Unter Federführung des Amts für Umweltschutz wurde für das neue Stadtquartier „Neckarpark“ eine nachhaltige Wärmeversorgung konzipiert, die Wärme aus Abwasser als lokale Energiequelle nutzt. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert das Vorhaben mit 3,79 Mio. €. Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik Stuttgart (IBP) begleitet das Projekt wissenschaftlich und hat parallel ebenfalls eine Projektbewilligung erhalten. Ziel des Forschungsprojekts ist es, zu demonstrieren, dass die Wärmeversorgung eines Quartiers wie dem Neckarpark mit Abwasserwärme möglich ist. Dafür werden bewährte technische Komponenten eingesetzt und diese ökonomisch und ökologisch optimal aufeinander abgestimmt. Der Förderzeitraum durch das BMWi läuft z.Zt. bis 30. April 2019. Eine weitere kostenneutrale Verlängerung kann bei Bedarf beantragt werden.
Mit GRDrs 75/2016 erfolgte der Vorprojektbeschluss für die Wärmeversorgung. Mit GRDrs 93/2017 erfolgte der Baubeschluss für die Abwasserwärmetauscher. Fortgeschriebene Planung Quartiersparkhaus und Energiezentrale Aktuell bestätigt die Entwurfsplanung die Überlegungen aus dem Vorentwurf (GRDrs 1294/2017). Die Planung beinhaltet für das Parkhaus 353 Stellplätze für PKW, davon 9 eingeschränkt für Kleinfahrzeuge und 15 Behindertenstellplätze. Der Anteil der Stellplätze für Elektrofahrzeuge beträgt bei Inbetriebnahme 20 %, d.h. ca. 70 Stellplätze. Zu einem späteren Zeitpunkt soll die Ladekapazität auf 50 % und schließlich auf 100 % der Parkplätze erhöht werden. Weiterhin sind 374 Stellplätze für Fahrräder möglich, ausgehend von einer Ausstattung mit Doppelstockparkmöglichkeiten. Die Einbringöffnung der Geräte der Energiezentrale sowie die Gasübergabe und die Stromversorgung für die Zentrale liegen an der Benzstraße sowie der Straße 113 und werden von dort aus direkt angedient. Die Zentrale ist vom Parkhaus in seiner Nutzung vollständig abgetrennt und autark. Nach außen bilden beide Nutzungen eine Gebäudeeinheit. Lärmschutz und natürliche Belüftung Das Gebäude übernimmt die Schallschutzfunktion zur Abgrenzung des nördlich gelegenen Wohnquartiers gegenüber der Benzstraße und dem Wasengelände. Weiterhin ist das Wohnquartier gegen die Schallemissionen sowie Blendung aus dem Parkhaus selbst zu schützen. Aus diesem Grund wird die Nordfassade weitestgehend geschlossen, jedoch mit Mindestöffnungen, die weiterhin eine natürliche Belüftung des Parkhauses zulassen. Die Immissionsrichtwerte der TA Lärm einschließlich der Spitzenpegel sind einzuhalten. Dach- und Fassadenbegrünung Die Fassade wird begrünt. Das außenliegende Stahlgitternetz dient als Rankhilfe für die Bepflanzung. Das Flachdach wird vollständig extensiv begrünt. Auf 50 % der Dachfläche ist eine Photovoltaikanlage vorgesehen. Kosten Die Kostenberechnung bestätigt die Kostenschätzung aus dem Vorentwurf. Die Gesamtkosten in Höhe von 18.901.000 € gliedern sich wie folgt:
Das Quartiersparkhaus wird von Seiten der Stadt durch das Tiefbauamt federführend betreut. Durch wen der Betrieb vor Ort erfolgen wird, wird vom Tiefbauamt derzeit noch geprüft.
Fahrradstation
Die Fahrradstation wurde vom Amt für Stadtplanung und -erneuerung wie folgt entwickelt:
Bestandteil der Gesamtmaßnahme ist die Errichtung einer zum Quartiersplatz orientierten Fahrradstation im Erdgeschoss des Gebäudes. Die neue Bushaltestelle an der Benzstraße liegt ebenfalls direkt an der Fahrradstation. Die Fahrradstation besteht aus einer Servicestation sowie einer Radabstellanlage mit ca. 180 Doppelparkern und separatem Zugang zur Abholung von Fahrrädern nach Betriebsschluss der Servicestation. Mit der Errichtung der Fahrradstation werden folgende Ziele verfolgt:
· Sichere Radabstellmöglichkeiten für Besucher des neuen Wohngebiets aber auch der angrenzenden Veranstaltungsstätten. Insbesondere an der Mercedes-Benz-Arena und am Hallenduo fehlen bisher sichere Radabstellmöglichkeiten. Die Zugangswege zum Stadion sind vergleichbar lang wie von der Stadtbahnhaltestelle U11 und der S-Bahnstation NeckarPark.
· Ermöglichung von multimodalen Wegeketten der Bewohner wie z.B.: Wohnung - Rad - Quartiersgarage - Privat-Pkw - Arbeit Wohnung - Rad - Fahrradstation - ÖPNV - Arbeit Wohnung - Rad - Fahrradstation - Car-Sharing - Freizeit
Die Servicestation erhält wie die bestehenden Fahrradstationen einen Sozialbereich mit kleiner Teeküche, Toilette mit Waschbecken und Garderobe. Neben den üblichen Serviceangeboten könnte in die Fahrradstation auch ein Lastenradverleih integriert werden. Durch die Fahrradstation sollen keine baurechtlich notwendigen Radabstellplätze in den einzelnen Baufeldern ersetzt werden. Das genaue Betreiberkonzept der Radstation ist im Weiteren noch zu klären.
Finanzielle Auswirkungen Die Gesamtkosten für die Energiezentrale von 4.800.000 € (netto) sind im Teilfinanzhaushalt 360 beim Projekt 7.362904 bereits finanziert. Die baulichen Kosten der Energiezentrale sind hierin enthalten. Die Gesamtkosten für das Quartiersparkhaus von 17.825.000 € (brutto) sind im Teilfinanzhaushalt 660 beim Projekt 7.666009 bereits finanziert. Beteiligte Stellen Die Referate StU und WFB haben die Vorlage mitgezeichnet. Vorliegende Anträge/Anfragen --- Erledigte Anträge/Anfragen --- Dirk Thürnau Bürgermeister Anlagen Entwurfspläne Erläuterungsbericht Kostenblatt zum Seitenanfang