Landeshauptstadt Stuttgart
Technisches Referat
Gz: T
GRDrs 774/2017
Stuttgart,
09/21/2017



Bäderbetriebe Stuttgart, Wirtschaftspläne 2018 und 2019 sowie Finanzplanung 2017 bis 2022



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Bäderausschuss
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Vorberatung
Vorberatung
Beschlussfassung
nicht öffentlich
nicht öffentlich
öffentlich
06.10.2017
04.12.2017
15.12.2017



Beschlußantrag:

1. Die Wirtschaftspläne 2018 und 2019 des Eigenbetriebes Bäderbetriebe Stuttgart (Mineralbäder Berg, Cannstatt und LEUZE sowie Hallen- und Freibäder mit Traglufthalle Inselbad Untertürkheim) werden – wie folgt – festgesetzt:
2018
2019
Euro
Euro
1.1im Erfolgsplan mit
- Erträgen in Höhe von
16.645.000
21.352.000
- Aufwendungen in Höhe von
31.058.000
35.454.000
- einem Jahresfehlbetrag von
-14.413.000
-14.102.000
1.2im Vermögensplan mit
Einnahmen und Ausgaben in Höhe von
28.518.000
34.105.000
1.3mit dem Gesamtbetrag der vorgesehenen
Kreditaufnahmen in Höhe von
0
0
1.4mit dem Gesamtbetrag der vorgesehenen
Verpflichtungsermächtigungen
150.000
12.200.000
1.5Der Höchstbetrag der Kassenkredite
(20% der Aufwendungen) wird festgesetzt auf
6.211.600
7.090.800

2. Der Finanzplanung 2017 bis 2022 wird zugestimmt.

3. Der Stellenübersicht zu den Wirtschaftsplänen 2018 und 2019 wird zugestimmt.

4. Von der Einbringung eines weiteren Einsparvorschlags im Rahmen der strukturellen Verbesserungen des Stadthaushalts in den Maßnahmenkatalog der Kategorie 1 als Ersatzvorschlag für die in der Maßnahmenliste der Kategorie 2 enthaltenen Kürzungen der Öffnungszeiten des öffentlichen Badebetriebs in mehreren Bädern wird Kenntnis genommen.




Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Wirtschaftsplan 2018

In 2018 ergibt sich ein planmäßiger Jahresverlust in Höhe von 14.413 TEUR. Zum Ausgleich des Jahresverlustes erhalten die Bäderbetriebe Stuttgart aus dem städtischen Ergebnishaushalt einen Zuschuss in Höhe von 10.998 TEUR. Darüber hinaus wird ein Sonderzuschuss in Höhe von 280 TEUR für die Maßnahme „Deckensanierung im Hallenbad Vaihingen“ gewährt. Zur Deckung der nicht erwirtschafteten Abschreibungen wird ein Betrag von 2.740 TEUR und zur Deckung der Zuführung zu den Pensionsrückstellungen ein Betrag von 675 TEUR der Allgemeinen Rücklage entnommen.

Der Vermögensplan 2018 beinhaltet Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 28.518 TEUR. Zur Finanzierung der geplanten Investitionen wird aus dem städtischen Finanzhaushalt ein Zuschuss in den Sonderposten in Höhe von 11.350 TEUR gewährt. Davon entfallen 5.400 TEUR auf die Generalsanierung des Mineral-Bades Berg, ein anteiliger Zuschuss von 1.675 TEUR betrifft die Generalsanierung des Hallenbades Feuerbach. Neu ist das Vorhaben „Sporthallenbad NeckarPark“, für das in 2018 ein Zuschuss in Höhe von 3.000 TEUR gewährt wird (entsprechend der geplanten Planungs- und Bauraten).

Der Vermögensplan beinhaltet außerdem einen Zuschuss in Höhe von 403 TEUR aus dem städtischen Ergebnishaushalt zur Finanzierung der anfallenden Kredittilgungsraten für zwei bestehende Darlehen.


Wirtschaftsplan 2019

In 2019 liegt der planmäßige Jahresverlust bei 14.102 TEUR. Die Verlustdeckung erfolgt durch eine Ausgleichszahlung aus dem städtischen Ergebnishaushalt in Höhe von 10.758 TEUR sowie durch eine Entnahme aus der Allgemeinen Rücklage der Bäderbetriebe in Höhe der nicht erwirtschafteten Abschreibungen (2.669 TEUR) und der erforderlichen Pensionsrückstellungen (675 TEUR). Für die Deckensanierung im Hallenbad Vaihingen wird ein Sonderzuschuss in Höhe von 3.000 TEUR aus dem Ergebnishaushalt der Stadt gewährt.

