Der Zinsüberschuss stieg im abgelaufenen Jahr spürbar um 300 Mio. EUR auf 1.713 Mio. EUR (VJ 1.414 Mio. EUR), was maßgeblich auf Geschäftsausweitungen sowie einen Anstieg der Vorfälligkeitsentschädigungen aus der vorzeitigen Ablösung von Krediten zurückzuführen war. Volumenzuwächse waren insbesondere bei Unternehmenskunden und im Immobilien- bzw. Projektfinanzierungsgeschäft zu verzeichnen. Das weiterhin historisch niedrige Zinsniveau wirkte insbesondere im Einlagengeschäft belastend. Der Provisionsüberschuss verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr erneut und stieg um 39 Mio. EUR auf 441 Mio. EUR (VJ 402 Mio. EUR). Nahezu in allen Provisionsarten (u.a. Wertpapier- und Depotgeschäft, Kredite und Bürgschaften, Zahlungsverkehr) waren Steigerungen zu verzeichnen. Die Position Nettoergebnis des Handelsbestands verblieb mit 189 Mio. EUR (VJ 294 Mio. EUR) um 105 Mio. EUR unter dem Vorjahreswert. Die Position umfasst hauptsächlich Erträge und Aufwendungen aus dem kundenbezogenen Wertpapier- und Derivatehandel. Der Rückgang resultierte im Wesentlichen aus Bewertungseffekten. Die Verwaltungsaufwendungen veränderten sich gegenüber dem Vorjahr nur unwesentlich und betrugen -1.762 Mio. EUR (VJ -1.752 Mio. EUR). Der Personalaufwand verminderte sich im Wesentlichen aufgrund von reduzierten Aufwendungen für die Altersvorsorge um 14 Mio. EUR auf -926 Mio. EUR (VJ -941 Mio. EUR). Bei der LBBW-Bank waren zum Jahresende 8.230 MA beschäftigt (VJ 8.232 MA). Am Standort Stuttgart stieg die Beschäftigtenzahl um 15 MA. Zum Jahresende waren 5.477 MA (VJ 5.462) am Standort Stuttgart beschäftigt. Die anderen Aufwendungen stiegen vor allem auf Grund höherer Aufwendungen für Bankenabgabe und Einlagensicherung, insbesondere waren höhere Beiträge zum Sicherungssystem der Sparkassen Finanzgruppe zur Stützung der NordLB zu bezahlen. Das sonstige betriebliche Ergebnis stieg um 12 Mio. EUR auf 51 Mio. EUR (VJ 39 Mio. EUR). Positiv wirkte vor allem eine konzerninterne Gebäudeveräußerung, so dass sich der Beitrag aus dem Verkauf von Immobilien gegenüber dem Vorjahr um 43 Mio. EUR verbesserte. Gegenläufig erhöhte sich der Aufwand aus Rechtsthemen um 33 Mio. EUR. Das Risikovorsorge-/Bewertungsergebnis verringerte sich gegenüber dem Vorjahr in Summe um -104 Mio. EUR auf -171 Mio. EUR (VJ -67 Mio. EUR). Bezüglich der einzelnen Positionen war eine differenzierte Entwicklung zu verzeichnen, u.a. verbesserte sich das Bewertungsergebnis aus Wertpapieren. Demgegenüber erhöhte sich die Risikovorsorge im Kreditgeschäft zum Jahresende 2019 um 94 Mio. EUR auf -161 Mio. EUR. Die gestiegene Risikovorsorge spiegelt eine sich normalisierende Entwicklung wider, liegt jedoch insgesamt weiterhin beträchtlich unter dem langjährigen Durchschnitt. Der Wert unterstreicht nach wie vor die hohe Kreditportfolioqualität der LBBW. Die Zuführung des Fonds für allgemeine Bankrisiken in Höhe von 91 Mio. EUR diente maßgeblich der künftigen Kompensation der methodischen Angleichung der Ermittlung der HGB-Risikovorsorge an IFRS gemäß der Stellungnahme des Bankenfachausschusses des Instituts der Wirtschaftsprüfer (IDW RS BFA 7).
