Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Technisches Referat

Gz: 2131-20
GRDrs 92/2015
Stuttgart,
06/24/2015



Projektbeschluss zur Generalsanierung des Gebäudes des Wagenburg-Gymnasiums



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Umwelt und Technik
Bezirksbeirat Ost
Ausschuss für Umwelt und Technik
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Einbringung
Vorberatung
Vorberatung
Vorberatung
Beschlussfassung
nicht öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
21.07.2015
22.07.2015
28.07.2015
29.07.2015
29.07.2015



Beschlußantrag:

1. Der Generalsanierung des Wagenburg-Gymnasiums mit interimsweiser Auslagerung von Klassen in das Schulgebäude Hackstraße 2, Stuttgart-Ost, während der Sanierungszeit wird zugestimmt.

2. Das Hochbauamt wird mit der Weiterplanung bis Leistungsphasen 6 / Teile 7 HOAI beauftragt.

3. Der Gesamtaufwand für Bau und Einrichtung beträgt 19,490 Mio. € (vorbehaltlich behördlicher Auflagen, insbesondere aus dem Baurecht), ohne die noch erforderlichen Umbau- und Ausstattungsmaßnahmen im Interimsgebäude Hackstraße 2.

3.1 Die Deckung erfolgt im Teilhaushalt 400 – Schulverwaltungsamt – innerhalb des 2. Sonderprogramms Schulsanierungen in Höhe von

Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Aufgrund der erheblichen statischen und brandschutztechnischen Mängel im Bestandsgebäude des Wagenburg-Gymnasiums ist eine Generalsanierung des Gebäudes erforderlich. Unter Anderem sind die vorhandenen Rippendecken statisch zu ertüchtigen. Weiterhin umfasst die Sanierung insbesondere umfangreiche Brandschutzmaßnahmen, die Erneuerung der Elektroinstallation, den Einbau einer Sprachalarmierungsanlage sowie die Neuorganisation der naturwissenschaftlichen Bereiche und die Erweiterung der Mensa. Weitere Sanierungsinhalte sind der Anlage 1 – Ausführliche Begründung zu entnehmen.

Um die Maßnahmen zügig und ohne Unterbrechung in einem Zeitraum von ca. 3 Jahren durchführen zu können, muss ein großer Teil der Schulräume in das Interimsgebäude Hackstraße 2 ausgelagert werden. Die Verwaltung sieht nach eingehender Prüfung keine Alternative zu diesem Vorgehen (siehe Anlage 3).

Finanzielle Auswirkungen

Nach einer aktuellen Kostenschätzung ergeben sich 18,770 Mio. € Baukosten und 0,720 Mio. € Kosten für Ausstattung und Einrichtung; damit Gesamtkosten von 19,490 Mio. €.


Beteiligte Stellen

Das Referat WFB hat die Vorlage mitgezeichnet.


Erledigte Anträge/Anfragen

Stellungnahme vom 12.05.2015 zum Antrag vom 27.01.2015 Nr. 17/2015



Dr. Susanne EisenmannDirk Thürnau
BürgermeisterinBürgermeister


Anlagen

- Anlage 1, Ausführliche Begründung
- Anlage 2, Kostenschätzung
- Anlage 3, Interimsauslagerung von Klassen
- Anlage 4, Baubeschreibung



Ausführliche Begründung


Sanierungsprogramm Wagenburg-Gymnasium


Einführung

Die Schulanlage des Wagenburg-Gymnasiums wurde im Sommer 2010 von der Beratungsfirma Drees & Sommer untersucht und es wurden in einem Quick-Check verschiedene Mängel aufgelistet. Dies war allerdings nur eine kurze Momentaufnahme ohne eine umfassende Bewertung und umfasste folgende Punkte:
Anstehende dringlichste Maßnahmen

Folgende Mängel bzw. notwendige Maßnahmen - zum Teil mit ergänzenden Themen des Hochbauamtes und des Schulverwaltungsamtes - wurden erkannt und fortgeschrieben:

Diese Maßnahmen wurden zunächst mit 2,088 Mio. € beziffert.