Der Vermögensplan 2019 beinhaltet Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 34.105 TEUR. Zur Finanzierung der geplanten Investitionen wird aus dem städtischen Finanzhaushalt ein Zuschuss in den Sonderposten in Höhe von 16.275 TEUR gewährt. Davon entfallen 15.000 TEUR auf die Maßnahme „Sporthallenbad NeckarPark“ 403 TEUR werden aus dem städtischen Ergebnishaushalt zur Finanzierung der anfallenden Kredittilgungsraten (s.o.) gewährt.


Strukturelle Vorschläge zur Verbesserung des Stadthaushaltes

In den Maßnahmenvorschlägen zur strukturellen Verbesserung des Stadthaushalts – Kategorie 1 (vgl. GRDrs 593/2017) sind Vorschläge der Bäderbetriebe Stuttgart in Höhe von 122 TEUR enthalten, die verschiedene Investitionen zur Reduzierung der Energiekosten betreffen. Der Einsparbetrag in Höhe von 122 TEUR ist in den Planzahlen der Wirtschaftspläne 2018/2019 und in der Finanzplanung bis 2022 bereits berücksichtigt.

Darüber hinaus wurden in der Maßnahmenliste – Kategorie 2 der GRDrs 593/2017 Vorschläge mit einem Gesamtvolumen von zusätzlich 103 TEUR erarbeitet, die sich auf Öffnungszeiten der Hallenbäder Cannstatt, Plieningen und Feuerbach für den öffentlichen Badebetrieb beziehen und erst nach Beschlussfassung des zuständigen Bäderausschusses in die Wirtschaftspläne 2018/2019 und in die Finanzplanung bis 2022 eingearbeitet werden können.

Im Rahmen der internen Bearbeitung zur „Weiterentwicklung der Stuttgarter Bäder“ (Bericht der Geschäftsführung im Bäderausschuss am 28. April 2017) wurde jedoch festgestellt, dass mit dieser Entscheidung im Vorgriff auf die Gesamtkonzeption Einzelentscheidungen getroffen würden, die evtl. in Folge andere Entscheidungen über die Zukunft der Bäder verhindern könnten. Daher bitten die Bäderbetriebe Stuttgart darum, diese Maßnahmen zunächst zurückzustellen, um im Frühjahr 2018 die Gesamtentwicklungsmöglichkeiten aller Hallenbäder darstellen zu können.

In der GRDrs 593/2017 wird darauf verwiesen, dass für den Fall, dass Maßnahmen nicht oder nicht in vollem Umfang umgesetzt werden können, zum Ausgleich geeignete Ersatzvorschläge zu unterbreiten sind. Der Einsparbetrag aus der Maßnahmenliste Kategorie 2 in Höhe von insg. 103 TEUR (68 TEUR in 2018 und ab 2019 jährlich 103 TEUR) könnte ab 2019 durch verschiedene energetische Maßnahmen im Hallenbad Vaihingen kompensiert werden. Diese könnten während der Schließzeit, die für die Deckensanierung benötigt wird, ausgeführt werden. Der sich ergebende Einsparbetrag von zusätzlich 100 TEUR wurde in den Wirtschaftsplan 2019 und die Finanzplanung bis 2022 einkalkuliert.





Finanzielle Auswirkungen

Siehe vorstehend



Beteiligte Stellen

Referat WFB hat die Vorlage mitgezeichnet.




Dirk Thürnau
Bürgermeister


Anlagen

Anlage 1 Ausführliche Begründung
Anlage 2 Wirtschaftspläne 2018 und 2019 mit Finanzplanung bis 2022 und Stellenübersicht


Ausführliche Begründung

Allgemeines

In der Planung 2018/2019 wurden die sanierungsbedingten Schließzeiten des Mineral-Bads Berg bis 06/2019 sowie des Hallenbads Feuerbach bis 02/2019 berücksichtigt. Ab 2019 ergeben sich daher sowohl bei den Umsatzerlösen als auch bei sämtlichen Kostenpositionen höhere Beträge, die sich aus der Wiederaufnahme des Betriebes der beiden Bäder ergeben.

