Protokoll: Verwaltungsausschuss des Gemeinderats der Landeshauptstadt StuttgartNiederschrift Nr.
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VerhandlungDrucksache:
GZ:
Sitzungstermin: 10.10.2018
Sitzungsart: öffentlich
Vorsitz: EBM Föll
Berichterstattung:Herr Scharf (L/OB-K)
Protokollführung: Herr Krasovskij de
Betreff: Imagefilm der Stadt - warum wurde die Vielfalt nicht abgebildet?
- Antrag Nr. 258/2018 vom 27.08.2018 (SÖS-LINKE-PluS)

Der im Betreff genannte Antrag ist dem Originalprotokoll sowie dem Protokollexemplar für die Hauptaktei beigefügt.


Nach fraktionsübergreifendem Wunsch wird der betreffende Film im Vorfeld der Debatte gemeinsam angeschaut.


Anschließend nimmt Herr Scharf (L/OB-K) Stellung zum Antrag der Fraktionsgemeinschaft SÖS-LINKE-PluS. Er berichtet, dass der Film am 26. Juli dieses Jahres in den sozialen Netzwerken zur Verfügung gestellt worden sei. Der Film sei von vornherein nicht als Imagefilm konzipiert worden, sondern hatte zum Ziel, den Stuttgarterinnen und Stuttgartern aber auch den auswärtigen Besucherinnen und Besuchern einen Eindruck von der Stadt und ihren vielfältigen Angeboten zu vermitteln. Es sei dabei nie der Anspruch der Macher gewesen, ein vollständiges Bild von Stuttgart und seiner Vielfalt wieder zu geben, so der Leiter der Abteilung Kommunikation weiter. Darüber hinaus sei von Anfang an, mit der Agentur, die den Film umgesetzt habe, vereinbart worden, diesen in regelmäßigen Abständen zu überarbeiten und fortzuschreiben.

Im Weiteren stellt Herr Scharf aktuelle Zahlen zur Rezeption des Stuttgart-Films vor (Stand 9.10.2018). Durch den Film habe man 146.414 Personen erreichen können. So viele Personen hätten den Film oder zumindest den Post dazu angeschaut. 50.551 hätten den Film aufgerufen und zumindest in Teilen angeschaut. Leider könne man nicht feststellen, ob der Film im Ganzen angeschaut worden sei. Ferner sei das Video 759 Mal geteilt worden und es habe 858 Reaktionen also Likes dazu gegeben. Dies sei im Vergleich zum anderen städtischen Material, das in den sozialen Netzwerken bereitgestellt werde, ein sehr guter Wert, so Herr Scharf. Er berichtet weiter, dass es neben einigen Briefen auch 93 schriftliche Kommentare im Netz zum Video mit vielfältigen Anmerkungen gegeben habe. 54 davon seien positiv, 23 Kommentare wären neutral und 16 seien negativ. Dies sei ein guter Wert, wenn man bedenke, dass die User dazu neigen würden, über Facebook und Twitter negative Kommentare abzugeben, erklärt der Verwaltungsmitarbeiter. Die Verfasser der negativen Posts hätten in dem Film in der Regel einen aus ihrer Sicht wichtigen architektonischen oder kulturellen Aspekt in Stuttgart vermisst. Vier der negativen Kommentare hätten sich mit den Themen Frauenbild und Vielfalt im Video beschäftigt, die ihrer Ansicht nach nicht ausreichend dargestellt worden sind.

Herr Scharf führt weiter aus, dass der Stuttgart-Film von der Landeshauptstadt zusammen mit der Stuttgart-Marketing GmbH (SM) und der Regio Stuttgart Marketing- und Tourismus GmbH (RSM) in Auftrag gegeben worden sei und er bei der Realisierung und der Endabnahme eng eingebunden gewesen sei. Bei der Erstellung des Videos seien die Abteilung Chancengleichheit und der städtische Behindertenbeauftragte nicht beteiligt worden. Die kritischen Kommentare und Anregungen speziell zu den Themen Frauenbild, Vielfalt aber auch behinderte Menschen habe man sich zu Herzen genommen, erklärt der Leiter der städtischen Kommunikationsabteilung abschließend, und wolle diese bei der Fortschreibung des Stuttgart-Films berücksichtigen.

Dies wird von StR Rockenbauch (SÖS-LINKE-PluS) begrüßt. Er begründet in der Folge im Sinne des Antrags das Anliegen seiner Fraktionsgemeinschaft. Es gehe vor allem darum, für künftige städtische Veröffentlichungen, Filme etc. für diese wichtigen Themen wie Geschlechterbilder oder Vielfalt zu sensibilisieren. Durch den Film in seiner jetzigen Form seien diese Themen nach Ansicht der Fraktionsgemeinschaft nicht hinreichend bzw. zufriedenstellend abgehandelt.

Gegenüber StR Rockenbauch äußert EBM Föll seine persönliche Meinung, dass bei einem Film über Stuttgart, der von Fachleuten gemacht werde, nicht gleich die Gleichstellungsbeauftragte oder der Behindertenbeauftragten mit einbezogen werden müssten. Zudem sei die Vielfalt von Stuttgart so groß, dass sie in einer drei Minuten langen Sequenz nie komplett, sondern immer nur als ein Ausschnitt abgebildet werden könne. Er selbst empfinde den Film durchaus als gelungen und sei nicht der Auffassung, dass ein falsches Frauenbild vermittelt werde. Ähnlich wie Herr Scharf erklärt der EBM anschließend, dass die Kritik und die Anregungen bei der künftigen Aktualisierung des Films berücksichtigt würden.

In der anschließenden Aussprache äußern StR Winter (90/GRÜNE), StRin Deparnay-Grunenberg (90/GRÜNE) sowie StRin Vowinkel (SPD) Verständnis für die Intention und die Kritik des Antrags der Fraktionsgemeinschaft SÖS-LINKE-PluS. Übereinstimmend mahnen die Ausschussmitglieder Sensibilität bei den angesprochenen Kritikpunkten für die Zukunft an.

Lobende Worte für den Stuttgart-Film finden dagegen StR Sauer (CDU), StR Körner (SPD), StRin von Stein (FW), StR Dr. Oechsner (FDP) und StR Stradinger (CDU). Die Ausschussmitglieder betonen durchweg, dass der Film vor allem auch auswärtigen Besucherinnen und Besuchern einen guten Überblick über die zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Angebote in Stuttgart liefere und raten zur Zurückhaltung bei der Überarbeitung der Sequenz.

Herr Scharf bedankt sich im Anschluss für die konstruktive Diskussion und die Anregungen. Er erklärt erneut, dass diese bei der geplanten Fortschreibung des Films berücksichtigt würden.



Danach stellt EBM Föll fest:

Der Verwaltungsausschuss hat über den Antrag nach der Vorführung des Imagefilms beraten.

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