Das Architekturbüro Dollmann und das Hochbauamt haben zwischenzeitlich diese Themen detaillierter untersucht und bewertet. Dabei wurde ein deutlich höherer Sanierungsaufwand, insbesondere im Bereich Statik, Brandschutz und Elektrotechnik erkannt. Die Statik des Schulgebäudes wurde umfassend untersucht mit dem Ergebnis, dass eine ganzheitliche statische und brandschutztechnische Ertüchtigung der Raumdecken und Teile der Fundamente erforderlich sind. Nach der elektrotechnischen Überprüfung wurde offensichtlich, dass eine vollständige Elektrosanierung erforderlich ist. Hinzu kam die Bewertung der Fenster, deren Zustand als kritisch eingestuft wird.

Begleitend zu diesen Untersuchungen hat eine Brandverhütungsschau im Jahr 2012 weitere notwendige Maßnahmen ergeben. So sind Brandabschnitte und notwendige Treppenräume herzustellen sowie die Flucht- und Rettungswege zu verbessern.



Auch müssen bestehende Wände und Türen brandschutztechnisch ertüchtigt und eine flächendeckende Brandmeldeanlage installiert werden. Im Rahmen dieser Aufgabenstellung sind aus Synergieeffekten auch die Installation einer Sprachalarmierungsanlage und die Erneuerung der Datentechnik in die Planung eingeflossen.

Als zusätzliche Maßnahme ist aufgrund der Anforderungen des Schulverwaltungsamtes mit Blick auf die Schulentwicklung dringend auch der naturwissenschaftliche Bereich der Schule neu zu ordnen und zu modernisieren. Weiter ist festgestellt worden, dass die bestehende Verteilerküche eine begrenzte Kapazität hat und im Hinblick auf den zunehmenden Ganztagesbetrieb mittelfristig erneuert und vergrößert werden muss. Die vorgenannten Maßnahmen sind technisch sinnvoll zusammen mit der Elektrosanierung zu realisieren.

Das Hochbauamt hatte die o.g. Maßnahmen in einer groben Kostenschätzung 2013 beziffert und bewertete den Gesamtaufwand für eine umfassende Sanierung (einschl. der Bereitstellung von Interims-Ausweichquartieren) auf insgesamt 16,425 Mio. € (Stand Jahresanfang 2014). Die Finanzierung wurde mit GRDrs 168/2014 im Rahmen der Fortschreibung des Schulsanierungsprogramms ab 2014 beschlossen.

Weitere Erkenntnisse

Das zwischenzeitlich vom Hochbauamt beauftragte Architekturbüro Dollmann & Partner hat auf Grundlage dieser groben Kostenschätzung eine Detaillierung der Planung vorgenommen. Im Rahmen dieser Planung wurden weitere Themenfelder bearbeitet. Diese resultieren aus der erfolgten Bedarfsprüfung, als auch gesetzlichen Vorgaben und aus zu erzielenden Synergieeffekten.

Da die Funktionsfähigkeit der vorhandenen Fenster (Schwingflügel) aus heutiger Sicht nur maximal 5 - 10 Jahre durch laufende Instandsetzungsmaßnahmen aufrecht erhalten werden kann, ist eine Erneuerung der Fenster wirtschaftlich und zielführend. Es ist vorgesehen die neuen Fenster mit Dreh-Kipp-Funktion zu versehen. Damit zusammenhängend ist auch der Einbau von Sonnen- und Blendschutz, wie auch die Instandsetzung der Fassade zu realisieren.

Zum Zustand des Daches liegt eine gutachterliche Stellungnahme vor. Diese zeigt einen mittelfristigen Handlungsbedarf auf. Sollten akute Undichtigkeiten auftreten, werden diese umgehend im Rahmen des baulichen Grundbudgets beseitigt.

Interimsmaßnahmen

Für einen zügigen Sanierungsablauf in einem Zeitraum von ca. 3 Jahren ist es zwingend erforderlich, dass für einen großen Teil der Schulräume Ersatzräume bereitgestellt werden. Nach eingehender Prüfung der Verwaltung muss dafür das Gebäude Hackstraße 2 umgebaut und neu ausgestattet werden (siehe Anlage 3).





