Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Gz: KBS
GRDrs 676/2015
Stuttgart,
07/23/2015



Berufung einer Fachjury zur Verleihung des Hegel-Preises



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Kultur und Medien
Verwaltungsausschuss
Gemeinderat
Vorberatung
Vorberatung
Beschlussfassung
öffentlich
öffentlich
öffentlich
06.10.2015
14.10.2015
15.10.2015



Beschlußantrag:

In die Fachjury des Hegel-Preises der Landeshauptstadt Stuttgart werden berufen:
Die Fachjury wird für einen Zeitraum von drei Jahren berufen. Eine Verlängerung um weitere drei Jahre ist möglich.


Kurzfassung der Begründung:
Ausführliche Begründung siehe Anlage 1

Nach den Bestimmungen des Hegel-Preises (GRDrs 384/2009) soll sich die Jury zusammensetzen aus: dem Präsidenten/der Präsidentin der Internationalen Hegel-Vereinigung, einer Vertreterin/einem Vertreter der Philosophischen Fakultät der Universität Stuttgart, einer Vertreterin/einem Vertreter einer angrenzenden Wissenschaft, einer Kulturjournalistin/einem Kulturjournalisten einer überregionalen Zeitung. Nach diesen Kriterien wurde die prominent besetzte Jury ausgesucht.

Die nächste Hegel-Preisverleihung steht im Jahr 2018 an.





Finanzielle Auswirkungen

Die erforderlichen Haushaltsmittel stehen im Ergebnishaushalt 2015 beim Sachkonto 42710000 Hegel-Preis, Auftrag 417HEGL40 zur Verfügung.


Beteiligte Stellen

-

Vorliegende Anträge/Anfragen

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Erledigte Anträge/Anfragen

-



Dr. Susanne Eisenmann

Anlagen

Anlage 1: Ausführliche Begründung


Ausführliche Begründung:


M.A. Martin Bauer

1956 in Düsseldorf geboren, studierte er Philosophie, komparatistische Literaturwissenschaft, allgemeine Religionswissenschaft und Germanistik an der Freien Universität Berlin und erlangte 1983 den Magister Artium „Mit Auszeichnung“ für seine Studie zu den naturwissenschaftlichen Quellen von Nietzsches Wiederkunftslehre.

Von 1983 bis 1988 lehrte er als Assistent am philosophischen Lehrstuhl von Prof. Dr. Wolfgang-Lauter und wirkte bei den „Nietzsche-Studien“ mit. 1988 und 1990 nahm er an Forschungsseminaren in Paris und in Israel teil und arbeitete zwischenzeitlich als freier Mitarbeiter bei verschiedenen Tageszeitungen („Süddeutsche Zeitung“, „Frankfurter Rundschau“, „FAZ“, „Neue Zürcher Zeitung“).

1991 trat er in den Rotbuch-Verlag Berlin ein und war verantwortlicher Lektor für den Sachbuchbereich und Mitherausgeber der sozialphilosophischen Reihe „Rationen“. Später wurde er Leiter des Wissenschaftslektorats des S. Fischer Verlages und Mitherausgeber der „Neuen Rundschau“. Zwischen 1995 und 1999 arbeitete er als Cheflektor des Fischer Taschenbuch Verlages und als Prokurist des S. Fischer Verlages.

Seit 2003 ist er Mitarbeiter des Hamburger Instituts für Sozialforschung und leitender Redakteur von „Mittelweg 36“, zudem ist er Gründungsautor der 2006 erschienenen „Zeitschrift für Ideengeschichte“ und der für September 2015 geplanten digitalen Plattform „Soziopolis“ des Hamburger Instituts für Sozialwissenschaften.


Professor Axel Honneth

1949 in Essen geboren. Honneth ist ein deutscher Philosoph mit dem Arbeitsschwerpunkt Sozialphilosophie. Er gilt als einer der exponiertesten Schüler von Jürgen Habermas und nach diesem als einer der wichtigsten lebenden Vertreter der „Frankfurter Schule“. Seit April 2001 ist Honneth geschäftsführender Direktor des von Max Horkheimer und Theodor W. Adorno in den 1950er Jahren neu begründeten Instituts für Sozialforschung (IfS) an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main.

Honneth ist Mitherausgeber der „Deutschen Zeitschrift für Philosophie“, des „European Journal of Philosophy“ und der Zeitschrift „Constellations“. Seit März 2007 ist er außerdem Präsident der Internationalen Hegel-Vereinigung.

