Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung/Kultur und Recht
Gz: AKR
GRDrs 418/2020
Stuttgart,
09/15/2020



Förderung im Bereich Theater



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Ausschuss für Kultur und Medien
Beschlussfassung
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
23.09.2020
13.10.2020



Beschlußantrag:

1. Die Einrichtungen erhalten für das Jahr 2021 einen vorläufigen Zuwendungsbescheid.

2. Die nachstehend genannte Institution erhält für das Jahr 2020 und 2021 eine Zuwendung. Die Zuwendung für das Jahr 2021 erfolgt vorbehaltlich der Mittelbereitstellung im noch aufzustellenden Nachtragshaushaltsplan 2021 und der Genehmigung des Regierungspräsidiums.

3. Die nachstehend genannten Institutionen werden ab 2020 institutionell gefördert und erhalten ggf. 2020 zusätzlich Corona-Nothilfe. Für das Jahr 2021 gilt die Mittelbewirtschaftung vorbehaltlich der Mittelbereitstellung im noch aufzustellenden Nachtragshaushaltsplan 2021 und der Genehmigung des Regierungspräsidiums.

4. Die nachstehend genannten Institutionen erhalten 2020 und 2021 folgende institutionelle Zuwendungen und ggf. 2020 zusätzlich Corona-Nothilfe. Für das Jahr 2021 gilt die Mittelbewirtschaftung vorbehaltlich der Mittelbereitstellung im noch aufzustellenden Nachtragshaushaltsplan 2021 und der Genehmigung des Regierungspräsidiums.

Zuwendungen2020 in EUR2021 in EUR
Erhöhungen und Verstetigungen
(institutionelle Förderung, Preise und
Corona-Nothilfe)
backsteinhaus produktion
180.000
180.000
Eurythmeum
    · institutionell
    · Nothilfe
Gesamt
82.500
2.000
84.500
82.500
FITZ! Zentrum für Figurentheater
647.300
647.300
Forum Theater gGmbH/Forum 3
185.000
185.000
Freie Tanz- und Theaterszene gUG
112.000
112.000
Friedrichsbau Varieté
    · institutionell
    · Nothilfe
Gesamt
100.000
115.000
215.000
100.000
Junges Ensemble Stuttgart JES mit
„Schöne Aussicht“ (Kinder- und Jugendtheaterfestival)
    · institutionell
    · Schöne Aussicht (verschoben auf 2021)
    · Nothilfe
Gesamt
1.571.000
96.100
17.000
1.684.100
1.571.000
96.100

1.667.100
LOKSTOFF! Theater im öffentlichen Raum
85.000
85.000
Produktionszentrum Tanz + Performance
105.400
110.400
Renitenztheater
448.100
434.100
Schauspielbühnen in Stuttgart
(Altes Schauspielhaus & Komödie im
Marquardt)
    · institutionell
    · Nothilfe
Gesamt
3.440.945
187.500
3.628.445
3.240.945
Studio Theater Stuttgart
291.600
291.600
Theater am Olgaeck
84.500
84.500
Theater der Altstadt
648.650
648.650
Theater in der Badewanne
    · institutionell
    · Nothilfe
Gesamt
135.000
9.765
144.765
135.000
Theater Rampe
    · institutionell
    · „6 tage frei“ Tanz- und Theaterpreis
Gesamt
678.000
49.000
727.000
678.000
49.000
727.000
Theater tri-bühne
878.325
878.325



5. Die nachstehenden Projekte werden 2020 und 2021 wie folgt gefördert. Für das Jahr 2021 gilt die Mittelbewirtschaftung vorbehaltlich der Mittelbereitstellung im noch aufzustellenden Nachtragshaushaltsplan 2021 und der Genehmigung des Regierungspräsidiums.

Zuwendungen2020 in EUR2021 in EUR
Projekte
Theater am Fenster „Theatertage in Klein Paris“
15.000
15.000


6. Der Aufwand wird im Teilergebnishaushalt 2020 und 2021 THH 410 – Kulturamt, Kontengruppe 430 – Transferaufwendungen, gedeckt.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Nach § 41 der Zuständigkeitsordnung (ZO) ist der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats für die Gewährung von institutionellen Zuwendungen für kulturelle, wissenschaftliche oder volksbildende Zwecke bei Folgebewilligungen jährlich wiederkehrender Zuwendungen über 290.000 EUR zuständig. Außerdem ist bei einer Erhöhung einer jähr-
lich wiederkehrenden Zuwendung um mehr als zehn Prozent bei einer sich dann ergebenden Zuwendung von über 77.000 EUR, bei einmaligen Zuwendungen über 77.000 EUR und einer erstmaligen jährlich wiederkehrenden Zuwendung über 1.000 EUR ebenfalls der Verwaltungsausschuss des Gemeinderats zuständig. Die im Bereich der Darstellenden Künste zu fassenden Sachbeschlüsse werden im Rahmen dieser Vorlage getroffen, damit die betroffenen Institutionen wissen, mit welchen Zuwendungsbeträgen sie in den Jahren 2020 verbindlich und 2021 vermutlich rechnen können.

Zusätzliche Mittel für die Auswirkungen der Corona-Krise bei den aufgeführten Institutionen sind in dieser Beschlussvorlage ebenfalls enthalten.


