Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz: T
GRDrs 378/2020
Stuttgart,
07/08/2020



Kostenentwicklung bei Klärwerksprojekten
Abrechnungsbeschlüsse für die in den Jahren 2017 bis 2019 abgerechneten Investitionsmaßnahmen




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Betriebsausschuss Stadtentwässerung
Gemeinderat
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
21.07.2020
23.07.2020



Beschlußantrag:

1. Gemäß den in Anlage 2 zusammengestellten einzelnen Beschlussanträgen werden die Investitionen der in Anlage 1 tabellarisch aufgeführten Investitionsprojekte des Eigenbetriebs Stadtentwässerung aus dem Bereich der Klärwerke abgerechnet.

2. Die bereits entstandenen Mehr- bzw. Minderinvestitionen wurden bzw. werden im Rahmen der Wirtschaftspläne des Eigenbetriebs Stadtentwässerung fortgeschrieben.



Begründung:



Vorbemerkung

Im Zeitraum 2017 bis 2019 hat der Eigenbetrieb Stadtentwässerung 12 größere Baumaßnahmen im Bereich der Klärwerke durchgeführt und abgeschlossen.

Durch diese Investitionen war es möglich, in den Klärwerken eine Verbesserung des Gewässerschutzes und eine Erhöhung der Betriebs- und Anlagensicherheit zu erreichen. Erneuerungen und Sanierung an bestehenden Anlagenteilen z. B. im Bereich der biologischen Reinigungsstufe und der Schlammverbrennung führten insgesamt zu einer verbesserten Energieausnutzung, Erhöhung der Anlagenverfügbarkeit und Behebung von Sicherheitsdefiziten.

Bei den nachfolgend näher beschriebenen Investitionsprojekten des Eigenbetriebs Stadtentwässerung werden die im Baubeschluss festgelegten Gesamtkosten fortgeschrieben und abgerechnet. Überschreitungen sind weitgehend auf höhere Submissionsergebnisse, eine stärke Schadstoffbelastung des Aushubmaterials und unvorhersehbare Mehraufwendungen im Zusammenhang mit dem Anlagenbestand zurückzuführen.

Minderkosten und Einsparungen waren vor allem dadurch möglich, dass die im Wettbewerb erzielten Vergabesummen teilweise deutlich unter der im Planungsstadium ermittelten Kostenberechnung lagen. Aufgrund betrieblicher Erkenntnisse, der vorgefundenen örtlichen Gegebenheiten und der Ausnutzung neuester technischer Entwicklungen konnten die Detailplanung und der Projektumfang optimiert werden und somit weitere Einsparungen erzielt werden. Des Weiteren mussten bei verschiedenen Projekten die Mittel für Unvorhergesehenes nicht ausgeschöpft werden, da die Bauausführung im Wesentlichen planmäßig erfolgte.

Wie aus der Übersichtstabelle (Anlage 1) erkennbar, ergibt sich in der Gesamtschau eine leichte Erhöhung aller in den einzelnen Baubeschlüssen genannten Investitionen von 23.021.800 EUR um 140.695 EUR auf 23.162.495 EUR. Insgesamt stehen den Mehraufwendungen von 1.709.675 EUR Minderaufwendungen von 1.568.980 EUR entgegen.


Abrechnungsbeschlüsse

Bei den in den Beschlussanträgen gemäß Anlage 2 genannten Projekten sollen die jeweiligen Kosten festgestellt und abgerechnet werden. Abweichungen wurden im Jahr der Projektabrechnung im Rahmen der zur Verfügung stehenden Wirtschaftsplanansätze berücksichtigt, entsprechend fortgeschrieben und werden zu keinen zusätzlichen Belastungen in den Wirtschafts- bzw. Finanzplänen des Eigenbetriebs Stadtentwässerung führen.

Im Folgenden werden die Kostenentwicklungen bei Maßnahmen mit deutlichen Abweichungen kurz erläutert:


Hauptklärwerk Mühlhausen, Zweite Klärschlammannahmestation

Die Vergabesumme der Lager- und Dosiertechnik lag deutlich über den Ansätzen der Kostenberechnung. Das zu entsorgende Aushubmaterial war stärker belastet als auf Grundlage des Baugrundgutachtens angenommen. Da vorgesehene Trassen zum Bauzeitpunkt nicht mehr zur Verfügung standen, waren längere Kabelwege erforderlich. Die festgestellten Mehrkosten sind vor allem auf diese vorgenannten Gründe zurückzuführen.