Honneth studierte 1969 bis 1974 Philosophie, Soziologie und Germanistik in Bonn und Bochum und schloss das Studium mit einem Magister in Philosophie ab. 1977 wurde er wissenschaftlicher Assistent am Institut für Soziologie der Freien Universität Berlin.


Dort wurde er 1983 bei Urs Jaeggi mit der Arbeit „Foucault und die Kritische Theorie“ promoviert (später unter dem Titel „Kritik der Macht“ veröffentlicht). Es folgte ab 1983 eine Anstellung als Hochschulassistent am Fachbereich Philosophie der Goethe-Universität in Frankfurt am Main sowie eine parallele Tätigkeit als „Fellow“ am Wissenschaftskolleg zu Berlin.

Im Juni 1990 habilitierte sich Honneth mit der Arbeit „Kampf um Anerkennung“ am Fachbereich Philosophie in Frankfurt. 1991 erhielt er seine erste C3-Professur für Philosophie an der Universität Konstanz, ein Jahr später erfolgte der Ruf auf eine Professur für politische Philosophie am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin. Von September 1995 bis April 1996 war Honneth zudem Theodor-Heuss-Gastprofessor an der New School for Social Research in New York, bevor er 1996 als Professor für Philosophie an die Goethe-Universität in Frankfurt berufen wurde. Hier gehörte er auch dem Kollegium des berühmten „Instituts für Sozialforschung“, der Geburtsstätte der Kritischen Theorie, an. 1999 vertrat er für einige Monate den Spinoza-Lehrstuhl am Philosophy-Department der Universität Amsterdam. Es folgte die Berufung auf den Lehrstuhl für Philosophie mit dem Schwerpunkt Sozialphilosophie an der Universität Frankfurt. Im April 2001 wurde Honneth zum geschäftsführenden Direktor des Instituts für Sozialforschung bestellt. Seit 2011 lehrt er an der Columbia University.

Publikationen (Auswahl):
Kampf um Anerkennung. Frankfurt/M. 1992 (neue Auflage 2003).
Desintegration - Bruchstücke einer soziologischen Zeitdiagnose. Frankfurt/M. 1994.
Das Andere der Gerechtigkeit. Aufsätze zur praktischen Philosophie. Frankfurt/M. 2000.
Kritik der Macht. Frankfurt/M. 2000.
Leiden an Unbestimmtheit. Eine Reaktualisierung der Hegelschen Rechtsphilosophie. Stuttgart 2001.
Das Werk der Negativität. Eine psychoanalytische Revision der Anerkennungstheorie, in: Werner Bohleber, Sibylle Drews (Hrsg.): Die Gegenwart der Psychoanalyse - Die Psychoanalyse der Gegenwart. Stuttgart 2001, S. 238-245.
Michel Foucault - Zwischenbilanz einer Rezeption / Frankfurter Foucault-Konferenz 2001 (als Hrsg.). Frankfurt/M. 2003.
Kommunikatives Handeln (als Hrsg. mit Hans Joas). Frankfurt 2002.
Umverteilung oder Anerkennung? (mit Nancy Fraser). Frankfurt/M. 2003.
Dialektik der Freiheit. Frankfurter Adorno-Konferenz 2003, Frankfurt/M. 2005.
Verdinglichung - Eine anerkennungstheoretische Studie. Frankfurt am Main 2005.
Schlüsseltexte der Kritischen Theorie. (als Hrsg.), Wiesbaden 2005.
Axel Honneth: The Tanner Lectures on Human Values, Englisch, 2005.
Pathologien der Vernunft. Geschichte und Gegenwart der Kritischen Theorie, Frankfurt/M. 2007.
Bob Dylan. Ein Kongress (als Hrsg. mit Peter Kemper und Richard Klein), Frankfurt/M. 2007.
Erneuerung der Kritik. Axel Honneth im Gespräch. Hrsgg. von Mauro Basaure / Jan Philip Reemtsma / Rasmus Willing. Campus, Frankfurt am Main 2009.




Professor Dr. Dres.h.c. Ulfrid Neumann

Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen und München. 1971 Erstes, 1974 Zweites juristisches Staatsexamen in München. Ab 1974 wissenschaftlicher Assistent am Institut für Rechtsphilosophie und Rechtsinformatik der Universität München. 1978 promovierte er und 1983 habilitierte er an der Universität München. Ab 1984 arbeitete er als Professor für Rechtsphilosophie an der Universität Frankfurt/Main. 1987 ging er als Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie an die Universität Saarbrücken. Seit 1994 ist er Professor für Strafrecht, Strafprozessrecht, Rechtsphilosophie und Rechtssoziologie an der Universität Frankfurt/Main. Von 1998 bis 2006 war er Präsident der Deutschen Sektion der Internationalen Vereinigung für Rechts- und Sozialphilosophie (IVR). Seit August 2011 ist er Präsident der IVR. Zudem ist er Vorsitzender der Gustav-Radbruch-Stiftung. Zwischen 1991 und 1999 war er Fachgutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft für Rechts- und Staatsphilosophie.

