Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Technisches Referat

Gz: KBS, T
GRDrs 153/2014
Stuttgart,
08/26/2014



Neubau einer Sporthalle bei der Grundschule Riedenberg - Vorprojektbeschluss



Beschlußvorlage
Vorlage an
    zur
SitzungsartSitzungstermin
Ausschuss für Umwelt und Technik
Bezirksbeirat Sillenbuch
Ausschuss für Umwelt und Technik
Verwaltungsausschuss
Einbringung
Beratung
Beschlussfassung
Beschlussfassung
nicht öffentlich
öffentlich
öffentlich
öffentlich
23.09.2014
24.09.2014
30.09.2014
01.10.2014



Beschlußantrag:

1. Von der aktuellen Sportstättensituation an der Grundschule Riedenberg sowie der aktuellen Vereinssportstättensituation im Stadtbezirk Stuttgart-Sillenbuch wird Kenntnis genommen.

2. Dem Raumprogramm für den Neubau einer Zweifeldhalle für den Schulsportbedarf ohne Versammlungsstättenfunktion mit einer Programmfläche von 1.433 m² (gem. Planungsauftrag vom 30.04.2013) wird zugestimmt.

3. Der Weiterplanung einer Zweifeldsporthalle mit erwartetem Kostenrahmen in Höhe von rd. 5,3 Mio. € brutto wird zugestimmt. Somit sind nach Abzug der Vorsteuer Mittel in Höhe von rd. 4,962 Mio. € brutto tatsächlich bereit zu stellen.

4. Die Verwaltung wird beauftragt, die Vergabe der Planungsaufträge sowie die Weiterplanung der o.g. Maßnahmen bis einschl. Leistungsphase 3 HOAI auf Basis des abgestimmten Raumprogramms durchzuführen. Für die Architektenleistungen bis einschl. Leistungsphase 3 HOAI wird das Architekturbüro Cheret Bozic Architekten, Stuttgart, beauftragt.

5. Für die Durchführung der Weiterplanung der unter Ziffer 3 beschriebenen Maßnahmen bis zum Projektbeschluss werden Planungsmittel in Höhe von ca. 350.000 € brutto benötigt. Die Deckung erfolgt im Rahmen der Planungsmittelpauschale im Teilhaushalt 400 (Projekt 7.401905).

6. Es wird Kenntnis davon genommen, dass die intensivere Nutzung der Sporthalle Auswirkungen auf die Betreuung durch Schulhausmeister/-innen haben wird. Über die Höhe der hierfür nötigen Stellenanteile im Bereich der Schulhausmeister wird rechtzeitig zur Inbetriebnahme der Turnhalle und auf Basis der Erkenntnisse, die sich aus der aktuell laufenden Organisationsuntersuchung ergeben werden, entschieden.


Begründung:


1. Ausgangssituation

Die Grundschule Riedenberg befindet sich in der Klara-Neuburger-Straße 2 im Stadtbezirk Sillenbuch. In nächster Nachbarschaft befindet sich im Süden, auf der gegenüberliegenden Seite der Kemnater Straße, das Geschwister-Scholl-Gymnasium sowie im Osten die sich derzeit im Bau befindende Freie Waldorfschule Silberwald in privater Trägerschaft.

Die Grundschule Riedenberg verfügt an ihrem Schulstandort über keine eigene Sport- oder Turnhalle. Die Schülerinnen und Schüler nutzen derzeit die bestehende 3-Feld-Sporthalle des Geschwister-Scholl-Gymnasiums.

Für den Neubau der Freien Waldorfschule Silberwald wurde vom privaten Träger im Jahr 2009 ein Architektenwettbewerb ausgelobt, der neben dem Schulgebäude auch den Neubau einer Sporthalle beinhaltete. Der Siegerentwurf des Architekturbüros Cheret Bozic Architekten, Stuttgart wird aktuell in mehreren Bauabschnitten realisiert, jedoch ohne Sporthalle.

Für die Gesamtbetrachtung des Schulcampus Sillenbuch mit den Schulstandorten Geschwister-Scholl-Gymnasium und Grundschule Riedenberg, sowie den zugeordneten Sportstätten, wurden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie durch das Architekturbüro zsp Architekten Peter Vorbeck, Stuttgart, verschiedene Lösungsvarianten erarbeitet.


2. Bedarfssituation

Schulsportbedarf
Die Schülerentwicklung der Grundschule Riedenberg ist gemäß der Prognose stabil. Im laufenden Schuljahr 2013/2014 hat die Schule 282 Schülerinnen und Schüler, was einer dreizügigen Schule entspricht. Da die Schule keine eigene Sporthalle besitzt, liegt auf Basis der Gesamtschülerzahl der Fehlbedarf bei 1,0 Übungseinheiten.

