Durch die Zusammenlegung der beiden Betriebshöfe ergibt sich eine komplett neue Struktur der Bewirtschaftung. Hierzu sind derzeit keinerlei Erfahrungswerte bekannt, so dass die künftigen Betriebskosten, wie beispielsweise Heizungs-, Strom-, Wasser- oder auch Reinigungskosten noch nicht beziffert werden können. Inwieweit sich Einsparungen durch den Wegfall bestehender Standorte (Gingener Straße und Sickstraße) ergeben und mit dem zusätzlichen Budgetbedarf durch die größere Fläche, mit dem Aufwand für die Unterbringung von rd. 80 Mitarbeitern und mit den zusätzlichen Kosten für eine neue, technisch hochwertige Ausstattung aufgerechnet werden kann, ist noch völlig offen. Es wird davon ausgegangen, dass bis spätestens zur Fertigstellung im Jahr 2020 der tatsächliche Bedarf für die laufenden Betriebskosten ermittelt werden kann und ein eventueller Mehrbedarf zum Doppelhaushalt 2022/23 geltend gemacht wird. Beteiligte Stellen Die Referate WFB und StU haben die Vorlage mitgezeichnet. Der Bezirksbeirat wurde beteiligt. Vorliegende Anträge/Anfragen --- Erledigte Anträge/Anfragen --- Dirk Thürnau Bürgermeister Anlagen 1: Ausführliche Begründung 2: Planverkleinerung 3: Baubeschreibung 4: Deckblatt Kostenermittlung 5: Energetisches Datenblatt Allgemeines / Städtebau Die Betriebsstelle Deckerstraße wird bislang vom Garten-, Friedhofs- und Forstamt als Lagerstelle und teilweise als Gerätelager genutzt. Das Tiefbauamt / Bauabteilung Neckar hat in der Baubetriebsstelle Bad Cannstatt Umkleide-, Sozial- und Büroräume mit einer kleinen Kantine. Zusätzlich sollen Funktionen des Garten-Friedhofs und Forstamtes (Zentrales Baumpflegebetrieb und Pflegebetrieb Mitte) und des Tiefbauamtes (Bereich Parkscheinautomaten) in den Betriebshof integriert werden. Darüber hinaus sollen mit dem Neubau die Arbeitsstätte auf den aktuellen Stand der technischen Regeln angepasst werden und den Mitarbeitern einen attraktiven und zeitgemäßen Arbeitsplatz bieten. Die neuen Gebäude orientieren sich in der Höhe und Dimension an den Bestandsgebäuden entlang der Deckerstraße. Die Neubaugebäude sind 2-geschossig wobei lediglich an der südlichen Grundstücksecke ein 3-geschossiger Hochpunkt als Gegenüber zum Gebäude Taubenheimstraße 105 gebildet wird. Die Konzentration der Baumassen an den Rändern des Grundstücks erlaubt einen frei nutzbaren Hofraum unter weitgehendem Erhalt der vorhandenen Bäume. Baukonstruktion und Tragwerk Die tragenden und wesentlichen konstruktiven Teile des Neubaus werden in Stahlbeton ausgeführt, wobei überall wo einsetzbar Recyclingbeton verwendet wird. In weniger beanspruchten Fassadenflächen wird eine Gestaltung mit Holzlamellen vorgesehen. Das zweite Obergeschoss des Hauptgebäudes (BT1) wird in Holztafelbauweise hergestellt. Die baulichen Eingriffe am Altbau Deckerstraße 102, (BT B) werden so gering wie möglich gehalten. Entlang der Böschung zur alten Untertürkheimer Straße ist zur Kostenersparnis eine aufgelöste Bohrpfahlwand zur Aufnahme des Erddrucks und um den Eingriff in die Böschungsvegetation zu minimieren notwendig. Die Bohrpfahlwand ist so am Lager und Garagengebäude (BT2) platziert, dass sie gleichzeitig als Rückwand des Gebäudes dient und auf eine zusätzliche Rückwand verzichtet werden kann. Die Hofflächen werden im Fahrbereich mit Asphaltoberfläche und im Bereich der Lagerflächen und Schüttgutboxen mit Betontragschicht ausgeführt. Teilbereiche sollen als Pflasterflächen in Eigenregie durch (Auszubildende) des Tiefbauamts ausgeführt werden. Raumprogramm: Das Raumprogramm wird im Wesentlichen wie in GRDrs 799/2016 dargestellt realisiert. Die Verteilung der zu Verfügung stehenden Flächen wurde in enger Abstimmung mit den Ämtern entschieden. Die Arbeitsabläufe und die betrieblichen