Finanzielle Auswirkungen

Es handelt sich um den Haushaltsvollzug 2020 und 2021. Für das Jahr 2021 gilt die Mittelbewirtschaftung vorbehaltlich der Mittelbereitstellung im noch aufzustellenden Nachtragshaushaltsplan 2021 und der Genehmigung des Regierungspräsidiums. Die Mittel sind im Haushaltsplan bei dem Sachkonto 43180000, Zuschüsse an den übrigen Bereich, unter den folgenden Kontierungen veranschlagt:

Institutionelle Förderung:
417DAKU10, 417DAKU12, 417DAKU13, 417DAKU14, 417DAKF10

Projektförderung:
417DAKU20, 417DAKU21

Nothilfe-Förderfonds Kultur:
417NOHI30

Preise:
417THEA40



Beteiligte Stellen

keine

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine



Dr. Fabian Mayer
Erster Bürgermeister


Anlagen

Anlage 1: Ausführliche Begründung




Ausführliche Begründung



1. Neuaufnahmen befristet


Tanztheater Katja Erdmann-Rajski

Frau Erdmann-Rajski arbeitet seit 16 Jahren als freie Choreographin und Tänzerin in Stuttgart. Sie hat in dieser Zeit ein eigenes Publikum für ihr Tanztheater aufgebaut. Ihre Vorstellungen finden größtenteils im Theaterhaus Stuttgart statt und sind mit bis zu 60 % Auslastung sehr gut verkauft. Von 2004 bis 2017 unterstützte die Landeshauptstadt Stuttgart das Tanztheater in Form von Einzelprojekten und Konzeptionsförderung (zuletzt durchschnittlich 36.000 EUR pro Jahr). Frau Erdmann-Rajski leistet in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Stuttgart (vhs) eine überzeugende kulturelle Bildungsarbeit, ihre Projekte sind divers und integrativ. Darüber hinaus bringt sie Frauen und Männer aus verschiedenen Generationen zusammen und ist überregional sichtbar. Die Theaterjury ist sich einig, dass Frau Erdmann-Rajski zum festen Bestandteil der Freien Tanzszene Stuttgarts gehört. Unter dem Fokus „tanzpädagogischer und partizipativer“ Beitrag für die Kulturszene Stuttgarts ist eine Aufnahme in die institutionelle Förderung sinnvoll. Die Vernetzung mit der vhs sichert eine nachhaltige Struktur. Darüber hinaus kann in Zusammenarbeit mit der vhs eine breite Öffentlichkeit erreicht werden.
Frau Erdmann-Rajski hat beim Gemeinderat im Rahmen der Verhandlungen des Doppelhaushalts 2020/2021 einen Antrag auf institutionelle Förderung ihres Tanztheaters eingereicht. Dieser wurde teilweise unterstützt und eine befristete Aufnahme in die institutionelle Förderung in den Jahren 2020 und 2021 mit jährlich 30.000 EUR beschlossen.



2. Neuaufnahmen


O-Team/Strohlinka e. V.

Die 2007 gegründete Theatergruppe O-Team mit ihrem Förderverein und Träger
Strohlinka e. V. trägt als freie Gruppe der Darstellenden Künste zur innovativen, interdisziplinären Weiterentwicklung des zeitgenössischen Theaters bei. Weit über Stuttgart hinaus ist die gut vernetzte Gruppe mit ihren anspruchsvollen Theaterprojekten im In- und Ausland präsent. Das sehr produktive, erfolgreiche freie Performanceensemble wird bisher aus Mitteln der Aufführungsförderung von der Stadt Stuttgart unterstützt. Zu Aufbau und Unterhaltung einer dauerhaften Arbeitsstruktur für die Realisierung der Produktionen beantragte die Gruppe zur Planungssicherheit eine institutionelle Förderung. Eine der drei von der Gruppe vorgeschlagenen Alternativen (Fördermodelle von 25.000 EUR bis 80.000 EUR) lässt sich mit einer Förderung von 60.000 EUR bei weiterer Nutzung der städtischen Probebühnen realisieren.
Der Gemeinderat ist dem Antrag von O-Team/Strohlinka gefolgt und hat Ende Dezember 2019 entschieden, im Doppelhaushalt 2020/21 Fördermittel von jährlich 60.000 EUR für eine institutionelle Förderung vorzusehen.



Theater Atelier/Vereinigung der freien Theaterschaffenden

Das Theater Atelier wurde vom Theaterregisseur Vladislav Grakovskiy 2014 gegründet, der es auch leitet. Die Spielstätte befindet sich im Stuttgarter Osten, Nähe Stöckach. Es handelt sich um eine lebendige Amateurtheaterbühne, die vom bürgerschaftlichen Engagement getragen wird. Im Mittelpunkt stehen deutsch- und russischsprachige Inszenierungen. Als interkulturelles Theater ist es aber auch bestens mit anderen Communities und Institutionen der Stadt vernetzt, z. B. dem interkulturellen Ensemble Forum der Kulturen, dem „Internationalen Trickfilmfestival“ oder auch mit „Made in Germany“ und „Made in Stuttgart“. Für den Stadtteil ist dieses Theater eine Bereicherung, da es den Bewohner*innen einen öffentlichen Raum der Begegnung bietet. Das Kulturamt förderte das Theater Atelier seit 2014 regelmäßig über die Amateurtheaterförderung sowie über Zuwendungen der Bereiche Interkultur und Partnerstädte. Um die Existenz des Theaters am jetzigen Standort zu sichern, ist eine institutionelle Förderung erforderlich. Der Gemeinderat ist dem Antrag des Theaters Atelier, der auch von der Kulturverwaltung unterstützt wurde, gefolgt und hat Ende Dezember 2019 entschieden, im Doppelhaushalt 2020/21 Fördermittel von jährlich 16.000 EUR für eine institutionelle Förderung vorzusehen.
Zusätzlich erhält das Theater Atelier 2020 aus dem Nothilfe-Förderfonds Kultur 10.000 EUR.