Das außerordentliche Ergebnis sank um -22 Mio. EUR auf -57 Mio. EUR (VJ -35 Mio. EUR). Im Wesentlichen beinhaltet die Position Rückstellungsbildungen im Zusammenhang mit diversen Optimierungsprojekten. Aus der Umstellung der Dotierung der Pensionsrückstellungen gemäß Bilanzmodernisierungsgesetz (BilMoG) resultierte ein gegenüber dem Vorjahr unveränderter außerordentlicher Aufwand in Höhe von -26 Mio. EUR. Die laufende Verzinsung der stillen Einlagen und Genussscheine wurde im Geschäftsjahr 2019 vertragsgemäß und vollständig mit 57 Mio. EUR bedient. 13 Mio. EUR für die Verzinsung des Genussrechtkapitals sind der Position „Zinsüberschuss“ und 44 Mio. EUR der Position „Teilgewinnabführung Stille Einlagen“ zugeordnet.
Das Konzernergebnis (IFRS) vor Steuern verbesserte sich trotz des herausfordernden Markumfelds deutlich um 63 Mio. EUR auf 612 Mio. EUR (VJ 549 Mio. EUR) und liegt damit auch geringfügig über dem Planwert. Grund dafür waren vor allem ein gesteigertes Zins- sowie ein gesteigertes Provisionsergebnis. Das Zinsergebnis wurde durch Geschäftsausweitungen mit Unternehmenskunden und im Bereich der Immobilien- und Projektfinanzierungen sowie durch einen Anstieg von Vorfälligkeitsentschädigungen aus der vorzeitigen Ablösung von Krediten gesteigert. Das Provisionsergebnis erhöhte sich durch Steigerungen in nahezu allen Provisionsarten.
· Kapitalquoten
Die Kapitalausstattung der LBBW ist weiter solide und übertrifft deutlich die aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen. Die harte Kernkapitalquote (»fully loaded«) liegt zum 31.12.2019 mit 14,6 % (VJ 15,1 %) vor allem aufgrund von Kapitalbelastungen aus dem Niedrigzinsniveau unter VJ aber über Plan. Sie liegt weiterhin beträchtlich oberhalb der aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderung von 9,75%.
Die Gesamtkapitalquote (»fully loaded«) von 22,9 % (VJ 21,9 %) erhöhte sich vor allem durch die Begebung einer AT-1-Anleihe (750 Mio. EUR) zur Stärkung des Kernkapitals und lag über Plan.
· Risikotragfähigkeit
Die Risikotragfähigkeit (RTF) war während des gesamten Geschäftsjahrs 2019 jederzeit gegeben. Auch die im Sinne der dauerhaften Überlebensfähigkeit geforderte Stressresistenz war unter Einberechnung kurzfristig wirksamer Maßnahmen jederzeit gewährleistet.
· Verschuldungsquote
Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) lag mit 4,6 % ebenfalls deutlich über der von der Aufsicht vorgeschriebenen Mindestmarke von 3 %. · Liquidität
Die LBBW verfügte unverändert jederzeit über eine ausreichende Liquiditätsausstattung. Die LBBW war zur jeder Zeit in der Lage, im gewünschten Umfang Refinanzierungsmittel zu beschaffen. Die Liquidity Coverage Ratio (LCR) lag bei 123,6% und damit deutlich über den von der Aufsicht geforderten 100%. · Bilanzsumme
Die Bilanzsumme erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr um 15,4 Mrd. EUR auf rd. 256,6 Mrd. EUR. Der Anstieg der Bilanzsumme resultierte unter anderem aus der Geschäftsausweitung des Bereichs Unternehmenskunden und des Bereichs Immobilien- und Projektfinanzierungen. Auch das Förderkreditgeschäft verzeichnete einen Anstieg.
