3. Das Hochbauamt wird ermächtigt, Vergabeverfahren zur Ermittlung der Planer durchzuführen und alle erforderlichen Planungsleistungen bis einschließlich Leistungs-phase 3 zu beauftragen. Dafür stehen Planungsmittel in Höhe von 500.000 EUR im THH 230 - Liegenschaftsamt, Projekt 7.233611 - Feuerwache 3, Bad Cannstatt, Neubau bereit. Die Ermächtigung für die darüber hinausgehenden Vergabeverfahren und Planungsleistungen stehen unter dem Vorbehalt der Mittelbereitstellung im Doppelhaushalt 2022/2023.
4. Das Hochbauamt wird vorbehaltlich der Mittelbereitstellung im Doppelhaushalt 2022/2023 ermächtigt, die notwendigen Abbruchmaßnahmen auf dem von der SSB zu erwerbenden 30 m-Streifen sowie die notwendigen Entflechtungs- und Erschließungsmaßnahmen als vorgezogene Baumaßnahmen durchzuführen, um den erforderlichen Fertigstellungstermin zu sichern.
Im 1. Obergeschoss sind die Bereitschafts- und Ruheräume des Einsatzführungs- dienstes angesiedelt. Außerdem sind in diesem Geschoss, aus Schutz vor Hoch- wasser, die Notstromversorgungsanlagen untergebracht.
Im 2. Obergeschoss befinden sich die Technikräume für die direkt darüber liegende Leitstelle. Diese befinden sich in einem abgetrennten Sicherheitsbereich, welcher nur über eine Sicherheitsschleuse betreten werden kann. Das restliche Geschoss dient den Umkleide-, Aufenthalts- und Bereitschaftsräumen der ILS.
Das 3. Obergeschoss ist ein zusammenhängender, abgeschlossener Sicherheitsbereich. Hier ist zum einen die Verwaltung mit Büros und Schulungsräumen der Leitstelle untergebracht, zum anderen die Leitstelle selbst, mit Dispositionsbereich und Nebenräumen, sowie verschiedene Aufenthaltsbereiche. Der Zugang erfolgt über eine Sicherheitsschleuse. Über eine interne Treppe gelangt man direkt in das darüber liegende 4. Obergeschoss, indem die Sonderleitstelle untergebracht ist. Abgetrennt davon ist der Führungsstab in diesem Geschoss eingeplant, welcher wiederum einen eigenen Sicherheitsbereich darstellt.
Im 5. Obergeschoss ist die Amtsleitung (Branddirektion) mit Büros und Besprechungsräumen berücksichtigt. Außerdem finden sich hier noch Lager-, Archiv und Er- weiterungsflächen. Der Verwaltungsstab verbleibt vorerst im aktuellen Standort (Raum im SIMOS) und wird im 2. Bauabschnitt im Neubau integriert.
Die Dachflächen werden als Technikflächen für die Aufstellung von z.B. Lüftungsan- lagen genutzt. Damit diese von außen nicht einsehbar sind werden die umgrenzenden Attiken höher gezogen.
Die Zu- und Abfahrt zur Tiefgarage erfolgt bis Abschluss BA III ausschließlich über die Mercedesstraße. Später wird diese Rampe nur noch als Ausfahrt genutzt und die Zufahrt wird über die Daimlerstraße erfolgen. Die Tiefgarage umfasst in BA I ca. 81 Parkplätze sowie kleinere Lagerräume. Alle Treppenhäuser sind direkt über die TG begehbar. Anforderungen
Ein Neubau muss in Verbindung mit der Einführung des neuen ELS geplant werden, um mögliche organisatorische und zeitliche Synergien zu nutzen. Zudem müssen die notwendigen räumlichen und technischen Reserven eingeplant werden, um zukünftigen erweiterten Anforderungen (weitere Zunahme der Notrufzahlen, Einrichtung Telenotarzt, Wahrnehmung Gatekeeper-Funktion für das Gesundheitswesen, Einrichtung Regionalleitstellen) gerecht zu werden und Systemwechsel- und Erneuerungen am gleichen Standort und im laufenden Betrieb realisieren zu können.
