Landeshauptstadt Stuttgart
Oberbürgermeister
Gz: OB
GRDrs 239/2018
Stuttgart,
04/27/2018



Internationaler offener städtebaulicher Wettbewerb Rosenstein -
Ideen für den neuen Stadtteil




Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Umwelt und Technik
Ausschuss Stuttgart 21/Rosenstein
Bezirksbeirat Mitte
Bezirksbeirat Nord
Bezirksbeirat Ost
Städtebauausschuss
Ausschuss für Umwelt und Technik
Gemeinderat
Einbringung
Vorberatung
Beratung
Beratung
Beratung
Vorberatung
Vorberatung
Beschlussfassung
nicht öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
08.05.2018
08.05.2018
12.06.2018
12.06.2018
12.06.2018
19.06.2018
26.06.2018
28.06.2018



Beschlußantrag:


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Zu 1.

Gemäß Ziffer 2.5 der am 16. März 2017 beschlossenen „Leitlinie für Informelle Bürgerbeteiligung“ (GRDrs 591/2017) wurde für die Bürgerbeteiligung zur beabsichtigten Auslobung des „Internationalen offenen städtebaulichen Wettbewerbs Rosenstein – Ideen für den neuen Stadtteil“ ein Beteiligungskonzept erstellt und mit dem hierfür gegründeten Beteiligungsbeirat abgestimmt.

Dies erfolgte in der Sitzung des Beteiligungsbeirates am 17. Januar 2018.

Im Rahmen der geplanten Beteiligung soll die Öffentlichkeit in die Erstellung der Auslobung aktiv mit einbezogen werden. Ziel ist eine Rückkoppelung der Vorgaben des Wettbewerbs mit den Bürgerinnen und Bürgern zur Schaffung eines möglichst breiten Konsenses und zur Aktivierung lokaler Kenntnisse und Interessen.

Geplante ist eine öffentliche Veranstaltung am 16. Mai 2018, in der die städtebaulichen Planungsvorgaben und die Zielsetzungen des Wettbewerbs vorgestellt und mit der Öffentlichkeit diskutiert werden. Den Bürgerinnen und Bürger wird hierbei die Möglichkeit gegeben, ihre Anregungen einzubringen. Die Verwaltung wird diese im Anschluss prüfen und die Auslobung ggfs. überarbeiten oder anpassen.

Die Beteiligung richtet sich an alle Stuttgarter Bürgerinnen und Bürger, die sich für den Planungsprozess interessieren. Sie soll insbesondere auch Personen ansprechen und einladen, die bisher nicht am Partizipationsprozess teilgenommen haben.

Das in der Informellen Bürgerbeteiligung Rosenstein etablierte Forum Rosenstein soll als begleitendes Beratungsgremium fortgeführt und im weiteren Prozess eingebunden werden. Aus dem Forum sollen drei Mitglieder als Sachverständige (ohne Stimmrecht) am Preisgericht des Wettbewerbs teilnehmen.

Der Beteiligungsbeirat wurde informiert, dass das Beteiligungsverfahren die gesetzlichen Rahmenbedingungen und Regelungen für die Durchführung von Planungswettbewerben einhalten muss.

Im weiteren Planungsprozess ist eine fortlaufende Bürgerbeteiligung vorgesehen. Diese Formate werden im Beteiligungsbeirat vorgestellt.

Der Beirat nahm das vorgeschlagene Konzept mit Anregungen und Hinweisen zur Kenntnis (siehe Anlage 4).


Zu 2.

Im Internationalen offenen städtebaulichen Wettbewerb soll eine Vision für das neue Stadtquartier auf ca. 85 ha freiwerdenden Gleisflächen (Entwicklungsfläche Rosenstein) und die Verknüpfung der im räumlichen Zusammenhang stehenden und angrenzenden Bereiche erarbeitet und damit die Grundlage für alle weiteren Planungen geschaffen werden.




Es soll ein modellhaftes Quartier entstehen, das nicht allein den heute gängigen
städtebaulichen Leitbildern und dem aktuellen Stand der Technik entspricht, sondern darüber hinaus in die Zukunft weist.