Das Geschwister-Scholl-Gymnasium ist das größte öffentliche Gymnasium in Stuttgart und hat im laufenden Schuljahr 2013/2014 eine Gesamtschülerzahl von 950 Schülerinnen und Schüler. Die Schülerentwicklung ist gemäß der Prognose stabil, wobei die inkonstanten Veränderungen des Übertrittverhaltens eine valide Vorhersage erschweren.

Auf der Basis der Gesamtschülerzahl ergibt sich ein Bedarf für das Geschwister-Scholl-Gymnasium von 3,2 Übungseinheiten. Am Standort des Gymnasiums befindet sich eine Sporthalle, welche den Bedarf von 3 Übungseinheiten deckt. Daraus ergibt sich ein Fehlbedarf für das Gymnasium von 0,2 Übungseinheiten. Somit ergibt sich für die beiden öffentlichen Schulen ein Gesamtbedarf von 1,2 Übungseinheiten.

In direkter Nachbarschaft zur Grundschule Riedenberg baut die Waldorfschule Silberwald einen neues Schulgebäude. An ihrem neuen Standort wird die Waldorfschule im Endausbau eine Gesamtschülerzahl von rd. 300 Schülern haben. Der Bedarf liegt für die Waldorfschule bei 1,0 Übungseinheiten. Da keine eigene Sporthalle vorgesehen wurde, wird eine gemeinsame Nutzung der Turnhalle für Schulzwecke zwischen der Waldorfschule und den öffentlichen Schulen geplant. Für den Schulsport der beiden öffentlichen Schulen und der Waldorfschule ergibt sich insgesamt ein Bedarf von 2,2 Übungseinheiten.

Vereinssportbedarf / Sportentwicklung
Im Stadtbezirk Sillenbuch gibt es bisher 2 Sporthallen, 3 Turnhallen und einen Gymnastikraum. Insgesamt stehen 3471 qm Hallensportfläche zur Verfügung. Aufgrund der Einwohnerzahl (Stand 31.12.2013: 23.409 EW) ergibt sich für den Vereinssport ein Bedarf von 4.682 m2 Hallensportfläche. Es besteht also ein Fehlbedarf von 1.210 m2, dies entspricht 3 Übungseinheiten. Mit 74,2 % Bedarfsdeckung liegt der Stadtbezirk Sillenbuch damit unter dem stadtweiten Durchschnitt von ca. 80 %.

Mit der neuen Sporthalle kann der Fehlbedarf für den Vereinsport reduziert werden. Gleichzeitig werden an diesem Standort durch die unmittelbare Nachbarschaft zur bestehenden Sporthalle Sillenbuch Synergieeffekte für die Durchführung von Turnieren mit großen Teilnehmerzahlen gesehen. Im Hinblick darauf, dass in der bestehenden Sporthalle Sillenbuch eine Zuschauertribüne vorhanden ist, kann in der neuen Sporthalle darauf verzichtet werden. Wie in anderen Hallen mit vergleichbarer Bauweise, ist vorgesehen, dass Zuschauer bei Bedarf den Sportbetrieb von dem den Umkleiden vorgelagerten Flur des OGs aus beobachten können.

Versammlungsstättennutzung
Eine Versammlungsstättennutzung ist nicht vorgesehen.


3. Standort der Sporthalle

Im Rahmen des Architektenwettbewerbs für den Neubau der Waldorfschule Silberwald und der daraus resultierenden Änderung des Bebauungsplanes wurde bereits ein Standort für eine zweiteilbare Sporthalle eingeplant. Für den Neubau einer Sporthalle wurde entsprechend ein Teil des Grundstücks vorgesehen (Standort 1; siehen Anlage 1 - Lageplan).

In der Machbarkeitsstudie für den Schulcampus Sillenbuch wurde aufgezeigt, dass bedingt durch die am Standort 1 zur Verfügung stehende Grundstücksgröße eine Sporthalle mit den Spielfeldmaßen 22m x 44m umsetzbar wäre. Im weiteren Planungsprozess soll nochmals geprüft werden, ob eine Spielfeldgröße von 23m x 44m bzw. 24m x 44m realisierbar ist.
Im Zuge der Machbarkeitsstudie wurde auch ein alternativer Standort für die Sporthalle geprüft, direkt neben der Sporthalle Sillenbuch beim Geschwister-Scholl-Gymnasium (Standort 2; siehe Anlage 1 - Lageplan). Hier wäre auch eine Halle mit den Spielfeldmaßen 24m x 44m umsetzbar, jedoch besteht hier kein Baurecht bzw. Bebauungsplan.

Die Machbarkeitsstudie hat aufgezeigt, dass sich im Hinblick auf funktionale, wirtschaftliche und planungsrechtliche Belange, sowie des nicht zwingend erforderlichen Bedarfes einer Wettkampf- und Versammlungsstättenfunktion, der Standort neben der Waldorfschule Silberwald deutliche Vorteile gegenüber dem Standort neben der bestehenden Sporthalle Sillenbuch bietet.

