Landeshauptstadt Stuttgart
Referat Kultur/Bildung und Sport
Referat Soziales/Jugend und Gesundheit

Gz: KBS /SJG
GRDrs 331/2016
Stuttgart,
06/21/2016


Situationsbericht Schulkindbetreuung 2016



Mitteilungsvorlage


Vorlage anzurSitzungsartSitzungstermin
Schulbeirat
Jugendhilfeausschuss
Verwaltungsausschuss
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
Kenntnisnahme
öffentlich
öffentlich
öffentlich
05.07.2016
18.07.2016
20.07.2016

Kurzfassung des Berichts:
Ausführlicher Bericht siehe Anlage 1

Die Landeshauptstadt Stuttgart verfolgt das Ziel, bis zum Jahr 2023 ein flächendeckendes Angebot an qualifizierten Plätzen in Ganztagesschulen für Kinder im Grundschulalter bereitzustellen. Dieses Ziel formulierte der Stuttgarter Gemeinderat mit der Verabschiedung von GRDRs. 199/2011. Um dem hohen Bedarf der Eltern an ganztägigen Betreuungsplätzen möglichst rasch, d.h. ohne größere Baumaßnahmen, begegnen zu können, wurden als Interimslösung Schülerhäuser als neues Betreuungsangebot im Schulgebäuden etabliert. In den folgenden Jahren entwickelte die Stadt den Ausbauprozess weiter und definierte Standards (GRDrs. 6/2013, 1008/2013), die aufgrund des verbindlichen Qualitätsrahmens bezüglich Personalausstattung und –qualität, Raumressourcen und inhaltlicher Qualität (Stichwort Rhythmisierung) bereits heute die Anforderungen erfüllen, die neuere Studien (StEG, Bertelsmann) als unabdingbare Voraussetzung für das Gelingen von Ganztagesgrundschulen bei Politik und Verwaltung anmahnen. Das Stuttgarter Modell ist damit führend im Land, wenn nicht bundesweit.

Auch zahlreiche weiterführende Schulen profitierten von diesem Ausbauprogramm, insbesondere durch die Bereitstellung von Haushaltsmitteln zum Bau von Mensen.

Dieser Bericht gibt einen Überblick über den bisherigen und künftigen Ausbau der Schulkindbetreuung in Stuttgart. Hand in Hand mit dem Aufbau erfolgt der Rückbau der bisherigen reinen Betreuungsangeboten (Verlässliche Grundschule, flexible Nachmittagsbetreuung, Schülerhaus und Betreuung in Tageseinrichtungen für Kinder). Um den Schulen die bauliche Interimsphase zu verkürzen, wurde der Antragsprozess für die Schulen modifiziert (siehe Anlage, Ziffer 1.)

Ganztagesgrundschule

Derzeit sind bereits 31 Grundschulen der 72 Grundschulen sowie eine Förderschule in Stuttgart Ganztagesgrundschulen. 3880 Kinder bzw. 21,7% der 6 bis 10 Jahre alten Kinder werden ganztägig beschult. Zum kommenden Schuljahr starten weitere fünf Grundschulen mit dem Ganztagsbetrieb. Weitere 2 Grundschulen möchten den Betrieb zum Schuljahr 2017/18 aufnehmen, bis zu 14 weitere interessierte Schulen zum Schuljahr 2018/19. Erfahrungen aus der Praxis der pädagogischen Umsetzung ergänzen den Bericht.

Schülerhaus

Aktuell wird das Erziehungs-, Bildungs- und Betreuungsangebot des Schülerhauses noch an 26 Schulstandorten angeboten. Dort werden 3030 Grundschüler bzw. 16,9 % der 6 bis 10-jährigen Kinder betreut. Da Schülerhäuser die verbindliche Vorstufe zur Ganztagesschule bilden, gehen diese Schulstandorte nach und nach in den formellen Ganztagesbetrieb über. Bereits an 8 Schulstandorten ist dies der Fall, weitere 9 Standorte sind in der Planung für eine Umstellung auf eine Ganztagsgrundschule.

