Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Allgemeine Verwaltung/Kultur und Recht
Gz: AKR
GRDrs 544/2018
Stuttgart,
06/20/2018



Hegel-Haus 2020 – Ausstellungsneugestaltung, personelle Umsetzung



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Verwaltungsausschuss
Ausschuss für Kultur und Medien
Beschlussfassung
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
11.07.2018
09.10.2018



Beschlußantrag:

1. Für die wissenschaftliche Ausarbeitung der Neugestaltung der Ausstellung des Hegel-Hauses sowie für die Planung und Umsetzung der Maßnahmen wird der Beschäftigung eines/einer wissenschaftlichen Mitarbeiters/in in EG 13 TVöD für die Dauer von bis zu 30 Monaten zugestimmt.

2. Vom zusätzlichen Personalbedarf beim Stadtpalais – Museum für Stuttgart, im Umfang von 30 Personenmonaten einer Vollzeitkraft in Entgeltgruppe 13 TVöD wird Kenntnis genommen. Die Verwaltung wird ermächtigt, außerhalb des Stellenplans während der Projektlaufzeit Personal im Umfang von bis zu 30 Personenmonaten in Entgeltgruppe 13 TVöD einzustellen.

3. Die Finanzierung der Personalkosten in Höhe von 208.000 Euro erfolgt aus den für die Jahre 2018 bis 2020 im Haushalt des Kulturamtes für dieses Projekt zur Verfügung gestellten Projektmitteln in Höhe von insgesamt 960.000 Euro.



Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Am 27. August 1770 wurde Georg Wilhelm Friedrich Hegel in Stuttgart geboren. Anlässlich seines 250. Geburtstags am 27. August 2020 soll die Ausstellung im Hegel-Haus neu aufgestellt werden. Ziel ist ein besucherfreundliches und attraktives Museum, das wichtige Begriffe der hegelschen Philosophie durch innovative Ausstellungselemente und interaktive Angebote erfahrbar macht.

Grundlage für die Neuaufstellung der ständigen Ausstellung im Hegel-Haus ist die Mitteilungsvorlage zum Haushaltsplan 2018/2019 (GRDrs 366/2017).


Im Haushaltsplan 2018/2019 bzw. in der Finanzplanung für das Jahr 2020 wurden für das Projekt für die Jahre 2018 bis 2020 insgesamt 960.000 Euro zur Verfügung gestellt. Davon entfallen auf Sachleistungen, u.a. für einen Gestaltungswettbewerb, für die Neugestaltung der Ausstellung, für den Katalogdruck sowie die Eröffnungsfeierlichkeiten rund 752.000 Euro sowie auf Personalausgaben rund 208.000 Euro.

Ursprünglich war geplant, die „geistig planerischen“ Personalleistungen für die konzeptionellen, wissenschaftlichen Aufgaben in Form von Werkverträgen zu vergeben. In der Umsetzungsphase zeigt sich, dass eine koordinierende Funktion über die gesamte Projektlaufzeit notwendig ist und es somit schwierig ist, diese Leistungen in Form von Werkverträgen zu vergeben. Die Aufgabenstellung erfordert im Gegenteil eine ganzheitliche und kontinuierliche Einbindung in die betrieblichen Abläufe, welche im Rahmen von Werkverträgen rechtlich nicht möglich ist.

Insbesondere die Erfahrung bei der Entstehung der Dauerausstellung „Stuttgarter Stadtgeschichten“ im Stadtpalais hat gezeigt, dass es eine/n verantwortliche/n Kurator/in braucht, der/die das Projekt sowohl inhaltlich-wissenschaftlich als auch organisatorisch-verwaltungstechnisch verantwortet.

Aus diesem Grund sollen anstatt von Werkverträgen während der Projektlaufzeit bis Ende Dezember 2020 Arbeitsverträge im Umfang von bis zu 30 Personenmonaten auf der Grundlage des TVöD abgeschlossen werden.

Da die Vergabe der Werkverträge bereits auf der Basis einer wissenschaftlichen Aufgabenstellung kalkuliert war, ergeben sich keine signifikanten finanziellen Unterschiede zu einer befristeten Anstellung im Beschäftigtenverhältnis.


Finanzielle Auswirkungen

Die Finanzierung der Personalkosten für das Projekt Hegel-Haus 2020 erfolgt aus den
für den Zeitraum 2018 bis 2020 zur Verfügung stehenden Projektmitteln von insgesamt 960.000 Euro im THH 410 Kulturamt, Amtsbereich 4102520 Museum für Stuttgart, Kontengruppe 420 Aufwendungen für Sach- und Dienstleistungen.


Die Kosten teilen sich nach derzeitiger Planung wie folgt auf:

Hegel-Haus 2020 – Ausstellungs-neugestaltung
2018
2019
2020
gesamt
Personalkosten für Kurator/Kuratorin
(EG13 TVöD)
41.600 €
83.200 €
83.200 €
208.000 €
Sachkosten für:
Katalogerstellung, Gestaltungswettbewerb, Neugestaltung der Ausstellung, Eröffnungsfeierlichkeiten, Katalogdruck
83.400 €
241.800 €
426.800 €
752.000 €
Gesamte Kalkulation
125.000 €
325.000 €
510.000 €
960.000 €







Beteiligte Stellen

Referat WFB hat der Vorlage zugestimmt

Vorliegende Anträge/Anfragen

keine

Erledigte Anträge/Anfragen

keine



Dr. Fabian Mayer
Bürgermeister


Anlagen

Anlage 1 Ausführliche Begründung


Ausführliche Begründung


Am 27. August 1770 wurde Georg Wilhelm Friedrich Hegel in Stuttgart geboren. Anlässlich seines 250. Geburtstages im August 2020 soll die Ausstellung im Hegel-Haus neu aufgestellt werden. Ziel ist ein besucherfreundliches und attraktives Museum, das wichtige Begriffe der hegelschen Philosophie durch innovative Ausstellungselemente und interaktive Angebote erfahrbar macht.