3. Erhöhungen und Verstetigungen


backsteinhaus produktion

Die Tanzstadt Stuttgart gewinnt aktuell eine neue künstlerische Handschrift, die neben Gauthier Dance und dem Stuttgarter Ballett überregional wahrgenommen wird. Die freie Tanzkompanie backsteinhaus produktion wird seit 2018 von der Stadt Stuttgart mit 30.000 EUR institutionell gefördert. Ziel der Förderung war damals, durch die Verstetigung der Gruppe ihre künstlerische Weiterentwicklung zu sichern. Inzwischen wird backsteinhaus produktion überregional besprochen. Die Gruppe kooperiert und produziert bundesweit und wird zu internationalen Festivals im außereuropäischen Ausland eingeladen. Auch in Stuttgart ist die Gruppe starker und gut vernetzter Akteur. Sie erreichte im Jahr 2018 mit insgesamt 12 Vorstellungen in Stuttgart 721 Zuschauer, dazu kamen weitere Veranstaltungen und Gastspiele. Der Bedarf der Gruppe an Aufführungsförderung ist jedoch höher und überforderte das städtische Budget für Aufführungsförderung, das jährlich für die gesamte Freie Tanz- und Theaterszene zur Verfügung steht. Die Erhöhung der institutionellen Förderung ermöglicht backsteinhaus produktion die Arbeit unabhängig von diesen Projektmitteln. Der Gemeinderat hat Ende Dezember 2019 entschieden, im Doppelhaushalt 2020/21 die Fördermittel ab 2020 um 150.000 EUR auf 180.000 EUR zu erhöhen.


COLOURS-International Dance Festival (Gauthier Dance)

Siehe GRDrs 492/2020.



Eurythmeum

Das Eurythmeum Stuttgart mit seinem professionellen Ensemble trägt seit 1924 diese Bühnenkunst aus dem Bereich der Anthroposophie in die Welt. Es finden jährlich ca. 150 Aufführungen in Stuttgart und auf Tourneen statt (2019 fanden in Stuttgart 39 Vorstellungen vor 3.736 Besuchern statt, die Auslastung betrug ca.70 %.) Der Generationenwechsel im Eurythmeum ist verbunden mit dem Wechsel von ehrenamtlichen auf hauptamtliche Strukturen, die entsprechende finanzielle Mittel erfordern. Seit Jahren ist keine Erhöhung der städtischen Förderung mehr erfolgt. Das Eurythmeum beantragte wegen der erhöhten Personalkosten, der Preisentwicklung, der Instandhaltungskosten für das Gebäude und für die Öffentlichkeitsarbeit zum Doppelhaushalt 2020/2021 eine Erhöhung der institutionellen Förderung von bisher 47.500 EUR um 50.000 EUR. Die Argumentation ist nachvollziehbar. Der Gemeinderat ist dem Antrag des Eurythmeums teilweise gefolgt und hat Ende Dezember 2019 entschieden, im Doppelhaushalt 2020/21 die Fördermittel ab 2020 um 35.000 EUR (ca. 74 %) auf 82.500 EUR zu erhöhen.
Zusätzlich erhält das Eurythmeum 2020 aus dem Nothilfe-Förderfonds Kultur 2.000 EUR.


FITZ! Zentrum für Figurentheater

Das FITZ! vernetzt die lokale und internationale Figurentheaterszene. Die Fachjury für Tanz und Theater betrachtet das FITZ! als modellhafte Spielstätte für eine Szene, die vorwiegend aus freischaffenden Künstler*innen und Ensembles besteht. Es dient der lokalen Figurentheaterszene als international wirksamem Ausstrahlungs- und Austauschort, da von hier aus die aktuellsten künstlerischen Entwicklungen durch geladene Künstler*innen von außerhalb und Koproduktionen mit Figurentheatern bundesweit in die Stadt kommen. 2018 spielte das FITZ! 288 Vorstellungen und erreichte 16.110 Zuschauer, die Auslastung lag damit bei 77 %. Angesichts steigender Produktionskosten reduzieren sich die Koproduktionen. Das FITZ! ist für die lebendige und heute international bekannte Figurentheaterszene Stuttgarts ein entscheidender Akteur und benötigt, um weiterhin überregional agieren zu können, eine Erhöhung der institutionellen Förderung. Die Lüftung der Theatersäle des FITZ! und des Theaters tri-bühne sollen nun mit einer Klimaeinheit nachgerüstet werden, da durch die hohen Temperaturen im Zuschauerraum während des Sommers die Gefahr eines erheblichen Zuschauerrückgangs besteht. Die Kosten hierfür werden von der Stadt als Vermieterin übernommen und über eine Mieterhöhung gegenfinanziert, für welche das Theater nun ebenfalls eine Erhöhung der institutionellen Förderung beantragte.
Der Gemeinderat ist dem Antrag, der auch von der Kulturverwaltung unterstützt wurde, weitgehend gefolgt und hat Ende Dezember 2019 entschieden, ab dem Doppelhaushalt 2020/21 die Fördermittel um 59.000 EUR (ca. 10 %) auf 647.300 EUR zu erhöhen.



