2.1 Der Vergabe der Kaskadenstauwände an die Firma HST Hydro-Systemtechnik GmbH, Sophienweg 3 in 59872 Meschede auf der Grundlage ihres Angebots vom 20.02.2012 mit einer errechneten Auftragssumme von 2.873.083 € wird zugestimmt.

2.2 Für Unvorhergesehenes werden ca. 5 % der Auftragssumme zur Verfügung gestellt, so dass insgesamt 3.000.000 € bereitgestellt sind.

3. Finanzierung

Zur Finanzierung des 1. BA wurde mit Beschluss des Gemeinderats
(GRDrs Nr. 504/2011) 3.600.000 € bewilligt. In den Wirtschaftsplänen des
Eigenbetriebs Stadtentwässerung Stuttgart sind für den RÜK Borsigstraße
bisher Investitionsmittel in Höhe von 4.926.800 € bereitgestellt.
Die Mittel aus den Wirtschaftsplänen verteilte sich dabei auf folgende Maßnahmen:

R98-5121.01.000 4.091.800 €
S03-5121.01.000 620.000 €
K11-5831.05.000 215.000 €
Summe 4.926.800 €

Nachdem durch gestiegene Baupreise und damit verbundene höhere Submissionsergebnisse sich höhere Gesamtkosten ergeben, wurden zusätzliche Finanzierungsmittel bei dem Projekt RÜK Borsigstraße in Höhe von 5.173.200 € erforderlich. Davon sind im Wirtschaftsjahr 2012 2.045.600 € Mehrkosten zu finanzieren. Über die Deckung dieser Mehrkosten wird in einer separaten Vorlage im Nachtrag zum Wirtschaftsplan 2012 gesondert informiert. Der Gesamtbedarf wird sich dabei wie folgt verteilen:



bis 2011:	2.519.400 €	sind bereits in den Wirtschaftsplänen finanziert
2012:	4.280.600 €	davon sind 2.045.600 EUR nicht finanziert
2013:	3.300.000 €	werden im Wirtschaftsplan 2013 zu finanzieren sein
Gesamt:	10.100.000 €

Durch interne Steuerungsmaßnahmen wird sich der für die Folgejahre benötigte Mehrbedarf bis zum Jahr 2015 ausgeglichen haben.

Der 2. BA umfasst die technische Ausstattung zur Regenwasserbehandlung bestehend aus Kaskadenstauwänden, Rechen und Stauschild am Beckenüberlauf sowie die Drosselorgane zur Abflusssteuerung einschließlich der dazu notwendigen elektrotechnischen Ausrüstung.

Die Kaskadenwände stellen sicher, dass der lange Einstaubereich zu keinem Überstau über Gelände führt und gleichzeitig das zur Verfügung stehende Volumen optimal ausgenutzt wird. Die Entleerung erfolgt mittels Schieberöffnungen, die bei Trockenwetterbetrieb immer offen stehen. Beim Entleerungsvorgang wird mittels speziell angeordneter Öffnungen ein Spülstoß erzeugt, der den nachfolgenden Kaskadenbereich von den abgelagerten Abwasserinhaltsstoffen reinigt.

Der 3. BA wird gemeinsam mit den Straßenumbauten in der Borsigstraße ausgeschrieben und ausgeführt. Er beinhaltet den Bau des Drosselbauwerks auf Höhe der Mauserstraße und zusätzlicher Einstiege zum Kanal bei den Kaskadenstauwänden außerhalb des Straßenraums, um den jederzeitigen gefahrlosen Zugang für Wartungs- und Betriebsarbeiten zu gewährleisten.

Gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie muss im Stadtgebiet von Stuttgart für die Schmutzfrachtrückhaltung ein Volumen von 133.500 m³ für die Regenwasserbehandlung zur Verfügung gestellt werden. Durch die Konzentration auf den Hauptsammler in der Borsigstraße konnten 3 noch bis in die 90er Jahre vorgesehene Beckenstandorte u.a. unter dem Turn- und Festplatz in Feuerbach aufgegeben werden. Mit dem Bau des RÜK Borsigstraße (Volumen 3.520 m³) wird ein Erfüllungsgrad für die Regenwasserbehandlung von ca. 95 % erreicht.

Setzt man die Gesamtbaukosten zum Stauvolumen in Relation, ergeben sich Kosten von 2.864 €/m³. Dies liegt in der Größenordnung anderer geplanter bzw. gebauter Regenwasserbehandlungsanlagen.



Bauwerk	Baukosten	Volumen	Kosten / m³
Feuerbacher Weg	2.850.000 €	233 m³	12.232 €/m³
Bottwarstraße	3.600.000 €	1.800 m³	2.000 €/m³
Hohlgraben	1.500.000 €	340 m³	4.412 €/m³
Tiefenbachstraße	2.100.000 €	570 m³	3.684 €/m³


Höhere Submissionsergebnisse, ein schnellerer Baufortschritt und zusätzliche Kanalbaumaßnahmen im Zusammenhang mit dem Regenwasserbehandlungsprojekt Borsigstraße ergeben im laufenden Jahr 2012 und folgenden Jahr 2013 einen zusätzlichen Finanzbedarf von insgesamt 5.173.200 €. Vom erforderlichen Gesamtbudget für den RÜK Borsigstraße in Höhe von 10,1 Mio. € sind abzüglich der 2011 und früher finanzierten 2,519 Mio. € im Wirtschaftsplan 2012/2013 2,827 Mio. € bereits finanziert.

Um die Verlegung der B 295 in die Borsigstraße zu ermöglichen, ist es erforderlich, dass alle Arbeiten vor Beginn der S21-Maßnahme am Bahnhof Feuerbach abgeschlossen werden. Hierfür ist ein sehr enger Zeitplan aufgestellt worden, der das Bauende für Dezember 2013 festschreibt.

Der Bezirksbeirat Feuerbach hat am 16.06.2011 die Maßnahme zustimmend zur Kenntnis genommen.

Am 08.12.2011 wurde ein öffentlicher Teilnahmewettbewerb ausgelobt, um qualifizierte und leistungsfähige Fachfirmen für diese spezielle Maßnahme im 2. BA zu finden. Drei Firmen beteiligten sich, wobei zwei Firmen die gestellten Anforderungen erfüllten. Unter diesen wurde dann am 03.02.2012 eine beschränkte Ausschreibung durchgeführt. Zum Eröffnungstermin am 22.02.2012 gingen 2 Angebote ein. Insgesamt wurden 8 Nebenangebote eingereicht, die in Anlage 1 dargestellt sind.

Nach technischer und rechnerischer Prüfung hat die Firma HST Systemtechnik GmbH, Sophienweg 3 in 59872 Meschede das preisniedrigste Angebot abgegeben.

Nach Wertung aller Angebote und Nebenangebote wird deshalb vorgeschlagen, der Firma HST auf Grundlage ihres Angebotes vom 20.02.2012 den Auftrag zu erteilen. Die Firma ist in der Lage, die Arbeiten termin- und fachgerecht auszuführen.

2012-03-20_Wertung_Angebote_­für_Kaskaden_BA-2.xls