Des Weiteren wurden die in der „Vorschlagsliste der Verwaltung (grüne Liste)“ zum Haushaltsplan 2018/2019 enthaltenen Maßnahmen

a) Hallenbad Vaihingen Deckensanierung
sowie
b) Neubaumaßnahme „Sporthallenbad NeckarPark“

in die Wirtschaftspläne 2018/2019 und die Finanzplanung bis 2022 eingearbeitet. Im Falle der Deckensanierungsmaßnahme im Hallenbad Vaihingen werden sich bedingt durch die notwendige Sanierungsschließzeit von ca. 02/2019 bis Mitte 09/2019 auch betriebliche Auswirkungen ergeben (geringere Umsätze, aber teilweise auch Einsparung von Sachaufwand).

Am 28. April 2017 wurde dem Bäderausschuss von der Geschäftsführung der Bäderbetriebe Stuttgart eine erste Übersicht zur Vorgehensweise beim Projekt „Weiterentwicklung der Stuttgarter Bäder“, gegeben. Letztendlich werden sich bei einer Umsetzung der geplanten Maßnahmen auch betriebliche Veränderungen mit positiven Auswirkungen auf die Kosten- / Erlössituation ergeben, sofern die entsprechenden Beschlüsse vom Bäderausschuss im Laufe des Jahres 2018 gefasst werden. Danach ist eine Verankerung in den Wirtschaftsplänen der folgenden Jahre möglich.


Erfolgsplan 2018 und 2019

Die Umsatzerlöse und sonstigen betrieblichen Erträge setzen sich folgendermaßen zusammen:
2018
2019
EUR
EUR
Umsatzerlöse MineralBad Cannstatt
2.454.000
2.402.000
Umsatzerlöse LEUZE Mineralbad
5.804.000
5.959.000
Umsatzerlöse Mineral-Bad Berg
0
737.000
Umsatzerlöse Hallenbäder
3.720.000
3.846.000
Umsatzerlöse Freibäder
1.736.000
1.784.000
Umsatzerlöse aus dem Traglufthallenbetrieb (Schulen u. Vereine)
96.000
96.000
Kostenersatz des Hallenbades Untertürkheim
65.000
65.000
sonstige betriebliche Erträge
137.000
137.000
Auflösung von Zuschüssen in den Sonderposten
2.352.000
3.325.000
neu: Sonderzuschuss Hallenbad Vaihingen, Deckensanierung
280.000
3.000.000
Zinserträge
1.000
1.000
Gesamt
16.645.000
21.352.000

Basis für die Ermittlung der Jahresumsätze aus dem Badebetrieb bildeten die Besucherzahlen und Umsatzergebnisse des Jahres 2016 unter Berücksichtigung der Besucherzahlenentwicklung des ersten Halbjahres 2017. Für die Freibäder wurde bei der Planung eine Durchschnittsbesucherzahl von 650.000 Besuchern zugrunde gelegt.

Bei der Umsatzplanung wurde die erforderliche Sanierungsschließzeit im Hallenbad Vaihingen in 2019 mit einem voraussichtlichen Umsatzminus von 142 TEUR aus öffentlichem Badebetrieb sowie Schul- und Vereinstraining berücksichtigt. Für die Mineralbäder wurde einkalkuliert, dass mit der Wiedereröffnung des Mineral-Bads Berg in 2019 Badegäste, die vorübergehend ins MineralBad Cannstatt ausgewichen waren, wieder ins Mineral-Bad Berg wechseln werden und insoweit im MineralBad Cannstatt in 2019 mit leicht reduzierten Umsätzen zu rechnen ist.

Für alle Bäder wurde infolge von gestiegenen Personal- und Sachkosten zum 1. Januar 2019 eine Preisanpassung um durchschnittlich 3 %, eingeplant. In diesem Zusammenhang werden auch die Nutzungspauschalen für Schul- und Vereinsnutzung, die jährlich mit dem Schulverwaltungsamt und dem Amt für Sport und Bewegung verrechnet werden, angepasst.

Die sonstigen betrieblichen Erträge beinhalten im Wesentlichen Personal- und Sachkostenersätze.

Die von der Stadt jährlich gewährten Investitionszuschüsse werden als Zuschüsse in den Sonderposten eingestellt und analog der anfallenden Abschreibungen erfolgswirksam aufgelöst. In 2018 ergibt sich eine Auflösung des Sonderpostens in Höhe von 2.352 TEUR und in 2019 von 3.325 TEUR. Der Anstieg in 2019 resultiert aus der Fertigstellung der beiden Generalsanierungen im Mineral-Bad Berg und im Hallenbad Feuerbach.