· Cost Income Ratio
Die Cost-Income-Ratio (Aufwands-Ertrags-Relation) beträgt 71,8 % (VJ 73,1%). Mittel-bis langfristig strebt die LBBW eine CIR von unter 60 % an.
· Ausblick
Auf Basis der Ende 2019 verabschiedeten Planung wurde für den LBBW-Konzern für das Geschäftsjahr 2020 im Konzernabschluss nach IFRS mit einem niedrigeren Konzernergebnis vor Steuern als im Vorjahr gerechnet, das aber erneut im mittleren dreistelligen Millionenbereich liegen dürfte. Diese Planung beinhaltete jedoch noch keine potenziellen Auswirkungen aus der aktuellen Corona-Pandemie. Diese könnten zu einer abweichenden Entwicklung führen. Die Effekte lassen sich allerdings zum jetzigen Zeitpunkt nicht abschätzen. Möglicherweise könnte die Ergebnis- und Rentabilitätssituation negativ beeinträchtigt werden, beispielsweise durch ein gedämpftes Geschäftswachstum oder steigende Risikovorsorgeaufwendungen. Auch ist eine Belastung der Kapitalquoten möglich, beispielsweise über gestiegene risikogewichtete Aktiva infolge verschlechterter Bonitätseinstufungen. Gleichfalls ist die Auswirkung auf die Liquiditätssituation der LBBW, die aus heutiger Sicht sehr positiv zu bewerten ist, nicht abschätzbar. IV. Entlastung der Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder (Beschlussantrag Nr. 2) Gemäß § 8 Abs. 2 Nr. 3 und Abs. 5 des Gesetzes über die Landesbank Baden-Württemberg (LBWG) beschließt die Hauptversammlung die Entlastung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Entlastung enthält keinen Verzicht auf Ersatzansprüche. Die Entlastung des Vorstands ist nur zulässig, wenn die Rechtsaufsichtsbehörde bestätigt hat, dass die Jahresabschlussprüfung keine erheblichen Verstöße ergeben hat oder alle wesentlichen Anstände erledigt sind (§ 18 Abs. 3 LBWG). Die erforderliche Bestätigung für das Geschäftsjahr 2019 wurde vom Ministerium für Finanzen und vom Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration, die gemeinsam Rechtsaufsicht ausüben, erteilt. Für die Entlastung ist gem. § 9 Nr. 3 Satzung LBBW die Hauptversammlung zuständig. V. Prüfung des Jahresabschlusses und des Konzernabschlusses 2020 (Beschlussantrag Nr. 3) Mit dem Inkrafttreten des Abschlussprüferreformgesetzes (AReG) ist eine Rotation der bisherigen externen Prüfungsgesellschaft KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ab dem Geschäftsjahr 2020 zwingend vorgeschrieben. Für die Auswahl eines geeigneten Wirtschaftsprüfers hat der Prüfungsausschuss einen mehrstufigen Entscheidungsprozess durchgeführt und das Ergebnis dem Aufsichtsrat präsentiert. Gemäß der Empfehlung des Prüfungsausschusses vom 20. März 2020 schlägt der Aufsichtsrat vor, die Deloitte GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft als Prüfer für den Jahres- und Konzernabschluss der Landesbank Baden-Württemberg zum 31.12.2020, als Prüfer für die prüferische Durchsicht des Halbjahresfinanzberichts zum 30.06.2020 sowie als Prüfer nach § 89 des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) für das Kalenderjahr 2020 zu bestellen. Der Vorschlag des Aufsichtsrats an die Hauptversammlung ist frei von ungebührlicher Einflussnahme durch Dritte und ihm wurden keine unzulässigen Vertragsklauseln von Dritten auferlegt, welche die Auswahlmöglichkeiten der Hauptversammlung im Hinblick auf den Abschlussprüfer beschränken. Die Zuständigkeit der Hauptversammlung für die Bestellung des Prüfers ergibt sich aus § 9 Nr. 4 der Satzung LBBW. VI. Neue Amtszeit des Aufsichtsrats der LBBW