Forum Theater gGmbH/Forum 3

Das sehr beliebte Theater konnte durch die letzte Erhöhung der städtischen Fördermittel auf 145.000 EUR zwar den technischen Bereich personell absichern, bei den künstlerischen Produktionskosten bestand aber immer noch eine gravierende Unterfinanzierung, die das Forum Theater existenziell bedrohte. Das Land Baden-Württemberg bezuschusste das Forum Theater 2019 mit 20.000 EUR. Um unabhängiger vom Fluss von Spenden und Stiftungsmitteln die künstlerische Qualität für die jährlich ca. 110 bis 130 Vorstellungen erhalten zu können, ist eine Mittelerhöhung erforderlich. 2019 besuchten


9.186 Zuschauer*innen die 122 Vorstellungen, die Platzauslastung lag bei 75 %. Das Forum Theater beantragte daher eine Erhöhung um jährlich 40.000 EUR.
Der Gemeinderat ist dem Antrag gefolgt und hat Ende Dezember 2019 entschieden, ab dem Doppelhaushalt 2020/21 die Fördermittel um 40.000 EUR (ca. 28 %) auf 185.000 EUR zu erhöhen.



Freie Tanz- und Theaterszene gUG (FTTS)

Im März 2018 wurde die Freie Tanz- und Theaterszene gUg (FTTS) gegründet, die von allen drei Vereinen der Freien Szene (Produktionszentrum Tanz + Performance e. V., der Vereinigung freier darstellender Künstlerinnen und Künstler für Stuttgart und Region e. V. und dem Verein Freie Theater Stuttgart e. V.) getragen wird. Gemeinsam mit der Verwaltung entwickelten die genannten Vereine ein Konzept zur Stärkung der freien darstellenden Künstler*innen in Stuttgart. Das Konzept sieht vor, in der Zeit (Interimsphase) bis zur Fertigstellung des Ergänzungsbaus des Theaterhauses das Wirken der Freien Szene in der Öffentlichkeit trotz fehlender Spielstätte sichtbar zu machen. Die FTTS soll als gut vernetzter, etablierter und erfahrener Kulturakteuer den Betrieb der neuen Spielstätte zukünftig eröffnen. Eine zentrale Maßnahme der Interimsphase ist die Mitwirkung als Bündnispartner bei „TANZPAKT Stuttgart“ und perspektivisch die Bewerbung für den „Tanzkongress“. Zudem wurden die Mittel der Abspielförderung an die FTTS zur Selbstverwaltung übertragen (siehe GRDrs 789/2019).

Der Beschluss des Gemeinderats vom DHH 2018/2019 (siehe GRDrs 385/2018) wurde verstetigt. Die Institution wird für die Jahre 2020 und 2021 mit jeweils 112.000 EUR gefördert. Hierbei sind 62.000 EUR für die Miete der Räumlichkeiten und eine Personalstelle (Geschäftsleitung), 30.000 EUR zweckgebunden für die Maßnahmen im Rahmen des Förderprogramms TANZPAKT Stuttgart sowie 20.000 EUR für die Öffentlichkeitsarbeit, die bis 2018 vom Kulturamt verwaltet worden sind, vorgesehen.


Friedrichsbau Varieté

Das Friedrichsbau Varieté wird als fester und langjähriger Bestandteil der Stuttgarter Kulturlandschaft betrachtet, allerdings ist es durch den Umzug des Varietés vom Friedrichsbau in die neue Spielstätte auf den Pragsattel im Jahr 2014 schwieriger geworden, Zuschauer zu erreichen und marktübliche Gagen zu bezahlen. Das Friedrichsbau Varieté wird deshalb seit 2018 von Seiten der Landeshauptstadt Stuttgart institutionell mit jährlich 100.000 EUR gefördert (siehe GRDrs 1161/2017 und 384/2018). Zudem wurde die Zins- und Tilgungsfreistellung des 2014 gewährten Darlehens in Höhe von 475.000 EUR (GRDrs 734/2014 und GRDrs 1112/2019) bis März 2024 verlängert (Laufzeit bis März 2029). Das Grundstück in der Siemensstraße wird bis 2024 unentgeltlich überlassen. Durch die Stadtkämmerei erfolgt ein monatliches Controlling.
Im Jahr 2019 konnten bei 251 Vorstellungen 48.358 Besucher gezählt werden, was einer Auslastung von 68 % entsprach (2018 waren es 62,5 %).

Bedingt durch die Corona-Krise geriet auch das Friedrichsbau Varieté wegen Eintrittsausfällen in existenzbedrohende finanzielle Bedrängnis. Das Friedrichsbau Varieté soll deshalb aus dem Nothilfe-Förderfons Kultur eine einmalige Förderung von 115.000 EUR. (siehe GRDrs 541/2020) erhalten. Entsprechend der städtischen Zuständigkeitsordnung ist in diesem Fall eine Entscheidung des Verwaltungsausschusses des Gemeinderats erforderlich.


JES mit Festival Schöne Aussicht (Kinder- und Jugendtheaterfestival)

Das Junge Ensemble Stuttgart e.V. (JES) gehört im internationalen Vergleich zu einem der führenden Kinder- und Jugendtheater. Da es vorwiegend für Kinder und Jugendliche spielt, die nicht immer zu dem zahlungskräftigsten Personenkreis gehören, ist die Eigenfinanzierungsquote entsprechend gering. Die Zuwendungen der Stadt Stuttgart (bisher jährlich mit 1.497.000 EUR) und des Landes Baden-Württemberg (2018 mit 720.200 EUR) sind dabei die größten Einnahmequellen. Die Zuschauerräume umfassen 40 bis 200 Plätze, um dem jungen Publikum Nähe und Vertrauen vermitteln zu können. Zusätzlich setzt das JES auf hohe künstlerische Qualität und kontinuierliche künstlerische Entwicklung, daher arbeitet es mit einem professionellen und fest angestellten Schauspielerensemble und renommierten freischaffenden Regisseur*innen zusammen. Zahlreiche Vorstellungen und theaterpädagogische Angebote fanden bei sehr vielen jungen Menschen großen Anklang. (2018 kamen zu über 400 Vorstellungen rund 35.000 Besucher, die Auslastung lag bei 91 %.) Zur Abmilderung der Auswirkungen der Corona-Krise wird 2020 der JES-Online-Spielplan angeboten.
Aufgrund von Personal- und Produktionskostensteigerungen durch die Anwendung des Tarifvertrags NV-Bühne – analog auch bei freiem künstlerischen Personal – und Mindestlohnstandards sowie gestiegener Unterkunftskosten für Hotels und Wohnungen für Gäste und Ensembles reichten die bisherigen Zuwendungen nicht mehr aus und das JES beantragte eine Erhöhung der städtischen institutionellen Förderung um 74.000 EUR (ca. 5 %).


Das JES richtet in der Regel alle zwei Jahre das baden-württembergische und internationale Kinder- und Jugendtheaterfestival „Schöne Aussicht“ aus. Es gehört weltweit zu den profiliertesten Festivals im Bereich Kinder- und Jugendtheater. Aufgrund der Corona-Krise muss das Festival auf das Jahr 2021 verschoben werden. Das Festival 2018 wurde von der Stadt Stuttgart mit 157.600 EUR, vom Land Baden-Württemberg mit 100.000 EUR bezuschusst. Die o. g. steigenden Produktions- und Personalkosten mussten zunehmend durch die institutionelle Zuwendung des JES aufgefangen werden. Um die Kosten auszugleichen, musste das Festival bereits 2018 um einen Tag gekürzt werden. Personelle Ressourcen mussten verstärkt in die Akquise von Drittmitteln eingesetzt werden.

Der Gemeinderat ist dem Antrag des JES, der auch von der Kulturverwaltung unterstützt wurde, gefolgt und hat Ende Dezember 2019 entschieden, ab dem Doppelhaushalt 2020/21 die institutionelle Förderung des JES um 74.000 EUR (ca. 5 %) auf 1.571.000 EUR zu erhöhen. Die letzte Erhöhung fand im Rahmen des DHH 2018/2019 statt. Er hat weiter, wie beantragt, entschieden, die jährliche Rate der Fördermittel für das Festival „Schöne Aussicht“ um 17.300 EUR auf 96.100 EUR zu erhöhen. Für das Festival 2020, das auf 2021 verschoben werden muss, stehen daher momentan insg. 174.900 EUR (aus HH 2019 78.800 EUR, aus HH 2020 96.100 EUR) zur Verfügung. Bei den im Doppelhaushalt für 2021 angeführten Mitteln in Höhe von 96.100 EUR handelt es sich um die Ansparrate für das Festival 2022, das ab 2022 dann wieder im regulären Turnus stattfindet. Zusätzlich erhält das JES 2020 aus dem Nothilfe-Förderfonds Kultur 17.000 EUR.



Lokstoff! Theater im öffentlichen Raum

Die seit 2018 in die institutionelle Förderung aufgenommene, 2003 gegründete Gruppe Lokstoff! bereichert die Stuttgarter Theaterlandschaft durch die Sparte „Theater im öffentlichen Raum“. Der Wirkungskreis geht weit über das Lokale hinaus. Die Gruppe ist international vernetzt und betreibt eine intensive theaterpädagogische Arbeit. Mit vielen Auftritten, z. B. 2018 mit 98 Vorstellungen mit ca. 6.000 Zuschauern an den urbanen Plätzen Stuttgarts, spricht Lokstoff! unterschiedlichste Zielgruppen an, vor allem junge Menschen und theaterfernes Publikum. Zur Fortentwicklung und Sicherung des bisherigen Produktionsrahmens, insbesondere aber für angemessene Honorare, wurde ein Antrag auf Erhöhung der Fördermittel um 50.000 EUR gestellt. Der Gemeinderat hat Ende Dezember 2019 entschieden, im Doppelhaushalt 2020/21 die Fördermittel ab 2020 um 35.000 EUR (70 %) auf 85.000 EUR zu erhöhen.


Produktionszentrum Tanz + Performance e. V. (PZ)

Das Produktionszentrum Tanz + Performance e.V. bietet für freie Künstler*innen (Probe-) Raum, um Ideen und Projekte zu realisieren und die Möglichkeit in einen interdisziplinären Austausch mit anderen Künstler*innen zu treten. Neben einem regelmäßigen, wöchentlichen Profitraining bietet das PZ Intensivwochen, Workshops, Präsentationen, Vorträge und Beratungen an. Außerdem setzt sich das PZ für die Verbesserung der Produktions- und Spielbedingungen der freien Tanz- und Performanceszene im Raum Stuttgart ein.

Im Rahmen von TANZPAKT Stuttgart ist das PZ als Vertreter der zeitgenössischen Freien Tanzszene Stuttgarts ein zentraler Bündnispartner. Das PZ hat eine Mieterhöhung erhalten, die es mit Hilfe seiner derzeitigen institutionellen Förderung nicht aufbringen kann; adäquate alternative Räumlichkeiten sind in Stuttgart aufgrund der derzeitigen Immobiliensituation nicht zu finden. Ohne seine Infrastruktur kann das PZ nicht als Bündnispartner seinen Beitrag zu TANZPAKT Stuttgart leisten, dessen Fördermaßnahmen bis Oktober 2021 befristet sind. Um die angestoßenen Entwicklungen weiterzuverfolgen, soll neben der Anhebung für die Mieterhöhung auch die Hälfte der Vollzeitstelle für die Geschäftsführung im November und Dezember 2021 aufgefangen werden.
Daher hat der Gemeinderat Ende 2019 für den DHH 2020/2021 entschieden, die Förderung des PZ für das Jahr 2020 von 79.000 EUR um 26.400 EUR auf 105.400 EUR zu erhöhen. Im Jahr 2021 soll neben der Erhöhung um 26.400 EUR zusätzlich eine einmalige Erhöhung um 5.000 EUR auf 110.400 EUR erfolgen.


Renitenztheater

Das Renitenztheater feiert 2021 sein 60. Jubiläum; damit gehört es zu den ältesten Privattheatern Stuttgarts und hat die Theatergeschichte dieser Stadt mitgeprägt. Als Kabarettbühne Stuttgarts ist das Haus bundesweit bekannt und begrüßt auf seiner Bühne überregionale Gäste. Das Theater muss seit Oktober 2019 eine vertraglich vereinbarte Mieterhöhung zahlen, die Mehrkosten nach sich zieht. Auch eine Anpassung der Gehälter kann trotz einer im Vergleich zu anderen Stuttgarter Theatern überdurchschnittlichen Eigenfinanzierungsquote von ca. 67 % nicht allein über Eigeneinnahmen abgefangen werden. Aufgrund seines hohen Spielbetriebs braucht das Theater Verstärkung der technischen Crew durch Auszubildende sowie neue Stellenanteile im Bereich Öffentlichkeits-


arbeit und Organisation. Das Renitenztheater wies 2018 bei einem Etat von ca. 1,62 Mio. EUR mit 52.028 Zuschauern eine Auslastung von 78 % auf. Das Land bezuschusst das Renitenztheater mit 180.000 EUR.
Der Gemeinderat hat Ende Dezember 2019 entschieden, im Doppelhaushalt 2020/21 die Fördermittel für 2020 um 56.300 EUR auf EUR auf 448.100 EUR und für 2021 um 42.300 EUR auf 434.100 EUR zu erhöhen.
Aus haushaltsrechtlichen Gründen ist diese Erhöhung nicht dauerhaft beschlossen worden, sondern muss bei den nächsten Haushaltsberatungen erneut diskutiert und ggf. beschlossen werden, um für die o. g. Personalverstärkung längerfristig (für die Dauer-Ausbildungsverträge und ggf. unbefristete Arbeitsverträge) zur Verfügung zu stehen.


Schauspielbühnen in Stuttgart / Altes Schauspielhaus & Komödie im Marquardt

Die Privatbühne ist mit ihren zwei Hauptspielstätten durchaus mit einem personalintensiven Stadttheaterbetrieb zu vergleichen. Im Jahr 2018 hatten höhere Tarifanpassungen und der unerwartete Intendantenwechsel ungeplante Mehrkosten verursacht, die 2018 zu einem defizitären Haushaltsabschluss führten. Das Theater konnte das Defizit nicht aus eigenen Einnahmen ausgleichen und beantragte einmalig einen Sonderzuschuss von 200.000 EUR für das Jahr 2020. Geringere Tourneeeinnahmen aufgrund der fehlenden Planungssicherheit durch den Intendantenwechsel in der Spielzeit 2018/19 sowie Gehaltsanpassungen und erwartete Mietsteigerungen erforderten eine Anpassung der Fördersumme. Das Theater wies im Jahr 2018 mit 182.143 Zuschauern eine Auslastung von 72 % aus, wobei 614 Vorstellungen gespielt wurden. Die Eigenfinanzierungsquote betrug 2018 41 %.
Der Gemeinderat ist dem Antrag, der auch von der Kulturverwaltung unterstützt wurde, gefolgt und hat Ende Dezember 2019 entschieden, im Doppelhaushalt 2020/21 die Fördermittel für 2020 um 400.000 EUR auf 3.440.945 EUR und für 2021 um 200.000 EUR auf 3.240.945 EUR zu erhöhen.

Zusätzlich erhalten die Schauspielbühnen 2020 aus dem Nothilfe-Förderfonds Kultur
187.500 EUR.



Studio Theater

Das seit über 50 Jahren aktive Studio Theater mit seinen beiden Bühnen in Stuttgarts Mitte hat durch seine Wohnzimmeratmosphäre einen ganz besonderen Charme. Mit frischen, zeitkritischen Inszenierungen wurde viel neues und junges Publikum erreicht. (2019 besuchten das Studio Theater bei 120 Vorstellungen 7.197 Menschen, die Auslastung lag bei ca. 84 %. Die 41 Vorstellungen im KRUSCHTELTUNNEL begeisterten 2.417 überwiegend kleine Zuschauer; die Auslastung lag noch bei ca. 86 %.)
Das bei Generationen von Kindern in Kindergarten- und Grundschulalter beliebte, zum Studio Theater gehörige Kindertheater KRUSCHTELTUNNEL hat durch verschiedene im Schulbereich liegende Gründe (u. a. Lehrermangel, zu wenig Begleitpersonen, Brennpunktschulen, deren Schüler sich den Eintritt nicht leisten können) aber zunehmend Auslastungsprobleme. Diese will das Studio Theater durch entsprechende Maßnahmen, wie einen „Begleitservice“ für die Kindergruppen, Schulrabatte und Freikarten, theaterpädagogische Nachbereitung wie beim JES etc. abmildern, wofür eine Erhöhung der institutionellen Mittel um 25.000 EUR beantragt wurde. Die von den Vorstellungen begeisterten Kinder sind die Theaterbesucher von morgen und tragen so ihren Teil zur Weiterentwicklung des Studio Theaters bei. Die institutionelle Förderung für das Studio Theater wurden zuletzt 2018 erhöht.