Gegebenheiten wurden mit dem Arbeitssicherheitstechnischen Dienst und dem Personalrat abgestimmt und auf die Belange der beschäftigten Mitarbeiter/innen hin optimiert. Energiekonzept: Der geplante Neubau unterschreitet die Anforderungen der Energieeinsparverordnung (EnEV 2014) in Bezug auf den Jahres-Primärenergiebedarf Qp um mindestens 30 % und genügt den städtischen Vorgaben (GRDrs 165/2010). Die thermische Gebäudehülle des Betriebshofs wird mit einem hocheffizienten baulichen Wärmeschutz versehen. Um eine sommerliche Überhitzung im Gebäude zu vermeiden, ist ein außenliegender Sonnenschutz durch Raffstore-Lamellen geplant. Zur Deckung des Heizwärmebedarfs wird das Gebäude mit einem Gas-Brennwertkessel (130 kW) für eine Pumpen-Warmwasserheizung ausgestattet. Die Vor- und Rücklauftemperaturen des Heizwassers betragen TV/TR = 60°C/40°C. Die Warmwasserbereitung erfolgt über Frischwasserstationen. Für die Bereiche Büroräume, Umkleide, Duschen, Mensa sowie der Küche und den innenliegenden Räumen sind mehrere zentrale Belüftungsgeräte mit einer hocheffizienten Wärmerückgewinnung (Rückwärmezahl > 0,75) vorgesehen. Auf dem Dach des Betriebsgebäudes wird eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 24 kWp errichtet. Zur Beleuchtung der Räume sind LED-Leuchten geplant. Das energetische Datenblatt liegt dem Baubeschluss bei (Anlage 5). Das Energiekonzept wurde mit dem Amt für Umweltschutz abgestimmt." Naturschutz / Artenschutz: Zur Einhaltung der artenschutzrechtlichen Vorgaben wurde im Vorfeld der Baumaßnahme ein Ersatzhabitat hergestellt und die vorgefundenen geschützten Reptilien umgesiedelt. Die Baumbilanz wurde bereits in der Vorlage GRDrs 799/2016 dargestellt. Barrierefreies Bauen: Der Betriebshof wurde so geplant, dass die Belange behinderter Menschen / Arbeitnehmer in Hinblick auf Sicherheit und Gesundheitsschutz berücksichtigt werden können. Eine Anpassung des Arbeitsplatzes auf die spezifischen Bedürfnisse behinderter Arbeitnehmer ist ohne größere Aufwand möglich. Kosten / Vergaben Die Kostenermittlung basiert auf den submittieren Angeboten der Gewerke: Rohbau mit einer Submissionssumme von 5.217.124,36 € <(2.Bieter) Heizung mit einer Submissionssumme von 274.285.49 € Lüftung mit einer Submissionssumme von 263.811,58 € Sanitär mit einer Submissionssumme von 232.478,36 € Stark-und Schwachstrom mit einer Submissionssumme von 731.461,94 € Aufzug mit einer Submissionssumme von 131.933,99 € Summe 6.587.284,14 € Die Summe entspricht ca. 70 % der insgesamt zu vergebenden Bauleistungen. Zur Kostensituation: Das Submissionsergebnis spiegelt den derzeitig guten Auftragsbestand im Baugewerbe wieder. Sämtliche Ausschreibungen wurden europaweit platziert, das anfängliche Interesse an den Unterlagen war zufriedenstellend (bis zu 9 Interessenten), die Rückläufe mit abgegebenen Angeboten waren hingegen mäßig. Bei den Gewerken Elektrotechnik und Raumlufttechnik gingen jeweils nur ein Angebot ein. Bei Sanitär und Aufzug 2 Angebote, beim Gewerk Rohbau 3 und bei der Heizung 4 Angebote. Das Angebot „Rohbauarbeiten“ überschreitet das eingestellte Budget. Die Gründe hierfür liegen in außergewöhnlich hohen Entsorgungskosten für unbelasteten Erdaushub, was auf fehlendes Deponievolumen in der näheren Umgebung hindeutet. Darüber hinaus wurden bei weitergehenden Beprobungen kurz vor der Ausschreibung größere Mengen belastetes Aushubmaterial festgestellt (Z 1 bis DK II), welche bisher nicht in dieser Größenordnung in der Kostenkalkulation erfasst war. Die bisher prognostizierte Baupreisentwicklung von 1 %/Jahr war zu gering. Die tatsächliche Baupreisentwicklung betrug laut statistischem Landesamt zwischen Februar 2017 und Februar 2018 4 %. Die Mehrkosten begründen sich wie folgt: