Landeshauptstadt Stuttgart
Oberbürgermeister
Gz: OB
GRDrs 858/2018
Stuttgart,
12/21/2018



IBA-Potenziale der Stadt Stuttgart - Einreichung erster Projektideen



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Umwelt und Technik
Bezirksbeirat Mitte
Bezirksbeirat Nord
Bezirksbeirat Ost
Bezirksbeirat Bad Cannstatt
Bezirksbeirat Untertürkheim
Bezirksbeirat Vaihingen
Bezirksbeirat Zuffenhausen
Gemeinderat
Vorberatung
Beratung
Beratung
Beratung
Beratung
Beratung
Beratung
Beratung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
15.01.2019
17.01.2019
17.01.2019
17.01.2019
17.01.2019
17.01.2019
17.01.2019
17.01.2019
24.01.2019



Beschlußantrag:


Der Gemeinderat stimmt dem Vorschlag der Stadtverwaltung zu, in einer ersten Tranche IBA-Potenziale für die Internationale Bauausstellung 2027 (IBA’27) im Rahmen des öffentlichen Bewerbungsverfahrens der IBA 2027 StadtRegion Stuttgart GmbH in Kooperation mit den jeweiligen Schlüsselakteuren einzureichen:

- Quartier C1, Wagenhallen-Quartier
- Rosenstein, Gesamtquartier

- Stadt am Fluss - StadtRegion Vaihingen - Leonhardsvorstadt / Züblinareal, S-Mitte
- Hack-/Stöckachstraße (EnBW-Areal), S-Ost
- Böckinger Straße, Zuffenhausen

- Experimentelle Wohnformen,
z. B. Weissenhofsiedlung, S-Nord




Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Am 19.10.2018 erfolgte der öffentliche Aufruf der IBA 2027 StadtRegion Stuttgart GmbH, potenzielle IBA‘27-Projekte einzureichen.

Die Stadt hat die oben genannten Projektideen als Potenziale im Rahmen der thematischen Ausrichtung der IBA‘27 identifiziert und möchte diese zeitnah zur Beurteilung einreichen. In einem mündlichen Bericht, am 18.12.2018, wurde bereits der Ausschuss für Umwelt und Technik der LHS sowie der Städtebauausschuss über die vorgenannten IBA-Potenziale informiert, die die Verwaltung in einer ersten Tranche einreichen möchte.

Der Aufruf der IBA 2027 StadtRegion Stuttgart GmbH zielt auf die Sammlung erster Projektideen im IBA’27-Netz, die zur thematischen Ausrichtung der IBA’27 passen könnten. Bei der Einreichung ist darzulegen, welche zukunftsfähigen Beiträge die Projektidee zur 4x4 Themenwelt der IBA liefert, die aus dem IBA ­Memorandum heraus zu einem Zukunftsbild der IBA’27 entwickelt wurde.
Im IBA-Diskussionsprozess über die Zukunft der Region Stuttgart soll die 4x4 Themenwelt weiterentwickelt werden.


Im Dossier »Die IBA’27 im Überblick« (www.iba27.de/dossier) sind alle grundlegenden Informationen zur IBA’27 sowie die aus dem IBA ­Memorandum (www.iba27.de/memorandum) heraus entwickelte 4x4 Themenwelt als Rahmen der IBA enthalten. Die 4x4 Themenwelt basiert auf vier IBA‘27-Leitthemen und vier definierten Querschnittsqualitäten.

Die IBA‘27-Leitthemen sind:
· Baukultur einer neuen Moderne,
· Integrierte Quartiere,
· Neue Technologien für die lebenswerte StadtRegion,
· Region ist Stadt und Stadt ist Region

Die IBA‘27-Querschnittsqualitäten sind:
· Mobile Region,
· Nachhaltige Region,
· Solidarische Region,
· Partizipative Region.

Konkrete IBA-Kriterien zur Einordnung der Projektideen liegen noch nicht vor. Sie werden erst im Laufe des weiteren Entwicklungsprozesses unter Einbeziehung des Kuratoriums erarbeitet und vom Aufsichtsrat beschlossen.

Das Bewerbungsverfahren ist für alle an der IBA’27-Interessierten offen und läuft ohne Fristsetzung, d.h. weitere Potenziale können auch zu einem späteren Zeitpunkt eingereicht werden. Da die Umsetzung anspruchsvoller Bauprojekte größerer Dimension bis 2027 einen entsprechenden Vorlauf benötigt und die LHS im Rahmen des offiziellen IBA-Projektaufrufs von Anfang an einen Beitrag leisten und mitdiskutieren möchte, soll eine erste Tranche, bestehend aus den vorgenannten Projekten, zeitnah eingereicht werden.

Im Laufe des kommenden Jahres wird die IBA 2027 StadtRegion Stuttgart GmbH rückmelden, ob die Projekte prinzipiell für die IBA geeignet sind. Die Entscheidung über die Auf­nahme ins IBA’27 Netz trifft die GmbH mit Intendanz, Kuratorium und Auf­sichtsrat.
Die IBA‘27 ist ein Prozess und bedingt eine intensive Zusammenarbeit zwischen LHS, der IBA 2027 StadtRegion Stuttgart GmbH und weiteren Akteuren. Es ist davon auszugehen, dass die Stadt noch weitere IBA-Projektideen einreichen wird, u.a., sobald konkrete IBA-Kriterien vorliegen.
Zur Bewältigung der auf die Stadt zukommenden Aufgaben im Rahmen der IBA wird die Verwaltung in 2019 einen Vorschlag für eine stadtinterne Struktur erstellen.


Finanzielle Auswirkungen

Derzeit sind die finanziellen Auswirkungen noch nicht zu kalkulieren, dies hängt u.a. davon ab, wie viele Projekte als IBA-Projekte definiert werden. Für die Bearbeitung der IBA-Themen sind personelle Ressourcen sicher zu stellen. Je nach Anzahl und Umfang der Projekte kann ein zusätzlicher Stellenbedarf entstehen.



Beteiligte Stellen

keine

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine



Fritz Kuhn
Oberbürgermeister


Anlagen

1. Ausführliche Begründung
2. IBA-Potenziale der Stadt Stuttgart


Ausführliche Begründung

Hintergrund

Hundert Jahre nach der Internationalen Bauausstellung an der Weissenhofsiedlung sollen im Rahmen der IBA´27 Visionen für die Stadtregion Stuttgart entwickelt werden. Einige der Themen, mit denen sich schon damals die Architekten der Weissenhofsiedlung befasst haben, sind heute immer noch aktuell: die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum, nach einem innovativen Wohnen, das neue Formen des Zusammenlebens ermöglicht, nach technischen Möglichkeiten, die das Bauen intelligenter und nachhaltiger machen.

Doch es sind auch neue Herausforderungen hinzugekommen. Die IBA‘27 bezieht sich auf den zukunftsweisenden Umbau und die Weiterentwicklung einer prosperierenden Industriestruktur in der Region. Diese steht unter globalem Wettbewerbsdruck und muss den Bedürfnissen der Menschen, die hier heute und zukünftig leben, gerecht werden. Themen wie Flächenknappheit, Mobilität und Feinstaubbelastung, Dichte und Klimaanpassung, Wachstumsdruck, demographischer Wandel und Zuwanderung, sowie die soziale Frage nach der „Bezahlbarkeit“ von Wohnraum sind die Herausforderungen denen sich die prosperierende Region Stuttgart stellen muss.

Die Landeshauptstadt Stuttgart muss sich die Frage stellen, wie sie die Lebensqualität unter sich wandelnden Bedingungen auch in Zukunft erhalten kann, wie ein Wohnen und Leben in Stuttgart für alle Gesellschaftsschichten in einer sozialen Durchmischung gewährleistet werden kann und wie dafür die entsprechenden Architekturformen sind.

Kernthema der IBA‘27 in der StadtRegion Stuttgart ist deshalb ein „präventiver Strukturwandel“ (vgl. IBA Memorandum), d.h. es geht um die innovative Gestaltung des stadtregionalen Transformationsprozesses und die Entwicklung und Umsetzung prophylaktischer, auf die Zukunft ausgerichteter, experimenteller Lösungsansätze.


Die drei IBA-Ebenen

Wie leben, wohnen und arbeiten wir im Jahr 2027 und darüber hinaus? Auf diese Kernfrage will die IBA‘27 in den kommenden Jahren Antworten finden. Die Zukunft soll mit einer Vielzahl von Projekten und Ereignissen exemplarisch erlebbar gemacht
werden. Die IBA 2027 StadtRegion Stuttgart GmbH hat dazu drei Ebenen gebildet.