Gesamtaufwendungen

2018
2019
Euro
Euro
Materialaufwand a) Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe
400.000
420.000
Materialaufwand b) bezogene Leistungen
3.243.000
3.473.000
Personalaufwand
14.935.000
15.216.000
sonstige betriebliche Aufwendungen
6.804.000
7.062.000
Sondermaßnahme:Hallenbad Vaihingen, Deckensanierung
280.000
3.000.000
Abschreibungen
5.092.000
5.994.000
Zinsen und ähnliche Aufwendungen
289.000
274.000
sonstige Steuern
15.000
15.000
gesamt
31.058.000
35.454.000

Die in 2019 um 4.496 TEUR höheren Gesamtaufwendungen resultieren vor allem aus der Baurate für die Deckensanierung im Hallenbad Vaihingen. Außerdem ergeben sich höhere Aufwendungen durch die Wieder-Inbetriebnahme des Mineral-Bads Berg und des Hallenbads Feuerbach.





Materialaufwand

Bei der Ermittlung der Energiekosten die unter der Pos. Materialaufwand b) „bezogene Leistungen“ enthalten sind, wurden die von der Stadt vorgegebenen Preisprognosen einkalkuliert. Basis bildete das Ergebnis 2016:

Preisprognose anhand
Ergebniszahlen 2016
2018
2019
Strom
+5%
+6%
Gas
-11%
-9%
Wasser
+2%
+3%
Fernwärme
-2%
-1%

Die ermittelten Planzahlen aus 2018 und 2019 wurden entsprechend der Kategorie 1 – Liste zur strukturellen Verbesserung des Stadthaushaltes um jeweils 122 TEUR reduziert. Eine weitere Reduzierung um jährlich 100 TEUR ab 2019 im Rahmen von Energiesparmaßnahmen, die im Hallenbad Vaihingen während der Sanierungsschließzeit realisiert werden können, ist möglich (vgl. Kurzbegründung). Dieser Einsparbetrag von 100 TEUR wurde sowohl in den Wirtschaftsplan als auch in die fortgeschriebene Finanzplanung bis 2022 aufgenommen als Ersatzlösung für die ursprünglich in der Kategorie- 2 Liste genannten Schließungen von Bädern für den öffentlichen Badebetrieb.


Personalkosten

Die Personalkostenplanung erfolgte ausgehend von den Ergebnissen des Jahres 2016.

Zu berücksichtigen waren dabei neben den tariflichen Entgeltsteigerungen von 2,19 % in 2017 und von jeweils geplant 2 % in 2018 und 2019 die Umsetzung der seit 1.1.2017 gültigen Entgeltordnung TVöD, die Wiederbesetzung der Stellen für Kassenkräfte im Leo-Vetter-Bad nach Beendigung des Vertrages über die Kassengeschäfte durch die Move Factory sowie die ganzjährige Besetzung der in 2016 teilweise vakanten Stelle der Geschäftsführung. Außerdem wurden 1,53 Stellen neu geschaffen, nachdem aufgrund einer Risikobeurteilung die Mittelschicht im Aufsichtsbereich des Hallenbades Zuffenhausen verstärkt werden musste. Des Weiteren ist zur Kontrolle von Kassenabrechnungen der Bäder eine halbe Stelle erforderlich. Durch die Möglichkeit der Kreditkartenzahlung an den Bäderkassen (u.a. auch Polygo-Karten, die mit einem Geldbetrag aufgeladen oder mit Kreditkartenfunktion ausgestattet sind) ergibt sich ein erhöhter Kontroll- und Abstimmungsaufwand zwischen Abrechnung und eingehenden Zahlungen.

Die Veranschlagung von Sozialabgaben und Aufwendungen für Altersversorgung erfolgte anhand der ermittelten Bruttobeschäftigungsentgelte.

Die jährlichen Rückstellungen für Beamtenpensionen wurden mit nominal 390 TEUR geplant. Hinzu kommt ein Zinseffekt (Aufzinsung) von 285 TEUR, der in der Pos. „Zinsen und ähnliche Aufwendungen“ berücksichtigt wurde. Über die zu erwartende Entwicklung war von der Fa. Heubeck AG im Jahr 2015 ein Prognose-Gutachten für die Jahre 2016 bis 2018 erstellt worden. Das Jahr 2019 wurde analog angenommen.