Verlässliche Grundschule und Flexible Nachmittagsbetreuung

Durch den sukzessiv erfolgenden Aufbau der Ganztagsgrundschulen besteht weiterhin ein Angebot der Betreuung im Rahmen der Verlässlichen Grundschule bis 14 Uhr und sukzessive abbauend die flexible Nachmittagsbetreuung bis max. 17 Uhr. Die Betreuung im Rahmen der Verlässlichen Grundschule entfällt langfristig an Ganztagsgrundschulen in verbindlicher Form im Endausbau, an Ganztagsschulen in Wahlform bleibt für die Halbtagskinder die Betreuung im Rahmen der Verlässlichen Grundschule bis 14 Uhr auch im Endausbau bestehen. Das Betreuungsangebot der Verlässlichen Grundschule bzw. dessen Verlängerung durch die Flexible Nachmittagsbetreuung wird noch an 66 Grundschulen und 9 Grundstufen der Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren mit Förderschwerpunkt Lernen (ehemals Förderschulen) angeboten. Zum Stand Oktober 2015 wurden trägerübergreifend Plätze in 362 Gruppen der Verlässlichen Grundschule sowie 127 Gruppen der Flexiblen Nachmittagsbetreuung vorgehalten (maximal 20 Plätze pro Gruppe).

Für das Personal der Verlässlichen Grundschule bietet der Übergang zum Jugendamt sowie die Möglichkeit der Nachqualifikation häufig eine gute Zukunftsperspektive.

Hortangebot in Tageseinrichtungen für Kindern und Horten an der Schule

Der Hort-Versorgungsgrad liegt zum Stand 1.3.2015 bei 15,7% (siehe Anlage 1, Ziffer 5.1). Bestehende Hortplätze werden Zug um Zug in Abstimmung mit dem Einstieg einer Grundschule in den Ganztag in andere Angebote der Kindertagesbetreuung umgewandelt.

Schulkinder in weiterführenden Schulen

Die Betreuung älterer Schulkinder in Stuttgart (ab Klassenstufe 5) steht bislang auf zwei Säulen: der flexiblen Betreuung im Schülerhort und der Betreuung in verschiedenen Angebotsformen der weiterführenden Schulen. Aufgrund der Vielfalt an Angebotsformen (traditionelle Ganztagesschulen, formelle Ganztagesschulen, Erweiterte Betreuungsangebote an Nachmittagen in Werkrealschulen, Programm der Außerschulischen Bildung und Betreuung an weiterführenden Schulen) gibt es eine flächendeckende Versorgung mit Betreuungsmöglichkeiten im ganzen Stadtgebiet, dem allerdings ein umfassendes, zugrundeliegendes Konzept noch fehlt. Dabei gilt es, auch Schulkinder mit intensiverem Betreuungsbedarf in den Blick zu nehmen.

Der Gesamtversorgungsgrad ist für Kinder im Grundschulalter von 32% (2011) auf 69% (2015) gestiegen.

In weiterführenden Schulen stehen Plätze für 23% der 10 bis unter 14jährigen Kinder zur Verfügung.

Der ausführliche Bericht ist Anhang 1 zu entnehmen. Einen umfassenden Überblick über die Angebote sowie die Versorgungsquote in den einzelnen Stadtteilen, grafische Übersichten der Angebote für den Grundschul- sowie für den weiterführenden Bereich sowie den derzeitigen Stand der baulichen Umsetzung der Ganztagesgrundschulen geben die Anlagen 2-5.
Beteiligte Stellen




Vorliegende Anträge/Anfragen
Antrag 184/2015 der Gemeinderatsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN und SPD-Gemeinderatsfraktion
Antrag 103/2016 der Freie Wähler-Gemeinderatsfraktion
Antrag 104/2016 der Gemeineratsfraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN
Antrag 108/2016 Ripsam Iris (CDU), Porsch Nicole (CDU), Dr. Nopper Klaus (CDU)






i. V. Michael FöllIsabel Fezer
Erster BürgermeisterBürgermeisterin





1: Ausführlicher Bericht
2: Tabellarische Übersicht aller Betreuungsangebote
3: Grafische Darstellung der Betreuungsangebote an Grundschulen
4: Grafische Darstellung der Betreuungsangebote an Weiterführenden Schulen
5: Stand der baulichen Umsetzung


<Anlagen>


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Anlage 5 Stand der baulichen Umsetzung.pdf
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ATTX5VNN.pdf
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Anlage 4 Grafische Darstellung der Betreuungsangebote an Weiterführenden Schulen.pdf
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Anlage 1 zu GRDrs. 331_2016 .pdf
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Anlage 2 Tabellarische Übersicht aller Betreuungsangebote.pdf