Finanzierung / Realisierung

Das laufende Sanierungsprogramm hat eine Laufzeit bis 2020. Jedes Jahr werden
50 Mio. € zur Verfügung gestellt. Der Gemeinderat hat Kriterien beschlossen, nach
denen die Priorisierung der Vorhaben vorgenommen werden müssen. Technisch
zusammenhängende Maßnahmen sollen dort, wo sinnvoll zusammengefasst werden.


In der ganzheitlichen Betrachtung ist es richtig und zielführend, alle anstehenden Maßnahmen für das Schulgebäude des Wagenburg-Gymnasiums zusammenzufassen und zu realisieren. Mit der Bereitstellung von Interimsräumen im Gebäude Hackstraße 2 kann diese Sanierung innerhalb von ca. 3 Jahren erfolgen.

Im Ergebnis schlägt die Verwaltung dem Gemeinderat vor, die Generalsanierung des Wagenburg-Gymnasiums in einer umfassenden Bauphase umzusetzen und die Räume im Gebäude Hackstraße 2 für eine Teilauslagerung herzurichten. Die Kosten für diese notwendigen Umbau- und Ausstattungsmaßnahmen sind noch zu beziffern und werden zum Baubeschluss nachgereicht.

Die Generalsanierung beinhaltet folgende Themen und wird von der Verwaltung zur Beschlussfassung dem Gemeinderat vorgeschlagen:

- Deckensanierung Statik und Brandschutz 7,030 Mio. €
- Elektrosanierung 3,740 Mio. €
- weitere erforderliche Brandschutzmaßnahmen 1,590 Mio. €
- Naturwissenschaftliche Fachräume* 1,080 Mio. € - Fassade, Fenster, Sonnenschutz, Blendschutz 3,510 Mio. €
- Türen 0,460 Mio. €
- Vergrößerung Verteilerküche und Speiseraum 0,670 Mio. €
- Umzugskosten / Schließanlage 0,395 Mio. €
- ergänzende Schulausstattung /
-einrichtung** 0,720 Mio. €
- planerische und bauliche 0,160 Mio. €
Vorleistungen im Rahmen Elektrosanierung für den
Einbau eines Aufzugs

- Pauschale für Unvorhergesehenes 0,135 Mio. €
im Rahmen des Gesamtvorhabens

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Gesamtkosten (ohne Einbau eines Aufzugs): 19,490 Mio. €

Anmerkung:
Sofern baurechtlich gefordert, müsste ein Aufzug zur Herstellung der Barrierefreiheit, mit Kosten von 0,550 Mio. €, ggf. nachfinanziert werden.




Folgende Maßnahmen werden über das bauliche Grundbudget finanziert:

- begleitende BU-Maßnahmen 1) 0,300 Mio. €
- Dachreparaturen/-ertüchtigung 1) 0,390 Mio. €
1) nach erfolgter abschließender Bewertung
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Gesamtkosten: 0,690 Mio. €

Im Zuge der Fassaden- und Fenstersanierung wurde auch der Einbau einer zentralen Lüftungsanlage untersucht. Die städtische Schulverwaltung geht im Einvernehmen mit der Schulleitung davon aus, dass die Einhaltung der einschlägigen Vorschriften betreffend der Raumluftqualität durch ein organisiertes, manuelles Lüftungsverhalten durch die Schule sichergestellt wird. Daher wird auf den Einbau einer Lüftungsanlage im Aufwand von 3,310 Mio. € verzichtet.

Finanzierung

- Bisher reservierte Mittel 16,425 Mio. €
- Zusätzlicher Mittelbedarf 3,065 Mio. € *
- *davon aus Grundbudget der
Bauunterhaltung (NWT-Räume) 0,540 Mio. €

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Anlage 2_Kostenschätzung.pdfAnlage 2_Kostenschätzung.pdfAnlage 3 zu GRDrs 92-2015_Interimsauslagerung.docxAnlage 3 zu GRDrs 92-2015_Interimsauslagerung.docxAnlage 4_Baubeschreibung.pdfAnlage 4_Baubeschreibung.pdf