Für die Konzeption, Planung und Umsetzung der Neugestaltung der Ausstellung wird ein/e wissenschaftliche/r Mitarbeiter/in als Kurator/in der neuen Ausstellung benötigt. Die Kuratorin/der Kurator wird in einer ersten Phase in der zweiten Jahreshälfte 2018 eine Konzeption erarbeiten.

Dies erfolgt auf der Grundlage von bestehenden Vorkonzepten und den Ergebnissen einer Zukunftswerkstatt und eines interdisziplinären Stuttgarter Change Labs in enger Zusammenarbeit mit dem Zukunftslabor im Kulturamt der Landeshauptstadt Stuttgart und der Universität Stuttgart.

Im Rahmen der Zukunftswerkstatt am 27. Oktober 2017 wurden von Studierenden der Universität Stuttgart, interessierten Bürgerinnen und Bürgern und einer Reihe von geladenen Experten Positionen und Thesen erarbeitet, die dann im Rahmen eines Change Labs an der Universität Stuttgart in gestalterische Ideen umgesetzt wurden. Beteiligt waren das Institut für Kunstgeschichte, das Institut für Philosophie sowie das Institut für Raumkonzeption und Grundlagen des Entwerfens. Diese Gestaltungsansätze bilden gemeinsam mit den Positionen der Zukunftswerkstatt die Basis für die weitere konzeptionelle, wissenschaftliche Arbeit.

Wichtig war den Teilnehmern der Zukunftswerkstatt, das neue Hegel-Haus breiter in der städtischen Gesellschaft zu verankern und dieses im öffentlichen Raum stärker als authentischen Ort sichtbar zu machen. In dem neukonzipierten Haus sollen museale Konstellationen geschaffen werden, in denen Hegels Biographie und Philosophie gleichermaßen aufgearbeitet werden können. Ziel ist es, den zentralen Begriff der Hegelschen Philosophie fassbar und für die Besucher verstehbar zu inszenieren. Die Besucher sollen auf diese Weise angeregt werden, sich - ausgehend von den Ansätzen der Hegelschen Philosophie - mit sich selbst und ihrer eigenen Sicht auf Umwelt und Gesellschaft auseinanderzusetzen.

Ausgehend von diesen Ansätzen wird die Konzeption die zentrale Grundlage der weiteren wissenschaftlichen Arbeit sein.

Auf der Basis der Konzeption wird dann in einem nächsten Schritt noch im Jahr 2018 die Ausschreibung eines Gestalterwettbewerbs erfolgen, damit im Frühjahr 2019 die konkrete Ausstellungsgestaltung geplant werden kann.

Bis zum Sommer 2019 wird in enger Zusammenarbeit mit den Ausstellungsgestaltern eine gestalterisch-wissenschaftliche Feinkonzeption entwickelt, die dann im Herbst 2019 in eine Ausschreibung für die Einrichtung des neuen Hegel-Hauses mündet. Zeitgleich werden Ausstellungstexte verfasst, Bild- und Filmmaterial zur Verfügung gestellt sowie Inhalte für mediale Stationen erstellt. Die Werkstattplanung erfolgt in der zweiten Jahreshälfte 2019 gemeinsam mit den Gestaltern und den Einrichtern des Museums.

Mit dem beginnenden Jahr 2020 wird in ersten vorbereitenden Arbeiten hinter den Kulissen das Hegel-Haus auf die Neugestaltung vorbereitet, die parallel zur Endredaktion der Ausstellungsinhalte gemeinsam mit den Ausstellungsgestaltern betreut werden. Im Frühjahr wird das Hegel-Haus dann geschlossen und mit der Einrichtung der Ausstellung begonnen. Auch dieser Prozess muss von dem/der Kurator/in intensiv betreut werden.

Um eine publikumswirksame Eröffnung im August 2020 sicher zu stellen ist in dieser letzten Phase, der/die Kurator/in als Materiallieferant für Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und das Veranstaltungsprogramm rund um die Eröffnung und danach gefragt.

Im Anschluss daran verantwortet der/die Kurator/in die Koordination des Ausstellungsbetriebes, die Beseitigung von Mängeln in der Ausstellung und schult das künftige Aufsichts- und Führungspersonal. Außerdem erstellt er/sie eine Dokumentation mit allen in der Ausstellung verwendeten Texten, Bildern, Filmen und anderen Materialien, um auch nach dem Ausscheiden einen reibungslosen Betrieb der Ausstellung gewährleisten zu können. Das Beschäftigungsverhältnis endet nach heutiger Planung im Dezember 2020.

Der/die Kurator/in ist in allen Projektphasen unverzichtbar.



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