Es ist zu beachten, dass die für den Leitstellenneubau zu veranschlagende Investitionssumme Teilbeträge enthält, die auch bei einem Weiterbetrieb der bisherigen ILS ent-standen wären. Hierzu zählen unter anderem die Neubeschaffung eines ELS (ca. 5.000.000 EUR) sowie die kontinuierliche Erneuerung und der Austausch anderer Systemkomponenten, etwa der Alarmierungsanlagen, der Telefonanlage oder der Empfangseinrichtung für Brandmeldeanlagen. Im Rahmen eines intelligenten Inbetriebnahmekonzeptes ist zudem der sukzessive Umzug der vorhandenen und weiter betreibbaren Systeme zu planen. Teilbereiche der ILS, welche auch für die Disposition von Rettungsdiensteinsätzen genutzt werden, können teilweise (bis max. 50%) durch die Kostenträger des Rettungsdienstes refinanziert werden. Die im bisherigen SIMOS-Bau freiwerdenden Flächen der ILS können aufgrund der vorhandenen zusätzlichen Flächenbedarfe der Integrierten Verkehrsleitzentrale (IVLZ) einer direkten Anschlussnutzung zugeführt werden. Das für die Mobile Einsatz-Führungsunterstützung (MoFüst) vorgesehene Personal des Einsatzführungsdienstes und die benötigten Fahrzeuge bzw. technischen Ressourcen sind derzeit über mehrere Feuerwachen im Stadtgebiet verteilt. Eine Bündelung am Standort der Hauptfeuerwache führt zu einer Verkürzung der Reaktionszeit bei An- forderung der MoFüst-Einheiten und zu einer Verringerung des täglichen Aufwandes z.B. bei der Fahrzeug- oder Datenpflege. 2. + 3. Bauabschnitt: Die Planung für die Feuerwache 3 bzw. das Werkstatt- und Logistikzentrum (Anlage 6) sieht ebenfalls ein bis zu 5-geschossiges Gebäude vor. Aufgrund der hohen Anzahl an notwendigen Parkplätzen wird die zur Verfügung stehende Grundstücksfläche nahezu vollständig unterkellert und eine Tiefgarage geschaffen. Da für beide Funktionen – Feuerwehr oder Werkstatt- und Logistikzentrum – große Rangier- und Freiflächen benötigt werden, wird das Gebäude entlang der Grundstücksgrenze um einen Innenhof entwickelt. Erdgeschossig werden bei beiden Varianten die großen Fahrzeughallen angeordnet, mit direkter Ausfahrt über eine vorgelagerte Aufstellfläche auf die Mercedesstraße. Außerdem werden jeweils im Erdgeschoss wichtige Funktionen wie Werkstätten, Lager und teils Büros untergebracht. Im 1. und 2. Obergeschoss sind je nach Nutzung Feuerwache oder Werkstatt- und Logistikzentrum nutzungsspezifische Funktionen untergebracht. In den beiden darüber liegenden Geschossen (OG 3 und 4) sind jeweils die Abteilungen 1-4 des zentralen Verwaltungsgebäudes eingeplant. Im Geschoss darüber findet der Verwaltungsstab neue Räumlichkeiten. Die Entscheidung welche Nutzung, Feuerwache oder Werkstatt- und Logistikzentrum zur Umsetzung kommen soll wird auf Basis des Feuerwehrbedarfsplans getroffen, der derzeit erstellt wird. Für den 2. und 3. Bauabschnitt wird ein Gestaltungswettbewerb ausgelobt werden. Planungsrecht Das Gelände für die geplante neue Hauptfeuerwache mit einem 1. Bauabschnitt für die Integrierte Leitstelle liegt mit den Flurstücken 2955 und 2956 im Geltungsbereich des rechtsverbindlichen Bebauungsplans Daimler-, Mercedes-, Kegelenstraße Bad Cannstatt (1921/2) von 1921. Zusätzlich gilt hier die Baustaffel 3. Demnach darf die Gebäudehöhe nicht mehr als 12m betragen und die Stockwerkszahl nicht mehr als 3 Geschosse. Die GRZ ist mit 0,4 festgesetzt. Da das Gelände im Grünsanierungsbereich liegt, ist eine vollständige Über- und Unterbauung mit einem Versiegelungsgrad von nahezu 100% zu vermeiden. Ebenso ist auf Grund der hier geltenden Baumschutzsatzung der Erhalt der Bäume an der nördlichen Grundstücksgrenze zu prüfen. Im Zuge der Entwicklung der Machbarkeitsstudie zeigte sich, dass die sich aus dem Raumprogramm ergebende Gebäudekubatur die bestehende Bestandswache bezüglich der Bauhöhe übertreffen wird. Um den tatsächlich notwendigen Bedarf definieren zu können, wurde die Machbarkeitsstudie weiterentwickelt und orientierte sich an der 5-geschossigen Neubebauung auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Daimlerstraße. Die dargestellte Machbarkeitsstudie ist auf der Grundlage des geltenden Planrechts nicht genehmigungsfähig. Daher ist es notwendig, für die weitere Planung das Planrecht anzupassen. Erfahrungsgemäß ist die entsprechende Verfahrensdauer für einen neuen Bebauungsplan mit ca. 3 Jahren anzusetzen. Dies ist für das Vorhaben terminkritisch und wird nachfolgend unter dem Abschnitt „Termine“ erläutert. In den neu aufzustellenden Bebauungsplan sollen u.a. auch klimatische Aspekte, wie beispielsweise eine Dach- und Fassadenbegrünung thematisiert werden. Ankauf 30 m-Streifen von der SSB Der Kaufvertrag mit der SSB soll noch in diesem Jahr notariell beurkundet werden. Wegen noch bestehender Zweckbindungen aufgrund der der SSB gewährten Landes- zuschüsse ist der Besitzübergang der Fläche für den 01. März 2022 vorgesehen (siehe hierzu auch GRDrs 801/2021). Interimsunterbringung Die Amtsleitung und Fachabteilungen (aktuelle Unterbringung auf der FW 3 Bad Cannstatt und der FW 1 Süd) sollen nach aktueller Planung beginnend ab 01.12.2021 sowie 01.04.2022 interimsweise im Gebäude Ulmer Straße 214 in Stuttgart-Wangen untergebracht werden (vgl. GRDrs 395/2021). Nachdem der Neubau der ILS inklusive Stabsbereiche (Führungsstab und Verwaltungsstab) im Wesentlichen auf den Flächen des neu hinzugekauften 30-Meter-Streifens und jetziger Sportflächen der Branddirektion erstellt werden soll, ist für die Interimsunterbringung über die Sicherstellung des Betriebs im jetzigen SIMOS-Gebäude hinaus keine zusätzliche Interimsunterbringung erforderlich. Zusätzlicher Stellenbedarf bei der Branddirektion Die Errichtung des 1. Bauabschnitts der Hauptfeuerwache mit Integration der Integrierten Leitstelle (ILS) mit neuer Technik (Anmeldung DHH 22/23) ist vorrangig erforderlich und bis spätestens 31.12.2026 betriebssicher herzustellen. Auf Grundlage der hochkomplexen Inbetriebnahmezeit der Leistellenkomponenten sowie der Schulung des Personalstammes muss die Leistelle bis spätestens bis 31.12.2025 nutzungsbereit fertiggestellt sein. Die beteiligungsintensiven Prozesse (Innerbetriebliche Gesamtkoordination Leitstellentechnik) erfordern eine integrative Projektleitung auf Seiten der Branddirektion mit konzeptionellen Fähigkeiten sowie einen Projektkoordinator mit leitstellentechnischem Hintergrundwissen. Diese bei der ILS angesiedelte Stelle gepaart mit der internen Projektleitung „Neubau BA1 HFW“ aus dem Stabsbereich 37-S/AL NBP stellen sicher, dass die höchst anspruchsvollen Themenbereiche der Integrierten Leistelle Stuttgarts in Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt umgesetzt werden. Aufgrund der komplexen, vielfältigen und zeitintensiven Aufgabengebiete ist eine Umsetzung mit den vor- handenen personellen Ressourcen nicht möglich. Der Projektkoordinator „Neubau ILS und Stabsbereiche inkl. Einsatzleitsystem und Medientechnik“ ist dabei fachverantwortlich für die Lenkungs- und Koordinierungs- aufgaben innerhalb des Bauprozesses der Integrierten Leitstelle und der Stabs- bereiche. Hierzu zählen die Koordination und Kommunikation mit dem Fachbereich Bauwesen, die Sicherstellung der Kompatibilität der Integrierten Leitstelle hinsichtlich Ausstattung und Funktionalität mit den vorhandenen Subsystemen und der technischen Peripherie sowie die funktionelle Integration des ILS-Neubaus in das Gesamtbauprojekt der Branddirektion. Ihm obliegen zudem die Erstellung von grundsätzlichen Konzepten für die Anpassung der Arbeitsabläufe an die neue Technik, die Markterkundung, Prüfung und Beschaffung von technischen Ausstattungen für den Leitstellenbetrieb und die Erstellung/Prüfung von Ausschreibungstexten und Leistungsverzeichnissen im Bereich des Baumanagements und der Leitstellentechnik als Nutzervertreter. Er bereitet Entscheidungen über Grundsatzfragen innerhalb des Neubauprojektes vor und koordiniert die Erhebung und Formulierung der Nutzerbelange und Mehrfach- nutzungen sowie des daraus resultierenden Bedarfs mit Darstellung der Qualitätsvor- gaben. Zudem koordiniert er die Erstellung von Funktionsabläufen, Raumprogrammen und Nutzungskonzepten innerhalb der Integrierten Leitstelle, die Projektbegleitung mit dem Liegenschafts- und dem Hochbauamt sowie die Aufstellung und Abstimmung von Prioritätenlisten mit dem Liegenschaftsamt. Die im Planungsprozess laufende Bearbeitung von feuerwehrtechnischen Fragen oder von Fragen zu betrieblichen Abläufen der Integrierten Leitstelle obliegt ihm genauso wie die fachtechnische Begleitung der Baumaßnahmen und die Übertragung der leitstellenspezifischen Anforderungen in Unter- lagen und Dokumentationen, damit diese anschließend von Architekten und Fach- planern aufgegriffen und umgesetzt werden können. Er erstellt Gemeinderatsvorlagen, Dienstordnungen, Dienstanweisungen bzw. dienstlichen Mitteilungen und beantwortet Anfragen aus dem Gemeinderat. Darüber hinaus wirkt er bei der Einbindung von AKR/SI, AKR/AM, UKBW und der Personalvertretung mit. Unabdingbare Grundlage für die Wahrnehmung dieser Tätigkeit sind umfangreiche Kenntnisse der organisatorischen und technischen Anforderungen bzw. Abläufe in der ILS sowie Erfahrung als Einsatzleiter der Feuerwehr und in der Stabsarbeit. Energiekonzept Dem Neubauvorhaben liegt als energetischer Standard der Plusenergiestandard und die Klimaneutralität zugrunde. Auf den Dächern und technisch sinnvollen Fassaden ist der Bau von Photovoltaikanlagen in Kombination mit Begrünungen vorgesehen. Das detaillierte energetische Konzept ist zu entwickeln und mit dem Amt für Umweltschutz abzustimmen. Zur Baubeschlussvorlage wird das Konzept mit dem energetischen Datenblatt vorgelegt. Kosten Das Hochbaumt hat auf Basis einer groben Kostenannahme (Anlage 7) Gesamtkosten von 65.000.000 EUR ermittelt, die sich wie folgt zusammensetzen: Neubau der ILS Mercedesstr. 47,0 Mio. EUR Leitstellentechnik 12,7 Mio. EUR Gesamtkosten Neubau ILS 59,7 Mio. EUR Prognose (+8,75%) 5,3 Mio. EUR Gesamtkosten Neubau ILS 65,0 Mio. EUR In der groben Kostenannahme sind 2,5% pro Jahr als Prognose für die erwartete Kostensteigerung bis zur mittleren Bauzeit (Ende 2025) enthalten. Für die Umsetzung Energetischer Anforderungen sind als überschlägiger Ansatz Mehrkosten in Höhe von 10% enthalten. Nicht enthalten sind Kosten für Baugrund- und Altlastenrisiken. Für die notwendige Grundstücksarrondierung sind ebenfalls keine Kosten enthalten. Termine Die in der ILS aktuell eingesetzte Leitstellentechnik der Firma Siemens ist zum 30.09.2024 längstens 31.12.2026 aufgekündigt. Die Errichtung einer ILS mit neuer Technik im 1. Bauabschnitt ist vorrangig erforderlich und soll bis spätestens 31.10.2026 betriebssicher hergestellt sein. Für eine Änderung des Planungsrechts und die nachfolgende bauliche Realisierung des Vorhabens stehen somit nur fünf Jahre zur Verfügung. Die Erreichbarkeit dieser Zeitvorgabe ist unter Zugrundelegung von drei Jahren Verfahrensdauer für den Bebauungsplan und drei Jahren Bauzeit für das Gebäude aktuell noch nicht gesichert. Die Verwaltung wird im weiteren Projektfortgang prüfen, ob und welche Beschleunigungspotentiale möglich sind. Dies wird im weiteren Projektverlauf auch davon abhängig sein, in welchem Umfang und mit welchem Konfliktpotential bei der B-Plan-Aufstellung zu rechnen ist. Für den Neubau 1. Bauabschnitt Integrierte Leitstelle (ILS) gilt somit folgender Zielterminplan: