- personelle Stärkung für den Bereich Bürgerengagement.
3. Neuzuordnung der Aufgaben der bisherigen Stabsstelle „Förderung des bürgerschaftlichen Engagements“ (KBS/B.E.) zum Haupt- und Personalamt Eine Folge der Organisationsuntersuchung war eine Organisationsänderung. Die Aufgaben der bisherigen Stabsstelle „Förderung Bürgerschaftliches Engagement“ (einschließlich Freiwilligenagentur und frEE-Akademie) werden seit 1. Januar 2015 in der Abteilung „Gemeinderat und Stadtbezirke“ des Haupt- und Personalamts (10-2) wahrgenommen. In der Abteilung „Gemeinderat und Stadtbezirke“ wurde ein neues Sachgebiet „Förderung Bürgerschaftliches Engagement“ mit dem Geschäftszeichen 10-2.5 B.E. eingerichtet. Zu den Aufgabenstellungen als Anlauf- und Koordinationsstelle zu allen Fragen des freiwilligen Engagements und Ehrenamts zählen insbesondere die Beratung und Vermittlung von Ehrenamtlichen (durch die Freiwilligenagentur) sowie die Qualifizierung und Weiterbildung von Ehrenamtlichen (durch die frEE-Akademie). Stadtweites Ziel muss es sein, unter Nutzung höchstmöglicher Synergien die für den Erfolg unabdingbaren Strukturen im Bereich Bürgerengagement zu erhalten, auszubauen und dauerhaft zu sichern. Im Rahmen der strategischen Zielausrichtung des Bürgerschaftlichen Engagements sind deshalb vorrangig die Schnittstellen zwischen dem Haupt- und Personalamt und den Fachverwaltungen zu klären. Damit keine Doppelstrukturen entstehen, klare Zuständigkeiten eingehalten werden und somit keine Ressourcen verschwendet werden, ist insbesondere bei der Koordinierung ehrenamtlicher Flüchtlingsbetreuung die Zusammenarbeit zwischen dem Haupt- und Personalamt mit den Fachämtern besser abzustimmen. Die Weiterentwicklung des bürgerschaftlichen Engagements wird von 10-2.5 B.E. generell in Abstimmung mit den Fachämtern und Bezirksämtern erfolgen. 4. Strategische Zielausrichtung zur Förderung des Bürgerschaftlichen Engagements in der Landeshauptstadt Stuttgart 4.1. Vorstellung des gesamtstädtischen Konzepts
· Stuttgart fit machen als Bürgerkommune (= bürgerfreundliche, engagementfreundliche, beteiligungsfreundliche Stadt)
· stadtweite Kampagnen starten
Zur Förderung des bürgerschaftlichen Engagements wurden aktuelle Hand- lungsbedarfe identifiziert. Diese werden verwaltungsintern und gegenüber dem Gemeinderat kommuniziert.
Die Handlungsfelder sind:
· Interessierte Menschen werden in ein freiwilliges Engagement vermittelt und gemeinnützige Organisationen, die nach Freiwilligen suchen, werden unterstützt (Freiwilligenagentur).
· Unternehmen sollen den gemeinnützigen Sektor unterstützen.
· Stiftungen sollen den gemeinnützigen Sektor unterstützen.
· Interessierte Menschen werden für ein freiwilliges Engagement qualifiziert (frEE-Akademie).
· Die Öffentlichkeitsarbeit erfolgt über verschiedene Medien.
Als Informations- und Koordinierungsstelle gewährleistet das Sachgebiet „Förde- rung Bürgerschaftliches Engagement“ eine adäquate Ansprechstruktur für das Thema bürgerschaftliches Engagement für die Verwaltung und für den Gemeinde- rat der Landeshauptstadt Stuttgart (siehe Anlage 1, Seite 15f., 19f., 37, 46f., 73f. 80f.). Einzelne Maßnahmen sind:
· wöchentliche FWA-Auftritte im Rathausfoyer (dienstags)
· Berichterstattung in Gremien des Gemeinderats
· Teilnahme an Arbeitskreisen steigern
· sehr gute, fußläufige Erreichbarkeit insbesondere der Freiwilligenagentur nach Auszug aus dem Europahaus ab 2016 sicherstellen
· neue Zugänge eröffnen (intern und extern) in die verschiedensten Bereiche wie Soziales, Kultur, Migranten, Umwelt, Wirtschaft, Medienlandschaft etc.
· Netzwerk der Ehrenamtsbeauftragten / Bezirksvorsteher nutzen und ausbauen
· Vorlage von Jahresberichten
· Öffentlichkeitsarbeit forcieren
4.3.2 Die Anerkennungskultur für bürgerschaftliches Engagement wird ausgebaut.
Die Würdigungskultur (Anerkennungskultur) für bürgerschaftliches Engagement seitens der Landeshauptstadt Stuttgart wird gepflegt und weiter ausgebaut (siehe Anlage 1, Seite 21f., 51).
· Bisher vorrangig sind: Verleihung der Ehrenmünze und Ehrenplakette, weiterhin gibt es individuelle Ehrungen auf Ebene der Stadtbezirke
· das Instrument „Ehrenmünze“ bekannter machen: d.h. die in der Satzung vorgesehene Zahl von 50 Verleihungen pro Jahr anzustreben.
· es gibt kostengünstige Weiterbildungsangebote der frEE-Akademie für Freiwillige; dabei ist auch an die Weiterbildung der Freiwilligen in der Flüchtlingshilfe gedacht.
· wieder mehr Ehrenamtliche pro Jahr über die frEE-Akademie qualifizieren
· mit Partnern im Netzwerk frEE-Stuttgart neue Anerkennungsformen ausloten
· dringlich sind der Abbau bürokratischer Hemmnisse für die Ehrenamtlichen und für die Ehrenamtsförderung (gute Rahmenbedingungen: weniger Vorschriften, weniger Auflagen, allgemeines Aufwerten, d.h. Ernst nehmen der Freiwilligen, zugleich Schutz vor Überforderung und kein Ausnutzen als „Lückenbüßer“)
4.3.3 Interessierte Menschen werden in ein freiwilliges Engagement vermittelt.
· Betrieb einer elektronischen Freiwilligen-Börse und Aktualität der Einträge sicherstellen.
· Ermöglichen der Benutzung der Digitalen Medien, wie z. B. Facebook, um jüngere Zielgruppe zu erreichen.
· Sicherstellen der Pflege der städtischen Homepage der Freiwilligenagentur, die von „Kunden“ (potenziellen Freiwilligen) genutzt wird.
· Für die Ehrenamtsberatung ist eine gute Erreichbarkeit und eine zentrale Lage unabdingbar. Bei der Zuordnung des künftigen Standortes ist auf Folgendes zu achten: Nähe zum Rathaus (Stadtmitte), ebenerdig, barrierefrei, helle, freundliche Räume für den Kundenverkehr.
· Ständige Kooperation mit gemeinnützigen Organisationen und Einrichtungen
· Sicherstellung der Öffentlichkeitsarbeit (s.u.)
4.3.4 Unternehmen sollen den gemeinnützigen Sektor unterstützen.
Gemeinsam mit der Wirtschaftsförderung wird von den Unternehmen eingefordert, dass sie im Rahmen ihrer gesellschaftlichen Verantwortung den gemeinnützigen Sektor unterstützen (corporate social responsibility, siehe Anlage 1, Seite 26f.).
· Tradition hat der jährliche „Soziale Marktplatz“ als Plattform für Gemeinnützige und Unternehmen
· das 2014/15 gestartete Qualifizierungsprogramm „Gute Sache“ für Gemeinnützige soll 2016 fortgeführt werden
4.3.5 Stiftungen sollen den gemeinnützigen Sektor unterstützen.
· Kooperation mit Stadtkämmerei (Stiftungsmanagement und Fonds) vertiefen
· es sollen mehr Stiftungen als externe Förderer gewonnen werden
4.3.6 Interessierte Menschen werden für ein freiwilliges Engagement qualifiziert.
Die frEE-Akademie und ihre Kursanbieter gewährleisten ein gesamtstädtisches Netzwerk für Qualifizierung im Bereich bürgerschaftliches Engagement. Die Angebote richten sich an bereits engagierte Ehrenamtliche sowie an Menschen, die an der Aufnahme eines freiwilligen Engagements interessiert sind (siehe
Anlage 1, Seite 18, 37ff., 52f.).
· neue Einrichtungen/Vereine/Initiativen als neue Kursanbieter gewinnen
· neue Kurse nach aktuellen Bedarfen auflegen – auch kurzfristig, auch für die Ehrenamtlichen in der Flüchtlingshilfe
· die neuen Gesprächskreise der frEE-Akademie festigen und ausbauen
· intensive Kursbewerbung und breite Programmverteilung in städtischen
Die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit der Landeshauptstadt Stuttgart für
bürgerschaftliches Engagement wird vom Sachgebiet „Förderung Bürgerschaftliches Engagement“ mit der Freiwilligenagentur und frEE-Akademie
verantwortet und erfolgt über verschiedene Medien (siehe Anlage 1, Seite 31f.,
40, 58f., 76).