Zur schnellstmöglichen Verbesserung des Sportstättenangebots für den Stadtbezirk und zur Ermöglichung eines zeitgemäßen und zukunftsfähigen Schulsports für die Grundschule Riedenberg wird die Realisierung der Sporthalle mit einer Spielfeldgröße von 22m x 44m und einer Gesamtprogrammfläche von rund 1.433 m2 am Standort neben der Waldorfschule Silberwald empfohlen.

Ein Baubeginn könnte in Abhängigkeit von Planungsfortschritt, Finanzierung und baurechtlicher Genehmigung 2016 möglich sein.

Finanzielle Auswirkungen

Nach einer im Rahmen der Machbarkeitsstudie für das Schulareal durchgeführten Grobkostenannahme ist mit Gesamtbaukosten in Höhe von rd. 5,3 Mio. € brutto zu rechnen. Die Gesamtbaukosten beinhalten den Neubau einer Zweifeldsporthalle (ohne Wettkampf- und Versammlungsstättenfunktion) inklusive der erforderlichen Ausstattungskosten.

Im Rahmen des Wettbewerbs für den Neubau der Waldorfschule Silberwald waren neben der Sporthalle auch Werkstattanbauten enthalten, diese sind nicht Bestandteil des Neubaus der Sporthalle, sondern werden vom privaten Träger der Waldorfschule Silberwald finanziert und errichtet.

Für die Durchführung der Weiterplanung der unter Ziffer 3 beschriebenen Maßnahmen bis zum Projektbeschluss werden Planungsmittel in Höhe von ca. 350.000 € brutto benötigt. Aufgrund der Vorbefaßtheit im Rahmen des Wettbewerbes und der Realisierung der ersten Bauabschnitte der Freien Waldorfschule Silberwald soll für die Architektenleistungen das Architekturbüro Cheret Bozic Architekten, Stuttgart beauftragt werden.

Mit GRDrs 248/2014 hat der Verwaltungsausschuss am 07.05.2014 für die Weiterplanung der Sporthalle Riedenberg Planungsmittel in Höhe von 500.000 Euro beschlossen. Dieser Betrag umfasst die Planungsmittel für die Leistungsphasen 1-3 sowie weitere Leistungsphasen ab 4, die ab dem Projektbeschluss im Jahr 2015 bearbeitet und benötigt werden. Die Planungsmittel stehen im Haushaltsjahr 2014/2015 innerhalb der Planungsmittelpauschale (7.401905) im THH 400 beim Schulverwaltungsamt zur Verfügung. Die weitere Finanzierung des Projekts wird zum Doppelhaushalt 2016/2017 angemeldet.

Folgelasten
Für den vorgeschlagenen Neubau einer Sporthalle muss mit Folgelasten in Höhe von mindestens 612.965 € brutto gerechnet werden. Dies entspricht ca. 11,57 % der Gesamtkosten.

Personalbedarf
Die Nutzung der Sporthalle setzt sich zusammen aus Schulsport, Vereinssport sowie sonstiger Vereine und Gruppierungen im Rahmen der außerschulischen Überlassung.

Ab Inbetriebnahme der Sporthalle ist ein deutlich erhöhter Betreuungsbedarf durch den/die Schulhausmeister/-innen zu erwarten. Durch die abweichenden Nutzungszeiten der Turnhalle, insbesondere an Wochenenden, an Feiertagen und Schulferien, muss die Schulhausbetreuung für eine bedarfsgerechte Betreuung neu geregelt werden. Entsprechend sind die Personalkapazitäten für die Schulhausbetreuung um 100 % (Jahresarbeitszeit 1 Beschäftigen = 1.561 Stunden) zu erhöhen. Über die Höhe der hierfür letzlich nötigen Stellenanteile im Bereich der Schulhausmeister wird rechtzeitig zur Inbetriebnahme der Turnhalle und auf Basis der Erkenntnisse, die sich aus der aktuell laufenden Organisationsuntersuchung ergeben werden, entschieden.

Förderung
Für die Turnhalle wird die Verwaltung einen Antrag zur Projektförderung aus dem Sportstättenförderungsprogramm des Landes stellen. Falls das Land eine Förderung im Rahmen des Sportstättenförderungsprogramms bewilligt, kann mit einem Zuschuss gerechnet werden


Beteiligte Stellen

Referate WFB, StU und AK haben die Vorlage mitgezeichnet.





Dr. Susanne Eisenmann
    Dirk Thürnau
Bürgermeisterin
    Bürgermeister


Anlagen

- Anlage 1 - Lageplan
- Anlage 2 - Raumprogramm Sporthalle




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Anlage 1 - Lageplan - GRDrs 153-2014.pdfAnlage 1 - Lageplan - GRDrs 153-2014.pdfAnlage 2 -  Raumprogramm Sporthalle - GRDrs 153-2014.pdfAnlage 2 - Raumprogramm Sporthalle - GRDrs 153-2014.pdf