. Dezember 2012 wurde das daraus resultierende Raumprogramm sowie die Planungsaufträge für die Sanierung des Mehrzweckbeckens im Höhenfreibad Killesberg beschlossen (vgl. GRDrs. 838/2012).
Beckenausstattung
Die Ausstattung des Mehrzweckbeckens mit seinen 5 x 50 m Schwimmerbahnen und integrierten Nichtschwimmer- und Sprungwasserflächen bleibt in der Außenform und Funktionsunterteilung erhalten. Der Nichtschwimmerbereich wird etwas verlängert, so dass der Bereich mit 2 x 25 m Schwimmerbahnen ausgestattet werden kann. Die Beckenauskleidung wird in Edelstahl mit hochliegendem Wasserspiegel ausgeführt. Als Attraktion ist ein Wellenball mit einem Strömungskanal vorgesehen. Die geschwungene Sprunganlage trägt wesentlich zum Charakter des Höhenfreibads Killesberg bei.
Die 5 m Plattform wird saniert und bleibt in seiner Form erhalten. Jedoch müssen die 3 m und 1 m Sprungbretter erneuert werden. Aufgrund der technisch bedingten Erhöhung des Wasserspiegels, verringert sich die Sprunghöhe der Sprungplattform von 4,8 m auf 4,55 m. Da keine Sprungwettkämpfe vorgesehen sind, stellt die Höhenverringerung kein Problem dar. Alternativ müsste die schöne aus der Anfangszeit erhaltene Sprunganlage abgebrochen und erneuert oder mit einem Treppenaufsatz versehen werden. Auf die in der Anlage beigefügte Baubeschreibung und Planansichten der Architekten Richter + Rausenberger wird hingewiesen.
Mit der Sanierung des Beckens werden sämtlichen Roh- und Reinwasserleitungen einschließlich der Anbindung an das Technikgebäude erneuert. Die Badewasseraufbereitung entspricht den gängigen Normen der DIN 19643.
Energiekonzeption
Die Erstaufheizung und die Beckenwassererwärmung erfolgt vorrangig durch die vorhandene auf diesen Zweck ausgerichtete Solarabsorberanlage. Bei nicht ausreichendem solarem Energiegewinn, wird eine Stütztemperatur von ca. 21-22°C durch einen gasbetriebenen Schwimmbadheizer mit einer Nennwärmeleistung von 700 KW sichergestellt, sodass sich im Mittel eine Beckentemperatur von mindestens 23°C einstellt. Bei ausreichender Grundtemperatur wird die solare Energie zur Duschwasservorerwärmung genutzt. Auf den Einsatz einer Beckenfolienabdeckung wurde aus wirtschaftlichen Gründen verzichtet. Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung des Amts für Umweltschutz ergab, dass sich in Freibädern aufgrund der relativ kurzen 4
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-monatigen Öffnungszeit, die dazu insbesondere in der warmen Jahreszeit stattfindet, der Einsatz einer Folie nicht amortisiert.
Bauzeit und Auswirkungen auf den Betrieb
Die Arbeiten beginnen direkt nach Abschluss der diesjährigen Freibadsaison Mitte September 2013. Nach einer voraussichtlichen 9 bis 10 monatigen Bauzeit soll das Höhenfreibad Killesberg mit dem sanierten und modernisierten Mehrzweckbecken voraussichtlich Ende Juli 2014 wieder eröffnet werden.
Finanzielle Auswirkungen
Der Kostenanschlag mit 3,1 Mio. Euro liegt um 0,16 Mio. Euro über der Kostenberechnung (ca. 5,5 %). Die Mehrkosten sind durch allgemeine Baupreissteigerungen begründet. Die Grundlage für den Kostenanschlag sind vorliegende Angebote für die Hauptgewerke Rohbauarbeiten, Badewassertechnik und Edelstahlbecken. Insbesondere das Ausschreibungsergebnis für das Edelstahlbecken liegt erheblich über der Kostenberechnung und ist nicht vollständig mit der allgemeinen Baupreissteigerung begründbar. Nach Aufhebung der Ausschreibung und Änderung der Ausschreibungsunterlagen sollen neue Angebote für eine freihändige Vergabe eingeholt werden.
Im Wirtschaftsplan 2013 der Bäderbetriebe Stuttgart stehen Mittel in Höhe von 0,45 Mio. Euro zur Verfügung. Die Anschlussfinanzierung wurde über eine Verpflichtungsermächtigung im Vermögensplan 2013 und die Berücksichtigung in der Finanzplanung bis 2015 gesichert. Die Finanzierung der o.g. Mehrkosten von 0,16 Mio. Euro erfolgt im Wirtschaftsplan 2014 der Bäderbetriebe Stuttgart.
Folgelasten
Aus der Investition, die über einen städtischen Investitionszuschuss in den Sonderposten finanziert wird, resultieren zusätzliche Abschreibungen in Höhe von rd. 155 TEUR jährlich. Diese werden über die erfolgswirksame Auflösung des Sonderpostens entsprechend der Nutzungsdauer neutralisiert.
Bei den Betriebskosten können jährlich in etwa 25 TEUR Wasserkosten eingespart werden. Darüber hinaus könnte – allerdings in Abhängigkeit der Wetterlage – das Höhenfreibad Killesberg durch den besseren Gesamteindruck und die attraktivere Gestaltung mehr Zuspruch bei den Badegästen erhalten.
Nach vorsichtiger Einschätzung könnte aus eingesparten Kosten und zusätzlichen Umsätzen – unter der Prämisse eines positiven Saisonverlaufs – sich insgesamt eine Ergebnisverbesserung von etwa 40 TEUR ergeben.
Beteiligte Stellen
Die Referate StU und T haben die Vorlagen mitgezeichnet.
Vorliegende Anträge/Anfragen
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Erledigte Anträge/Anfragen
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Michael Föll
Erster Bürgermeister
Anlagen
1. Baubeschreibung vom 03. Mai 2013
2. Kostenanschlag vom 14. Juni 2013
3. Planansichten
<Anlagen>
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Anlage 1 Baubeschreibung.pdf
Anlage 2 Kostenanschlag.pdf
Anlage 3 Planansichten.pdf