Er ist Editor-in-Chief des „Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie“ (ARSP) und Mitherausgeber der „Zeitschrift für die gesamte Strafrechtswissenschaft“ sowie von „Archives for Legal Philosophy and Sociology of Law“ (Beijing). Des Weiteren ist er Mitherausgeber und Autor des Nomos-Kommentars zum Strafgesetzbuch (Baden-Baden 1995ff.).

Publikationen (Auswahl):
Rechtsontologie und Juristische Argumentation, 1979.
Neuere Theorien von Kriminalität und Strafe (zus. mit Ulrich Schroth), 1980.
Zurechnung und „Vorverschulden“, 1985.
Juristische Argumentationslehre, 1986.
„Wahrheit im Recht“, 2004.
„Recht als Struktur und Argumentation“ (Sammelband), 2008.
Aufsätze zu Themen des Straf- und Strafprozessrechts, der Rechtsphilosophie, Rechtstheorie und Rechtssoziologie.


Professor Dr. Reinhard Steiner

Geboren am 18.02.1950, studierte Kunstgeschichte, Philosophie, Archäologie und Ethnologie an der Ludwig-Maximilian-Universität München. 1978 promovierte er mit einer Arbeit über „Theorie und Wirklichkeit der Kunst bei Leonardo da Vinci“. 1979/80 folgte ein Forschungsstipendium des Max-Planck-Instituts an der Biblioteca Hertziana in Rom. Von 1980 bis 1986 arbeitete er als Assistent für Kunstgeschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1987 schloss er seine Habilitation über „Prometheus. Ikonologische und anthropologische Aspekte der Bildenden Kunst in der frühen Neuzeit“ ab. Bis 1991 war er Oberassistent in München. Zwischen 1988 und 1994 folgten Lehrstuhlvertretungen in Bamberg, Würzburg, Osnabrück, Leipzig, Düsseldorf und Regensburg. Seit 1994 ist er Professor für Allgemeine Kunstgeschichte des Mittelalters und der Neuzeit an der Universität Stuttgart.


Publikationen (Auswahl):
Theorie und Wirklichkeit der Kunst bei Leonardo da Vinci, München 1979 (=Die Geistesgeschichte und ihre Methoden, hg.v.S.Otto, Bd.7).
Prometheus. Ikonologische und anthropologische Aspekte der bildenden Kunst vom14. bis zum 17.Jahrhundert, München 1991.
Egon Schiele. Die Mitternachtsseele des Künstlers, Köln 1991 (Neuaufl.1999, 2011).
Als Herausgeber und Autor:
(R.Steiner, C.Weissert): “Lob der Illusion”. Symposionsbeiträge, München 2013.
Ornament und Klang. Fs.f. Herwarth Röttgen zum 80. Geb., Stuttgart 2013.

„Smisurata grandezza“. Die Kolossalskulptur als künstlerische Aufgabe und ästhetisches Objekt in der frühen Neuzeit, in: Horizonte. Italianistische Zs. F. Kulturwissenschaft und Gegenwartsliteratur, Jg.11, 2008, S.7-41.
„Prometheus“ oder über die Grenzen von Lessings „Laokoon“, in: E.-V. Kotowski, R. Sonnenschmidt (Hrsg.), Grenzgänge zwischen Politik und Religion. Fs.f. Claus-Ekkehard Bärsch zum 70.Geb., München 2009, S.221-240.
Heldenposen, in: Merkur. Zeitschrift für europäisches Denken, 724/725, 2009.
“All foreground without distance” – The Rise of Landscape in Late Medieval Painting, in: The Place of Landscape, hg.v. Jeff Malpas, Cambridge, Mass.: MIT Press, 2010.
Der Garten als Zeit-Kunstwerk, in: Festschrift für Alfons Elfgang, hg.v. Wolschke-Bulmahn, 2012.
Der Bravo. Erscheinung und Habitus des Verwegenen, in: Merkur. Zeitschrift für europäisches Denken, 748/749, 2011.
Imagination und Pikturalisierung. Die Arma Christi als Modell, in: E. Locher/H. J. Scheuer (Hrsg.), Archäologie der Phantasie, Bozen 2012.
Medusen. Bild, Dekor, Ornament, in: R. Steiner (Hrsg.), Ornament und Klang.



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