Sonstige betriebliche Aufwendungen

In 2018 wurden die betrieblichen Aufwendungen mit 7.084 TEUR und in 2019 mit 10.062 TEUR eingeplant. Sie beinhalten die Maßnahme „Hallenbad Vaihingen, Deckensanierung mit 280 TEUR in 2018 und 3.000 TEUR in 2019.

Im Rahmen einer Routineuntersuchung waren während der Sommerferien 2016 Mängel an der Dachkonstruktion festgestellt worden, die provisorisch so behoben werden konnten, dass das Bad nach einer etwa 2monatigen Schließzeit ab 7. November 2016 den Badegästen sowie Schulen und Vereinen wieder zur Verfügung gestellt werden konnte. Die provisorische Konstruktion muss jedoch in einen ordentlichen und dauerhaften Zustand gebracht werden. Neben notwendigen Schadstoffsanierungsarbeiten müssen dazu u.a. auch die abgehängten Decken der Umkleidebereiche und des Foyers saniert werden. In dem Zusammenhang werden außerdem die Lüftungsanlagen entsprechend der neuen Energieeffizienzrichtlinien modernisiert. Die ermittelten Gesamtkosten der Sanierung belaufen sich auf 3.280 TEUR. Nach entsprechender Planungsphase 2018 kann die Sanierung ab 2019 durchgeführt werden (voraussichtlich ab 02/2019 bis 09/2019).

Als weitere wesentliche Positionen der betrieblichen Aufwendungen sind das jährliche Instandhaltungsbudget in Höhe von 2.290 TEUR für alle Bäder sowie die Kosten für Abwasser in Höhe von 1.023 TEUR in 2018 und 1.061 TEUR in 2019 zu nennen. Dabei wurde von gleichbleibenden Abwasserpreisen (Schmutzwasser 1,66 EUR/m³ und Niederschlagswasser 0,71 EUR/ m³) ausgegangen. Es erhöhen sich allerdings in 2019 durch die Wiederinbetriebnahme des Mineral-Bads Berg und des Hallenbads Feuerbach die Abwassermengen, für das Hallenbad Vaihingen reduzieren sich die Abwassermengen bedingt durch die Schließzeit.

Weitere größere Kostenblöcke bilden die anfallenden Kosten für Fremdreinigung in den Bädern in Höhe von 673 TEUR in 2018 und 718 TEUR in 2019 sowie die Verrechnung der Leistungen der Zentralämter inkl. der Umlegung von Gremienkosten mit 328 TEUR in 2018 und 329 TEUR in 2019. Daneben fallen weitere Kosten an für Werbung/ Marketing, Fortbildung, Fernsprech- und EDV-Kosten, Mietkosten für die zentrale Verwaltung der Bäderbetriebe, Geldtransportkosten, Bewachungskosten, Tickets und Transponderkarten für die Bäderkassen, Schädlingsbekämpfung u.a.


Zinsaufwand

Die jährlichen Zinsaufwendungen setzen sich aus Zinsen für zwei bestehende Fremddarlehen sowie den bereits genannten Zinseffekten aus der Aufzinsung der Pensionsrückstellungen für Beamte zusammen.


Vermögensplan 2018 und 2019

Einnahmeseite

In 2018 erhält der Eigenbetrieb einen Verlustausgleich aus dem städtischen Ergebnishaushalt von 10.998 TEUR und in 2019 von 10.758 TEUR.

Investitionszuschüsse in den Sonderposten aus dem städtischen Finanzhaushalt werden in 2018 in Höhe von 11.350 TEUR geleistet. Darin enthalten sind Zuschussraten für den Neubau des Sporthallenbades NeckarPark sowie für die Generalsanierungen des Mineral-Bads Berg und des Hallenbads Feuerbach. In 2019 liegt der Zuschuss bei 16.275 TEUR und beinhaltet für das Sporthallenbad NeckarPark einen Zuschuss von 15.000 TEUR.

Die jährlichen Tilgungsleistungen für zwei bestehende Fremddarlehen werden von der Stadt mit 403 TEUR aus dem städtischen Ergebnishaushalt bezuschusst.


Ausgabenseite

Entsprechend der Vorschlagsliste der Verwaltung zum Doppelhaushalt 2018/2019 wurde die Investitionsmaßnahme „Sporthallenbad NeckarPark“ in den Wirtschaftsplan und die Finanzplanung eingearbeitet.