Ziel des Wettbewerbs ist ein neues Quartier, welches beispielhafte Lösungen für das zukünftige Zusammenleben und Arbeiten in der Stadt aufzeigt.
Dabei sollen nicht nur die gemischten Nutzungen, Wohnen, Arbeiten, Erholung, Lernen etc. beachtet werden, es steht auch die Frage des Zusammenlebens von Jung und Alt sowie Arm und Reich im Zentrum des Interesses.
Die Frage der Mobilität ist die Zukunftsfrage für die Städte. Nachhaltige Mobilität bedeutet für den zukünftigen Stadtteil, dass das Quartier möglichst frei vom MIV gehalten werden sollte und das Ziel einer Stadt der kurzen Wege verfolgt wird. Die öffentlichen Räume sollen eine hohe Aufenthaltsqualität haben und mehr Grün und mehr Wasser in die Stadt bringen, so dass hier ein deutlicher Mehrwert für alle zukünftigen Einwohner geschaffen wird.
Ein wichtiges Ziel ist die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Dies kann mit unterschiedlichen Mitteln erreicht werden. Dazu gehören sowohl der geförderte Wohnraum aber auch die Diskussion um die Größe der Wohnungsfläche pro Person und damit auch um die Frage der Suffizienz. Dabei spielen auch gemeinschaftlich genutzte Räume, der öffentliche Raum und das Wohnungsgemenge eine große Rolle.
Da die Grundstücke Eigentum der Stadt Stuttgart sind, ist es das Ziel die Flächen auch weiterhin der Spekulation vorzuenthalten. Dies kann u. a. geschehen, wenn die Flächen entweder im Eigentum der Stadt bleiben oder mit Hilfe des Erbbaurechts entwickelt werden.

Der Erhalt der Bestandsbauwerke, deren Nutzung und Entwicklung sind ebenfalls Aufgabe des Wettbewerbs, um hier den Bogen von der Vergangenheit über die Gegenwart in die Zukunft zu schlagen.

Bei der Mobilität ist die Grundlage die Erschließung durch den ÖPNV, ergänzt um den Radverkehr und den Fußverkehr. Die zentrale Lage in der Stadt ermöglicht hier nachhaltige Ansätze im Sinne der Konzeption „Nachhaltig Mobil in Stuttgart“.

Die grüne Infrastruktur, zuvorderst die Erweiterung des Parks, soll ein wichtiger Baustein des neuen Stadtteils sein. Dabei ist nicht nur das Grün, sondern auch das Thema Wasser im Quartier unter den vielfältigen Aspekten, wie Wasserflächen, Wasserläufe, aber auch Regenwassermanagement u. a. wichtig.

Das entstehende Quartier soll nicht nur die aktuellen, bereits geltenden Anforderungen bezüglich der Energieversorgung und des -verbrauchs erfüllten, sondern darüber hinaus den Blick in die Zukunft richten und zumindest ein Plus-Energie-Quartier werden.

Das Quartier liegt zwischen den bestehenden Stadtbezirken Mitte, Nord, Ost und Bad Cannstatt. Ebenso gibt es angrenzend u. a. das Europaviertel, das Nordbahnhofviertel und die Parkanlagen. Hier soll das neue Quartier die bisherige Trennung aufheben und diese Bereiche miteinander verbinden, um zu einer Stadt zu werden.
Der Anbindung des neuen Quartiers am neuen Hauptbahnhof an die Innenstadt kommt dabei eine besondere Bedeutung zu, da hier der Auftakt und die Verknüpfung mit der bestehenden Stadt stattfindet.

Ziel ist es, einen Teil der Flächen mit den Themenfeldern der IBA 2027 StadtRegion Stuttgart zu entwickeln und damit auch Beispiele zu zeigen, wie die zukünftige Stadt aussehen kann. So kann die IBA auf einer Teilfläche der erste Schritt zur weiteren Entwicklung der gesamten Fläche sein.