Die IBA’27-Quartiere
„Bis 2027 sollen fünf bis sieben exemplarische IBA-Quartiere entstehen, in denen modellhafte Antworten auf viele der zentralen Zukunftsfragen der Region Stuttgart sichtbar werden.“

Das IBA’27-Netz
„In verschiedensten Projekten entsteht ein Netz der Infrastruktur, des Wissens und der regionalen Entwicklung. Es wird geforscht, zusammengearbeitet, diskutiert – und nicht zuletzt gebaut. Die Projekte dauern kurz oder lang, sie generieren Wissen, inspirieren und steigern die Intelligenz der Region.“


Die IBA’27-Festivals
„2023, 2025 und 2027 sind IBA-Festivals der temporären und experimentellen Architektur geplant. Das letzte Festival wird der zentrale Besuchsort des Präsentationsjahres der IBA 2027.“

Im Rahmen des im Oktober 2018 erfolgten Projektaufrufs der IBA 2027 StadtRegion Stuttgart GmbH werden zunächst alle eingereichten Projekte im IBA’27-Netz gesammelt. Für die Aufnahme ins IBA ’27­Netz gilt das Prinzip, ambitionierte Beiträge für die Zukunftsfähigkeit der Region zu leisten. Die Entscheidung über die Auf­nahme ins IBA ’27 Netz trifft die IBA 2027 StadtRegion Stuttgart GmbH mit Intendanz, Kuratorium und Aufsichtsrat. Im weiteren Entwicklungsprozess sollen aus dem IBA’27-Netz die IBA’27-Quartiere abgeleitet werden. Darüber hinaus wird die IBA 2027 StadtRegion Stuttgart GmbH die IBA’27-Festivals ausrichten.


Erhebung von IBA-Potenzialen

A. Die 4x4 Themenwelt der IBA und stuttgartspezifische Fokusthemen

Bei der Einreichung ist darzulegen, welche zukunftsfähigen Beiträge die Projektidee zur 4x4 Themenwelt der IBA liefert, die aus dem IBA ­Memorandum heraus zu einem Zukunftsbild der IBA’27 entwickelt wurde. Die Projekte sollten sich in der 4x4 Themenwelt der IBA (Leitthemen und Querschnittsqualitäten) verorten können.

Die Landeshauptstadt Stuttgart ist das Oberzentrum der Region Stuttgart. Aufgrund ihrer Flächengröße, ihrer Fachexpertise und der Vielzahl an Projekten, die in den kommenden Jahren auf der Gemarkung Stuttgart anstehen, hat Stuttgart das Potenzial, die IBA‘27 aktiv mitzugestalten und von ihr in vielfältiger Weise zu profitieren.

Um sich auf das Bewerbungsverfahren vorzubereiten und den IBA-Diskussionsprozess maßgeblich und aktiv mit zu gestalten, hat die Stadtplanung schon frühzeitig die thematische Ausrichtung der regionalen IBA‘27 konkret bezogen auf die Anwendung in der Stadt Stuttgart erörtert und geprüft. Die im IBA ­Memorandum entwickelten IBA‘27-Thesen wurden im Rahmen verwaltungsinterner Workshops programmatisch reflektiert.

Für die Stadt Stuttgart kristallisierten sich stuttgartspezifische Fokusthemen heraus.

Die Idee der Stadtplanung für die IBA‘27 ist eine StadtRegion Stuttgart,

Die Ideen der Stadtplanung unterliegen im weiteren Prozess der Rückkoppelung mit der 4x4 Themenwelt und werden diesen von der IBA gesetzten Rahmen inhaltlich vertiefen.

Über die IBA‘27 sollen innovative, vielschichtige und mutige Bauprojekte mit hohem Anspruch und Vorbildcharakter entstehen und neue anspruchsvolle Wege in Städtebau und Architektur eingeschlagen werden.


B. IBA-Potenzialflächen

Die IBA‘27 sucht nach der Art und Weise, wie in Zukunft gelebt, gewohnt und gearbeitet wird und damit verbunden nach Potenzialflächen, an welchen mögliche Antworten auf diese Zukunftsfragen exemplarisch erprobt werden können.
Die Verwaltung hat daher Entwicklungsflächen und -räume hinsichtlich möglicher IBA-Potenziale überprüft und bewertet. In die Suche und Bewertung flossen mit ein:

Durch die Überlagerung der oben genannten
(A) 4x4 IBA-Themenwelt und stuttgartspezifischen Fokusthemen und
(B) Potenzialflächen
ergaben sich die ersten Projektideen, die im IBA-Bewerbungsverfahren in der ersten Tranche eingereicht werden sollen.

Die IBA-Potenziale der Landeshauptstadt für die Internationale Bauausstellung 2027 in der Stadtregion Stuttgart sind in der beigefügten Anlage 2 beschrieben und dargelegt.


Ausblick

Es ist davon auszugehen, dass die Stadt noch weitere IBA-Projektideen in einer zweiten Tranche einreichen wird, denn es sind zusätzliche Bewerbungen im Rahmen des IBA-Prozesses möglich.

Zur Bewältigung der auf die Stadt zukommenden Aufgaben im Rahmen der IBA wird die Verwaltung in 2019 einen Vorschlag für eine stadtinterne Struktur erstellen.

Die projektbegleitende Berichterstattung in städtischen Gremien ist seitens der Verwaltung vorgesehen.



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