Hierzu wurde am 21. Juli 2017 die GRDrs 419/2017 zum Projektbeschluss im Bäderausschuss eingebracht. Die Beschlussfassung soll am 6. Oktober erfolgen. Die von den Bäderbetrieben ausgearbeitete Betriebskonzeption wurde zustimmend zur Kenntnis genommen.

Die Gesamtkosten des Vorhabens liegen bei 34.800 TEUR. In den Wirtschaftsplänen 2012 bis 2015 waren bereits Mittel in Höhe von 4.600 TEUR für die Planung des Vorhabens zur Verfügung gestellt worden. Die Restfinanzierung in Höhe von 30.200 TEUR erfolgt in 2018 über eine weitere Planungsrate von 3.000 TEUR und in 2019 über eine Baurate von 15.000 TEUR sowie eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 12.200 TEUR. Eine letzte Baurate von 12.200 TEUR wurde in der Finanzplanung 2020 berücksichtigt. Vorbehaltlich der Mittelbereitstellung könnte mit dem Bau Anfang 2019 begonnen werden. Die Gesamtfertigstellung ist aus heutiger Sicht nach etwa 2jähriger Bauzeit Ende 2020/ Anfang 2021 zu erwarten.

Das jährliche Investitionsbudget des Vermögensplanes beträgt unverändert 1.275 TEUR. Daraus werden Investitonskosten für technische Anlagen, Maßnahmen zur Energieeinsparung, sämtliche Geräte, Einrichtungen sowie EDV- und Kassenausstattung etc. bestritten.

In 2018/2019 soll daraus u.a. die weitere Modernisierung der Kassenanlagen nebst div. Zusatzprogramme (u.a. Schnittstellen zur Finanzbuchhaltung) finanziert werden. Des Weiteren muss daraus teilweise die Neuausstattung der Möblierung und Kassenanlagen für das Mineral-Bad Berg erfolgen. Die veranschlagten Baukosten aus der Generalsanierung reichen auch nicht für eine Neukonzeption und Gestaltung des Außenbereiches aus. Daher wurde aus Eigenbudgetmitteln in 2018 ein Betrag in Höhe von 350 TEUR und in 2019 von 150 TEUR eingeplant. Im Jahr 2018 ist außerdem eine Verpflichtungsermächtigung für das Jahr 2019 in Höhe von 150 TEUR veranschlagt. Im Jahr 2018 sind für die Generalsanierung des Mineral-Bads Berg und des Hallenbads Feuerbach Bauraten von 5.400 TEUR bzw. 1.675 TEUR veranschlagt.


Wunschliste 2018/ 2019 (ohne die Maßnahmen der Vorschlagsliste)

Die weiteren Vorhaben für die Wunschliste 2018/2019 beinhalten Maßnahmen, welche zum Erhalt der Bausubstanz unabdingbar erforderlich sind, sowie Maßnahmen, die zu einer Attraktivitätssteigerung der Stuttgarter Bäder führen und diese zukunftsfähig – auch gegenüber der Konkurrenz im Umland – machen werden.





Teil I: Konsumtive Maßnahmen

Hallenbad Zuffenhausen – Sanierung der Schwimmhalle; Planungsmittel, um eine ungeplante Schließung vorausschauend zu verhindern

Das Hallenbad Zuffenhausen (Baujahr 1975) ist mittlerweile stark sanierungsbedürftig. Die Gebäudesubstanz leidet unter einer stark fortgeschrittenen Korrosion. Um die Betriebssicherheit zu gewährleisten, musste als Sofortmaßnahme die Betonbeckenkonstruktion durch Träger abgestützt werden. Des Weiteren ist die Dachabdichtung undicht und in der Folge durch die durchnässte Dämmung die Dachträgerkonstruktion überlastet. Um eine ungeplante Schließung zu vermeiden, ist eine Generalsanierung spätestens in 2020/ 2021 zwingend erforderlich. Für den Wirtschaftsplan 2019 wurden daher Planungsmittel in Höhe von 1.300 TEUR in der Wunschliste beantragt. Mit der Sanierung könnte 2021 begonnen werden

LEUZE Mineralbad – Sanierung des Kinderaußenbeckens mit Attraktivierung der Kinderspielanlage zur Stabilisierung der Besucherzahlen und damit der Erlösseite und des Betriebsergebnisses