Das Land Baden-Württemberg förderte 2019 institutionell mit 80.000 EUR sowie mit 15.000 EUR für eine Klimaanlage und 7.000 EUR Projektförderung.
Der Gemeinderat ist dem Antrag des Studio Theaters gefolgt und hat Ende Dezember 2019 entschieden, ab dem Doppelhaushalt 2020/21 die Fördermittel um 25.000 EUR (ca. 9 %) auf 291.600 EUR zu erhöhen.


Theater am Olgaeck

Das Theater am Olgaeck hat sich seit seiner Gründung im Jahr 2004 zu einem lebendigen soziokulturellen Zentrum entwickelt. Es vernetzt sich mit anderen Festivals der Stadt und ruft eigene Festivals wie das Internationale Amateurtheaterfest ins Leben, öffnet seine Räume für die aktive Kulturgestaltung durch migrantische Communities und solidarisiert sich durch kulturelle Aktionen mit Bürger*innen, die in der Mehrheitsgesellschaft um ihren Platz kämpfen müssen (z. B. beim Internationalen Roma Tag). Das Theater trägt mit seinen zahlreichen Projekten zu einer interkulturellen Verständigung bei, weil es die Communities dazu einlädt, eigene Ideen zu realisieren. Um diese interkulturelle Kulturarbeit zu verstetigen, welche bisher durch Projektförderungen des Kulturamts aus den Bereichen Filmförderung, Interkultur, Amateurtheater und Städtepartnerschaften möglich war, sowie um zwei Stellen (Organisation, Technik) einzurichten, ein Büro anzumieten und die Theaterleitung künftig hauptamtlich anzustellen, wird eine Erhöhung der Förderung benötigt. Das Theater beantragte eine Erhöhung um 110.000 EUR. Der Gemeinderat folgte aber dem Vorschlag der Kulturverwaltung und hat Ende Dezember 2019 entschieden, im Doppelhaushalt 2020/21 die Fördermittel ab 2020 um 40.000 EUR (90 %) auf 84.000 EUR zu erhöhen.


Theater der Altstadt im Westen

Das Theater der Altstadt steckte Anfang 2019 in großen finanziellen Nöten, wofür ein kurzfristiger Sonderzuschuss i. H. v. 60.000 EUR gewährt wurde. Aufgrund dieser wirtschaftlichen Schieflage benötigt das Theater der Altstadt eine Erhöhung der institutionellen Förderung, um die Buchhaltung und Personalkostenverwaltung zu professionalisieren sowie gestiegene Produktions- und Personalkosten zu kompensieren und somit statt einer stets reagierenden eine zukunftsgerichtete Position einnehmen zu können. Es beantragte eine Erhöhung der Förderung von 538.650 EUR um 110.000 EUR auf künftig 648.650 EUR. Die letzte Erhöhung um 19.850 EUR erfolgte 2016. Das Land bezuschusst das Theater der Altstadt mit 205.000 EUR. Bei einem Gesamtetat 2018 von 1,14 Mio. EUR und ca. 28.000 Besuchern betrug die Auslastung ca. 75 %.
Wie von der Kulturverwaltung vorgeschlagen, hat der Gemeinderat Ende Dezember 2019 entschieden, ab dem Doppelhaushalt 2020/21 die Fördermittel um 110.000 EUR auf 648.650 EUR zu erhöhen.


Theater in der Badewanne

Das Theater am Höhenpark Killesberg mit seiner Leiterin Antonie Fröhlich erreicht viel "Laufpublikum", unter dem sich Familien mit Kleinkindern befinden. Der Park wird von Familien aller Stadtteile genutzt, die auch aus sehr unterschiedlichen sozialen Hintergründen kommen. Fast alle Kindergärten und Grundschulen besuchen gerne das Figurentheater – gerade, weil es mitten im Park ist. So gab es z. B. 2018 144 Vorstellungen mit


13.225 Zuschauern bei einer Publikumsauslastung von über 75 %. Die Kinder können im Anschluss an die Vorstellung toben und spielen. Eine Vision für diesen wunderbaren Standort soll entwickelt werden. Inhaltliche Ausrichtung: „Ein Kunstzentrum für die Allerkleinsten und ihre Familien“ (Tanz / interaktive Ausstellungen aus der Bildenden Kunst, Theater und Konzerte). Das Weiterführungskonzept vom September 2019 ist eine zukunftssichernde Grundlage für die Fortführung und sieht u. a. auch vor, das Theater in der Badewanne in Form eines gemeinnützigen Vereins zu organisieren. Der Mehrbedarf ist infolge des altersbedingten Generationenwechsels für die Nachfolge von Frau Fröhlich, die sich nach ca. 40 Jahren 2021 aus der Theaterleitung zurückziehen wird, bzw. die Anstellung einer Theaterleitung und Teilbeschäftigung eines Technikers notwendig.
Der Gemeinderat ist dem Antrag des Theaters in der Badewanne, der auch von der Kulturverwaltung unterstützt wurde, gefolgt und hat Ende Dezember 2019 entschieden, im Doppelhaushalt 2020/21 die Fördermittel ab 2020 um 58.000 EUR auf 135.000 EUR zu erhöhen.

Zusätzlich erhält das Theater in der Badewanne 2020 aus dem Nothilfe-Förderfonds Kultur 9.765 EUR.