Das neue Quartier soll dabei die Wünsche der Öffentlichkeit, wie sie zuletzt im Rahmen der informellen Bürgerbeteiligung geäußert wurden, berücksichtigen, miteinander in Einklang bringen und damit möglichst umfänglich befriedigen. Zentrales Ziel ist dabei weiterhin die deutliche Erweiterung des Rosensteinparks/Schlossgartens und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Das Wettbewerbsgebiet verfügt über eine Bruttobaulandfläche von ca. 85 Hektar, auf denen als Vorgabe rechnerisch ca. 5.600 Wohneinheiten durch die Bearbeiter nachzuweisen sind (gemäß Zeitstufenliste
Wohnen).
Zusammen mit den umliegenden Entwicklungsflächen (siehe Anlage 2) liegt die mögliche Anzahl bei ca. 7.500 Wohneinheiten (gemäß Zeitstufenliste Wohnen). Diese zusätzlichen Flächen befinden sich zum Teil bereits in Planung (z. B. Budapester Platz) und sind keine zwingende Planungsaufgabe für den Wettbewerb. Es bietet sich für die Planer aber die Chance, den Stadtteil mit seinen Strukturen, Nutzungen und besonders den Verflechtungen sowie Anknüpfungen im Stadtgefüge von Grund auf neu zu denken.

Das Wettbewerbsergebnis soll insbesondere Antworten zu den Fragen nach bezahlbarem Wohnraum, einer geeigneten Topografie, nach erhaltenswerten bestehenden Bauwerken, nach Quartiersbildung und Nutzungsverteilung, nach geeigneter Parkerweiterung, (Grün-)Verbindungen, innovativer Infrastruktur und kulturellen Einrichtungen im Gebiet beantworten sowie Teilgebiete definieren. Gewünscht ist dabei eine integrierte Antwort, die die vielfältigen Wechselwirkungen und Abhängigkeiten der Einzelthemen berücksichtigt und zu einem Gesamtbild zusammenfügt.



Der Wettbewerb wird 2-phasig aufgebaut, um schrittweise zwei Ziele zu entwickeln:

Bearbeitungsphase 1:
Die erste Phase soll als offener Wettbewerb durchgeführt werden. Durch das offene konkurrierende Verfahren wird eine größtmögliche Vielfalt der Lösungen angeboten. Ziel ist die Entwicklung eines Zukunftsbildes für das Rosensteinquartier.

Dieses Zukunftsbild soll eine übergeordnete städtebauliche Idee im gesamtstädtischen Kontext schaffen, die eine Vision für den zu entwickelnden Stadtteil erkennen lässt und ein „starkes Konzept“ als Leitidee formuliert. Das Zukunftsbild aus Phase 1 soll den maßgeblichen Rahmen für die sich anschließende Konkretisierung in Phase 2 bilden und Aussagen zum Umgang mit den im weiteren näher bestimmten Handlungsfeldern beinhalten sowie wesentliche, übergeordnete Planungsvorgaben erfüllen.


Bearbeitungsphase 2:
Nach der Auswahl von 10 Teilnehmern aus der Phase 1 sollen die dort erarbeiteten Zukunftsbilder von den Teilnehmern konkretisiert und definiert werden. Ziel ist die Erarbeitung eines Rahmenplans.
Nach Abschluss des Wettbewerbsverfahrens soll als Ergebnis ein städtebauliches Gesamtkonzept vorliegen, das ein Zukunftsbild aufzeigt, welches in städtebaulicher, programmatischer und prozessualer Hinsicht bei der Entwicklung des Rosenstein-


Quartiers den Orientierungsrahmen im langfristig angelegten Planungsprozess bildet und räumliche Antworten, insbesondere zu den übergeordneten Themen und Zusammenhängen im Gebiet findet.



Zu 4. und 5.

Die folgenden drei Einrichtungen sind im Wettbewerbsgebiet unterzubringen:

Hierzu stehen den Teilnehmern zwei Standortoptionen zur Auswahl:

Finanzielle Auswirkungen

Die erforderlichen Finanzmittel stehen im Teilhaushalt des Amtes für Stadtplanung und Stadterneuerung zur Verfügung.



Beteiligte Stellen

Keine

Vorliegende Anträge/Anfragen

Keine

Erledigte Anträge/Anfragen

Keine



Fritz Kuhn


Anlagen

1. Entwurf der Auslobung "Internationaler offener städtebaulicher Wettbewerb
Rosenstein - Ideen für den neuen Stadtteil"
2. Lageplan Wettbewerb
3. Anmeldung des Beteiligungskonzepts und Protokoll der Sitzung des
Beteiligungsbeirates vom 17. Januar 2018
4. Protokoll der Sitzung des Beteiligungsbeirates vom 17. Januar 2018
5. Zusammensetzung Unterausschuss "Internationaler offener städtebaulicher
Wettbewerb Rosenstein - Ideen für den neuen Stadtteil"     


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