Hauptklärwerk Mühlhausen, Sanierung Rauchgaswäsche WSO II

Erst nach Außerbetriebnahme der Rauschgaswäsche im Zuge der Baumaßnahme hat sich gezeigt, dass die Innengummierung der Wäscher 1 und 2 schadhaft und sanierungsbedürftig ist. Diese Nachtragsleistung führte zu den festgestellten Mehrkosten.



Hauptklärwerk Mühlhausen, Verteilerbauwerk

Der konkrete Umfang der Betonsanierung konnte erst nach Außerbetriebnahme und Reinigung des Verteilerbauwerks abschließend festgelegt werden. Dieser war geringer als ursprünglich geplant. Dementsprechend ergaben sich die festgestellten Minderkosten.


Hauptklärwerk Mühlhausen, Erneuerung der Belüftung der BB 13-18

Im Zuge der Bauausführung hat sich gezeigt, dass die elektrotechnische Anbindung der Regel- und Steuerventile in die Bestandsanlagen weit aufwendiger war als ursprünglich geplant. Die festgestellten Mehrkosten sind insbesondere auf diesen Umstand zurückzuführen.


Klärwerk Möhringen, Erneuerung BHKW

Durch Optimierungen bei der Werkstatt- und Montageplanung konnte auf eine Gasdruckerhöhungsanlage und entsprechende Rohrleitungen verzichtet werden. In Abstimmung mit dem Klarwerksbetrieb wurde der angebotene Wartungsvertrag nicht abgerufen. Insbesondere diese Gründe führten zu den festgestellten Minderkosten.


Klärwerk Plieningen, Betriebswassernetz

Bei der Vergabe der Klärtechnik konnten günstigere Preis erzielt werden, als zuvor prognostiziert. Durch Optimierung des Leitungsverlaufs im Zuge der Bauausführung fielen weniger Aushub- und Auffüllmassen an. Des Weiteren konnte bei der Prozessleittechnik der Programmieraufwand reduziert werden, da vorhanden Prozessbilder lediglich angepasst werden mussten statt - wie ursprüngliche geplant - diese neu zu erstellen. Aus diesen Gründen kommen die festgestellten Minderkosten zustande.


Klärwerk Plieningen, Verbesserung der Heizungsanlage

Die festgestellten Minderkosten ergaben sich zum einen durch im Vergleich zur Kostenberechnung günstigere Angebote. Zum anderen verlief die Bauabwicklung weitestgehend planmäßig, sodass die Mittel für Unvorhergesehenes nicht in Anspruch genommen werden mussten.


Klärwerk Plieningen, Sanierung Klärgasspeicher

Für die festgestellten Minderkosten sind folgende Grunde zu nennen: Durch Anpassung des Bauablaufs konnte auf verschiedene Baubehelfe und Schutzmaßnahmen verzichtet werden. Auf die Inanspruchnahme des angebotenen Wartungsvertrags bei der Klärtechnik wurde in Absprache mit dem Klärwerksbetrieb verzichtet. Des Weiteren musste nicht auf die Mittel für Unvorhergesehenes zurückgegriffen werden, da die Bauausführung wie vorgesehen erfolgte.



Gruppenklärwerk Ditzingen, Hochwasserschutz

Durch entsprechende Modellierung der Flutmulde im vorhandenen Gelände konnten Aushub- und damit auch Entsorgungsmassen eingespart werden. Auch bei diesem Projekt konnte auf Grund des planmäßigen Bauablaufs auf den Rückgriff auf die Mittel für das Unvorhergesehene verzichtet werden. Dadurch konnten die festgestellten Minderkosten realisiert werden.


Finanzielle Auswirkungen

-



Beteiligte Stellen

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Vorliegende Anträge/Anfragen

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Erledigte Anträge/Anfragen

-



Dirk Thürnau Jürgen Mutz
Bürgermeister Erster Betriebsleiter


Anlagen

Anlage 1: Übersichtstabelle
Anlage 2: Beschlussanträge


<Anlagen>



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