Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung/Kultur und Recht
Gz: AKR
GRDrs 1011/2017
Stuttgart,
10/27/2017



Haushalt 2018/2019

Unterlage für die 1. Lesung des Verwaltungsausschuss zur nichtöffentlichen Behandlung am 06.11.2017



Zukunftsoffensive Stuttgarter Philharmoniker

Beantwortung / Stellungnahme

Die Stuttgarter Philharmoniker nehmen als Abteilung des Kulturamtes teil am Projekt „Zukunftslabor Kultur“, das die Zukunft der künstlerischen Sparten untersucht. Die Ergebnisse der Zukunftsforschung sollen Wissen über kulturelle Entwicklungen liefern, insbesondere über Publikumsbedürfnisse, um z.B. künftige Programme zielgruppenorientierter zu gestalten und gesellschaftliche Veränderungen zu spiegeln.

Im Zeitraum März bis Juli 2017 wurden die ersten fünf Bausteine im Zukunftsprozess
realisiert:
1. Konzertbarometer
2. Live-Interviews im Stadion
3. Musiker-Fragebogen
4. Zukunftswerkstatt
5. Bewerbung um den Titel „Innovatives Orchester 2017“

Parallel zu diesem Prozess werden auf der Basis einer Standortbestimmung Visionen für die Zukunft entwickelt.
An dem Prozess sind der gesamte Klangkörper, die Intendanz, der Generalmusikdirektor, die Verwaltung der Stuttgarter Philharmoniker und das Kulturamt (Zukunftslabor Kultur) beteiligt.

Die Ergebnisse sollen produktiv genutzt werden, um ein realistisches Zukunftsprogramm für die nächsten 5-10 Jahren zu konzipieren, dass die Profilierung der Stuttgarter Philharmoniker als Orchester der Landeshauptstadt mit Exzellenzniveau stärkt. Im Rahmen der finanziellen Möglichkeit sollen digitale Vermittlungsformate ausprobiert und überkommene Formate reformiert bzw. neue Formate etabliert werden (z.B. das Format Einführungen, Format: Post-Concert Talk mit Dirigenten und Musikern).






Projektideen/Handlungsfelder:

1. Digitale Präsenz
2. Weiterentwicklung des Klangkörpers und seiner Auftritte

Experimentelles, virtuelles „Bühnenbild“ zu Konzerten in der Liederhalle, wie bspw. mit dem Künstler Nikolaus Kolliusis, der zur Aboreihe BLAU in der Spielzeit 2018/19 Installationen aufhängen möchte.
voraussichtliche Kosten ca. 15.000 Euro

Um die Ausstrahlung des Klangkörpers zu optimieren (sympathisch und bürgernah), schlägt die Intendanz einen Workshop vor, indem bspw. mittels Gruppencoaching das Bewusstsein für den eigenen Auftritt (Präsenz und Ausstrahlung auf der Bühne) geschärft werden soll
voraussichtliche Kosten ca. 15.000 Euro


In diesem Sinne sollen darüber hinaus auch Konzertformate entwickelt werden (bspw. im Rahmen von Educationprojekten), in denen die MusikerInnen sich verstärkt auch interagierend betätigen – um eine neue Qualität und größere Nähe des Orchesters in der Beziehung zu seinem Publikum zu erreichen.
voraussichtliche Kosten ca. 10.000 Euro
3. Hardware

Einführung einer Orchestermanagement-Software zur datenbankbasierten Steuerung des Unternehmens und Herstellung von Transparenz bei der Veranstaltungsplanung mit gleichzeitiger Budgetierung
voraussichtliche Kosten: ca. 35.000 Euro
Weitere Projektideen für die kommenden Jahre:
Technikoffensive: „Extended Stages“ und Digital Lab: Im digitalen Bereich ist eine Beteiligung am Future Lab der Ars Electronica in Linz in Planung. Im Programm „Extended Stages“ sollen an der Schnittstelle von Technologie und Musik Grenzüberschreitungen gewagt werden und experimentelle „Bühnenbilder“ und Szenographien mit Medienkünstlern entstehen Schaffung neuer Konzertformate gemeinsam mit Computer-Spieleentwicklern - oder mit Einsatz von VR-Brillen.


Der Betrieb der Philharmoniker wird grundsätzlich je hälftig von Stadt und Land finanziert. Das Land sieht für 2018/2019 allerdings keine Erhöhung des Landeszuschusses für Maßnahmen im Rahmen der Zukunftsoffensive vor. Es wird sich daher an der Finanzierung nicht beteiligen.



Vorliegende Anträge/Anfragen

Antrag Nr. 365/2017 Ziffer 3.5 der CDU-Gemeinderatsfraktion
Antrag Nr. 475/2017 letzter Punkt, Bündnis 90/DIE GRÜNEN-Gemeinderatsfraktion





Dr. Fabian Mayer
Bürgermeister




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