Das Kinderbecken im LEUZE ist nach nunmehr über 30jähriger Nutzung abgängig und muss dringend saniert werden. Die Bäderbetriebe beabsichtigen, im Zuge der Sanierung und Modernisierung die Attraktivität des Kinderfreibereiches mit einem Wasserspielbereich und einem trendigen Spraypark zu erweitern. Insbesondere sollen neben Kleinkindern auch Jugendliche ein zusätzliches Spielangebot finden. Bei Kindern von 0 bis 14 Jahre und Jugendlichen bis 18 Jahre war in den letzten 6 Jahren ein Besucherrückgang von ca. 40.000 Besuchern festzustellen. Die Gesamtkosten für dieses Vorhaben liegen bei 1.500 TEUR.

LEUZE Mineralbad – Sanierung und Modernisierung des Foyers zur Herstellung eines zeitgemäßen Erscheinungsbildes und dadurch Erhöhung der Kundenzufriedenheit/ Empfangsqualität

Die Sanierung und Modernisierung der mittlerweile 35 Jahre alten Eingangshalle ist insbesondere wegen der abgehängten Akustikdecke und der undichten Fassade erforderlich. Die Decke befindet sich in einem sehr schäbigen Zustand und kann aus statischen Gründen (Gewicht) nicht mehr gestrichen werden. Eine zufriedenstellende Raumakustik ist ebenfalls nicht mehr gegeben. Die Fassade ist altersbedingt abgängig und muss dringend erneuert werden. Mit der Modernisierung des Foyers sollen insbesondere die Abläufe der Besucherströme serviceorientiert optimiert werden. Des Weiteren soll eine zeitgemäße Shopeinrichtung im Bereich des Foyers platziert werden, um entsprechende zusätzliche Deckungsbeiträge zu erzielen. Die Maßnahme wurde mit einem Gesamtaufwand von 2.100 TEUR zum Wirtschaftsplan 2018/2019 angemeldet.

Aus Sicht der Bäderbetriebe sollten die für DAS LEUZE genannten Maßnahmen noch während der Bauzeit des Rosenstein-/ LEUZE-Tunnels erfolgen. Damit könnte nach Beendigung dieser Großbaustelle auch DAS LEUZE mit neuen „Glanzlichtern punkten. Es wäre kaum vertretbar, wenn nach Beendigung des Tunnelbaus die Badegäste erneut Einschränkungen durch Baustellen im eigenen Bereich ausgesetzt wären. Für die betriebliche Weiterentwicklung des Bades ist es aber auch nicht möglich, die o.g. Maßnahmen noch längerfristig auszusetzen.



Höhenfreibad Killesberg – Erneuerung des Eintrittsgebäudes

Der Zugang ins Freibad entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen an Familienfreundlichkeit und Barrierefreiheit. Die Bäderbetriebe beabsichtigen, den aus den 40er Jahren stammenden Zugang durch eine Neukonzeption der Kassenanordnung umfassend zu modernisieren und dadurch die Abläufe der Besucherströme zu optimieren. Momentan sind die neuen elektronischen Kassenanlagen teilweise in einem Provisorium mit etwa 2 m² Grundfläche untergebracht, das weder einbruchssicher ist noch einen Arbeitsplatz entsprechend der Arbeitsplatzrichtlinien bietet, was dauerhaft so nicht zulässig ist. Die Kosten für eine neue zukunftsorientierte Zugangslösung liegen bei 600 TEUR.


Teil II: Neue investive Vorhaben

Aufgrund baulicher und funktionaler Mängel wird eine Sanierung des Gastronomiegebäudes im Mineral-Bad Berg nicht empfohlen, da die Gebäudesubstanz abgängig ist. Zur Sicherstellung der gastronomischen Versorgung – vor allem in den Sommermonaten, wenn sich das Mineral-Bad Berg sehr großer Beliebtheit bei den Freibad-Gästen erfreut – ist ein Neubau des Gastronomiegebäudes (inkl. der kompletten Kücheneinrichtung) erforderlich. Die Kosten hierfür betragen 1.400 TEUR. In der Wunschliste wurde die Finanzierung mit 650 TEUR in 2018 und 750 TEUR in 2019 angemeldet. Im Falle eines Neubaus ist denkbar, durch eine Grundstücksveräußerung einer Teilfläche des Flurstücks 1263/7 im Bereich des Gebäudes Steubenstraße 24 zur Wohnbebauung entsprechende Einnahmen für eine Teilfinanzierung zu erhalten.