Theater Rampe

Das Theater Rampe wurde 2019 mit der prestigereichen Anerkennung – dem Theaterpreis des Bundes 2019 der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien – ausgezeichnet. Es ist das einzige Haus für zeitgenössische darstellende Künste in Stuttgart. Das Theater entwickelt für die Zuschauer immer wieder unkonventionelle Wege für die Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst, wirkt mit partizipativen Veranstaltungen im öffentlichen Raum und schafft damit Orte der Begegnung, der Reflexion und Diskussion. Es agiert zwischen etablierten Institutionen wie Stadttheatern, Museen, Hochschulbetrieben und einer freien interdisziplinären Kunstszene sowie soziokulturellen Arbeitsfeldern. Das Theater führt in Stuttgart und bundesweit Kooperationsprojekte mit namhaften Kulturinstitutionen sowie lokalen und überregionalen freien Künstler*innen durch. Dadurch ist es ein strategisch bedeutender Akteur, um die überregionale und lokale Freie Tanz- und Theaterszene miteinander zu verbinden, wobei die Vernetzungsarbeit teilweise ins europäische Ausland reicht. Das Theater Rampe richtet den Tanz- und Theaterpreis „6 tage frei“ im 2-jährigen Abstand aus (geplant für 2021), ab 2021 erstmals als „Festival der freien Darstellenden Künste der Stadt Stuttgart und des Landes Baden-Württemberg“.
Für eine Fortführung dieser positiven und in Stuttgart einzigartigen Entwicklung bedarf es im Bereich Personal- und Produktionskosten finanzieller Unterstützung.
Das Theater erreichte 2018 bei einem Etat von ca. 1,1 Mio. EUR insgesamt 13.887 Menschen und wies damit eine Auslastung von 81 % aus.
Wie von der Kulturverwaltung vorgeschlagen, hat der Gemeinderat Ende Dezember 2019 entschieden, ab dem Doppelhaushalt 2020/21 die Fördermittel um 70.000 EUR auf 678.000 EUR zu erhöhen.

Die Mittel für den Tanz- und Theaterpreis „6 tage frei“ wurden ebenfalls ab dem Doppelhaushalt 2020/2021 um jährlich 17.000 EUR auf jährlich 49.000 EUR erhöht. Die Auszahlung der Gesamtsumme von 98.000 EUR erfolgt im Jahr 2021.


Theater tri-bühne

Zum Profil des Theaters gehören seit 40 Jahren poetische und zugleich gesellschaftskritische Inszenierungen. Es steht einerseits für ein europäisches Literaturtheater, andererseits aber auch für Kooperationen mit europäischen sowie teilweise auch mit Theatern


und Ensembles aus dem außereuropäischen Ausland. Das Theater tri-bühne führt das zusätzlich geförderte zweijährige „Stuttgarter Europa Theater Treffen (SETT)“ durch, das 2020 für November geplant war, wegen der Corona-Krise aber auf November 2022 verschoben werden muss.
Die Lüftung der Theatersäle des Theaters tri-bühne und des FITZ! sollen nun mit einer Klimaeinheit nachgerüstet werden, da durch die hohen Temperaturen im Zuschauerraum während des Sommers mittelfristig die Gefahr eines erheblichen Zuschauerrückgangs besteht. Die Kosten hierfür werden von der Stadt als Vermieterin übernommen und über eine Mieterhöhung gegenfinanziert, für welche das Theater nun eine Erhöhung der institutionellen Förderung um diesen Mehraufwand von 17.714 EUR beantragte. Bei einem Jahresetat von ca.1,31 Mio. EUR bot das Theater im Jahr 2018 162 Vorstellungen an. Dabei wurden insgesamt 15.347 Zuschauer erreicht. Die Auslastung lag bei ca. 72 %. Das Land bezuschusst das Theater tri-bühne mit 250.000 EUR (ohne Berücksichtigung zusätzlicher Zuschüsse für SETT). Die letzte Erhöhung der städtischen institutionellen Förderung (um 45.625 EUR) erfolgte im Jahr 2016.

Der Gemeinderat ist dem Antrag, der auch von der Kulturverwaltung unterstützt wurde, weitestgehend gefolgt und hat Ende Dezember 2019 entschieden, ab dem Doppelhaushalt 2020/21 die Fördermittel um 17.700 EUR auf 878.325 EUR zu erhöhen.


Theaterhaus einschließl. Tanzensemble Gauthier Dance

Siehe GRDrs 492/2020.



4. Projekte


Tanzpakt Stuttgart

Siehe GRDrs 418/2019.


TheaterAmFenster e. V. „Theatertage in Klein Paris“

Das TheaterAmFenster e. V. wurde 2002 als gemeinnütziger Verein gegründet. Es arbeitet nach dem Prinzip „work in progress“. Die ersten „Theatertage in Klein Paris“ haben im Herbst 2016 stattgefunden. Seitdem hat das TheaterAmFenster in Eigenregie weitere vier Theatertage durchgeführt – jeweils zweimal im Frühjahr und zweimal im Herbst. Es hat sich ein Stamm von Künstlern herauskristallisiert, der immer wieder auf den Theatertagen auftritt.

Die Theatertage wurden bisher durch extrem viel Eigenarbeit und unbezahlte Arbeit realisiert. Um dieses Projekt im den beiden Stadtvierteln – Bohnenviertel und Leonhardsviertel – nachhaltig zu verstetigen, hat der Gemeinderat für den DHH 2020/2021 entschieden, das Projekt mit 15.000 EUR für die Jahre 2020 und 2021 zu fördern.




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