· die Druckkosten für das Freiwilligenmagazin W!N sicherstellen
· die Internetseiten ständig aktuell halten
· den neuen Facebook-Auftritt der Freiwilligenagentur pflegen und ausbauen
· die elektronische Freiwilligen-Börse ständig aktualisieren
· regelmäßige Vor-Ort-Aktionen der Freiwilligenagentur mit einem Stand
· regelmäßig Einrichtungen besuchen, in die Freiwillige vermittelt werden
· Profil des Bürgerengagement-Newsletters schärfen
· Fachgesprächsangebote und Fachtage über das Bürgerengagement anbieten
· Verteilerstruktur ausbauen für die Auslage von Flyern und Broschüren der Freiwilligenagentur, des Bürgerengagements und der frEE-Akademie – sowohl in städtischen Einrichtungen als auch extern (z.B. Jobcenter, Einrichtungen des Jugendamts, Schulen, Alteneinrichtungen, Messe Stuttgart, Bäderbetriebe, Krankenhäuser, Unternehmen)
Fazit:
Das freiwillige Engagement und die politische Teilhabe sind wesentliche Grundlagen für den Zusammenhalt unserer Gesellschaft. Das beeindruckende Potential von bürgerschaftlichem Engagement in Stuttgart, das sich in diesen Monaten im Zusammenhang mit den vielen Flüchtlingen ganz konkret zeigt, darf uns mit Stolz erfüllen. Andrerseits sind wir dringend auf diese aktive Bürgerschaft angewiesen, um die großen Herausforderungen der Zukunft, die eingangs skizziert wurden - „Flüchtlingsbetreuung“, „Integration“, „vorschulische Betreuung und Bildung“, „Senioren“, das „Miteinander der Generationen“ - zu bewältigen. Engagierte Bürger/-innen benötigen, um ihr Potential zu entfalten, eine funktionsfähige Informations- und Koordinierungsstelle, gute Rahmenbedingungen sowie eine angemessene Anerkennungskultur.
Deshalb wollen wir unsere Förderstrukturen für das bürgerschaftliche Engagement optimieren und ausbauen. Bei der Zielerreichung, bei der Akquise von Drittmitteln und bei der Öffentlichkeitsarbeit bedarf es der Unterstützung durch den Gemeinderat. Vorrangig gilt es,
· den engagierten Bürger/-innen, Initiativen, Vereinen, Verbänden, Stiftungen und Unternehmen eine voll funktionsfähige Informations- und Koordinierungsstelle als Knotenpunkt im Netzwerk frEE Stuttgart zu bieten,
· stetig Menschen für ein freiwilliges Engagement zu gewinnen und zu vermitteln,
· an freiwilliger Tätigkeit interessierte und engagierte Menschen zu qualifizieren,
· das Engagement auch von Unternehmen und Stiftungen für die Stadtgesellschaft fruchtbar zu machen,
· für die Bedeutung und für den Eigenwert freiwilliger Arbeit zu sensibilisieren und umfassend darüber zu informieren.
Das Netzwerk für freiwilliges Engagement, Ehrenamt und Selbsthilfe, frEE Stuttgart, begleitet und unterstützt das bürgerschaftliche Engagement in unserer Stadt seit 1998. Es fördert die bürgerschaftliche Beteiligung von Einzelnen und Gruppen und ermöglicht das Zusammenwirken der unterschiedlichen gesellschaftlichen Akteure im Sinne gemeinsam wahrgenommener Verantwortung. Es ist eine stetige Aufgabe, diese Infrastruktur für bessere Rahmenbedingungen, Prozesse und Strukturen zum Wohle der Stadt und ihrer Bürger zu stärken. Denn es sollen alle Bürger/-innen in ihren Lebensräumen vor Ort - im Stadtbezirk, in den Stadtteilen, in den Quartieren - Mitwirkungs- und Mitgestaltungschancen erhalten, damit sie sich für ein solidarisches Zusammenleben in unserer vielfältigen Gesellschaft einbringen können.
Beteiligte Stellen keine Vorliegende Anträge/Anfragen keine keine Werner Wölfle Bürgermeister Jahresbericht der Stabsstelle "Förderung Bürgerschaftliches Engagement" 2014 zum Seitenanfang