LEUZE Mineralbad – Neuausrichtung des Kurmittelhauses inkl. Personalbereiche

Im Rahmen des Projektes „Weiterentwicklung der Stuttgarter Bäder“ beabsichtigen die Bäderbetriebe zur strukturellen Ergebnisverbesserung, den bisher vernachlässigten Wellness-Bereich im LEUZE Mineralbad neu auszurichten. Das derzeitige dortige Gesundheits-und Kurmittelangebot ist nicht mehr zeitgemäß und in keinster Weise konkurrenzfähig. Im weiteren Projektverlauf werden auch Aussagen zur Wirtschaftlichkeit bei einer Neuausrichtung gemacht. Kunden, die eine moderne Wellnesseinrichtung vorfinden, die ggf. auch fremdverpachtet ist, können auch als zusätzliche Kunden für die Bad- und Saunaeinrichtung gewonnen werden.

In diesem Zusammenhang sollen auch die im gleichen Gebäude untergebrachten Personalbereiche sowie der „Löwengang“ unter Beachtung der geltenden Vorschriften saniert werden. Mit den angemeldeten Gesamtkosten von rd. 1.850 TEUR ist es möglich, die erforderlichen Sanierungsarbeiten in dem aus den 60er Jahren stammenden Kurmittelhaus auszuführen sowie die für eine evtl. Verpachtung als Gesundheits- und Wellnessbereich vorgesehenen Flächen entsprechend vorzubereiten.







Zusammenfassung der Wunschlistenvorhaben

Ohne Berücksichtigung der Baukosten für das Sporthallenbad NeckarPark, das vornehmlich dem Schul- und Vereinssport dienen wird und für den öffentlichen Badebetrieb nur in geringfügigem Umfang zur Verfügung steht sowie ohne die Deckensanierung im Hallenbad Vaihingen die der reinen Aufrechterhaltung des dortigen Betriebes dient, ist es für die Weiterentwicklung der Bäder erforderlich, in 2018 einen Zuschuss-Betrag in Höhe von 1.650 TEUR (insg. 750 TEUR aus dem städtischen Ergebnishaushalt und 900 TEUR aus dem Finanzhaushalt) sowie in 2019 in Höhe von 7.100 TEUR (insg. 4.750 TEUR aus dem Ergebnishaushalt und 2.350 TEUR aus dem Finanzhaushalt) zur Verfügung zu stellen.

Die Maßnahmen der Wunschliste sind Teil des Projektes „Weiterentwicklung der Stuttgarter Bäder“, das ab Anfang 2018 dem Bäderausschuss vorgestellt wird. Sofern Mittel im Rahmen des Wirtschaftsplanes 2018/2019 nicht zur Verfügung gestellt werden können, werden sich bei der Umsetzung von Maßnahmen im Rahmen des Projektes zeitliche Verzögerungen ergeben. Bspw. wird eine Inbetriebnahme des Mineral-Bads Berg ohne funktionierende Außengastronomie zu wenig Akzeptanz durch die Badegäste führen. Des Weiteren muss darauf verwiesen werden, dass ohne Planungsmittel für die Sanierung des Hallenbades Zuffenhausen, sich dort das Risiko einer ungeplanten Schließzeit mit jedem Betriebsjahr erhöht. Bei ungeplanten Schließzeiten kann weder bei der Personaleinsatzplanung noch bei möglichen Verlegungen von Schul- und Vereinszeiten zufriedenstellend reagiert werden.


Finanzplanung 2017 bis 2022

Die Finanzplanung bis 2022 beinhaltet das jährliche Investitionsbudget in Höhe von 1.275 TEUR für Betriebsanlagen, Maßnahmen zur Energieeinsparung und die Ersatzbeschaffung von Geräten, Kassenanlagen, Mobiliar und EDV-Ausstattung. Die Investitionen werden über städtische Investitionszuschüsse in den Sonderposten sowie im Falle des Mineral-Bads Berg teilweise aus dem Erlös für die verkauften und noch zu verkaufenden Grundstücke des Areals am Schwanenplatz finanziert.



Stellenübersicht

Die Stellenübersicht 2018/ 2019 weist 270,7 Stellen aus. Die Erhöhung um 1,53 Stellen wurde bei der Erläuterung der Personalkostenkalkulation bereits begründet.




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