Das Konzernergebnis vor Steuern des LBBW-Konzerns belief sich im Geschäftsjahr 2017 auf 515 Mio. EUR und lag deutlich über dem Vorjahresergebnis von 142 Mio. EUR, welches maßgeblich durch eine Wertberichtigung des Goodwills in Höhe von -379 Mio. EUR geprägt war. Die operativen Segmente Corporates, Kapitalmarktgeschäft und Retail/Sparkassen haben dabei mit 721 Mio. EUR erheblich zum Konzernergebnis 2017 beigetragen. Für 2018 rechnet die LBBW mit einem Konzernergebnis vor Steuern in Höhe eines mittleren dreistelligen Millionenbetrags. · Kapitalquoten
Die Kapitalquoten zum 31.12.2017 lagen mit einer harten Kernkapitalquote von 15,7% (VJ 15,2%) und einer Gesamtkapitalquote von 22,2% (VJ 21,5 %) nach vollständiger Umsetzung der CRR/CRD IV (europäische Verordnung im Rahmen von Basel III) deutlich über den gestiegenen aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen. Beide Quoten sind für die Konzernsteuerung maßgeblich. · Verschuldungsquote
Die Verschuldungsquote (Leverage Ratio) lag mit 4,6 % (fully loaded) ebenfalls deutlich über der von der Aufsicht heute vorgesehenen Mindestmarke von 3 %. · Risikoaktiva
Bei den Risikoaktiva handelt es sich um die Summe der Geschäfte einer Bank, die gemäß aufsichtsrechtlichen Anforderungen mit unterschiedlich viel Eigenkapital zu unterlegen sind (fast alle Kredite oder Wertpapiere). Die RWA (risikogewichtete Aktiva) betrugen zum 31.12.2017 75,7 Mrd. EUR (VJ 77,4 Mrd. EUR). Ursächlich für den Rückgang sind methodische Verbesserungen von Risiken bei Aktienpositionen sowie Portfolioverbesserungen bei Unternehmenskunden und Immobilien. · Cost Income Ratio
Die Cost-Income-Ratio (Aufwands-Ertrags-Relation) beträgt 74,8 % (VJ 74,3%). Mittel-bis langfristig strebt die LBBW eine CIR von rd. 60 % an. · Personal
Die Beschäftigtenzahl der LBBW sank auch aufgrund von Anpassungen ihrer strategischen Ausrichtung zum 31. Dezember 2017 auf 10 326 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vorjahr: 10.839). Rund 5.700 (Mitarbeiter der LBBW-Bank sind am Standort Stuttgart beschäftigt. IV. Wesentliche Entwicklungen 1. Sealink Portfolio Das ursprünglich 17,3 Mrd. EUR große Portfolio war vor dem Verkauf der Sachsen LB an die LBBW im Jahr 2008 in die Zweckgesellschaft Sealink ausgelagert worden. Der Freistaat Sachsen hatte damals eine Erstverlustgarantie in Höhe von 2,75 Mrd. EUR zur Absicherung von Zahlungsausfällen innerhalb des Portfolios gestellt. Die LBBW hatte Sealink über ein Darlehen refinanziert. Dieses Darlehen war über eine Garantie des Landes Baden-Württemberg und der in diesem Zusammenhang gegebenen Rückgarantie der Stadt Stuttgart und des Sparkassenverbands abgesichert. Im September 2017 umfasste das Portfolio noch ein Nominalvolumen von rund 4,2 Mrd. EUR. Vor dem Hintergrund des günstigen Marktumfelds hatte der Freistaat Sachsen im Einvernehmen mit der LBBW und den Trägern der LBBW im September 2017 den Verwalter des Sealink-Portfolios mit dem Verkauf der Wertpapiere beauftragt. Das Portfolio der Zweckgesellschaft Sealink Funding, in dem Wertpapiere der ehemaligen Sachsen LB gebündelt waren, wurde nahezu vollständig an internationale Investoren verkauft. Aus rechtlichen Gründen verbleibt im Portfolio noch ein Restbestand an Wertpapieren, deren Risiken vollständig durch die sächsische Erstverlustgarantie abgedeckt sind. Es ist geplant, diese Papiere nach Klärung der Rechtsfragen zeitnah zu veräußern und Sealink im Jahr 2018 vollständig abzuwickeln. Mit dem nahezu vollständig abgeschlossenen Verkauf des Portfolios entfallen sämtliche Risiken aus Sealink für die Stadt Stuttgart und die weiteren Träger der LBBW (Land Baden-Württemberg, Sparkassenverband Baden-Württemberg). Die bisher von der LBBW bezahlte Garantieprovision wurde nach Abzug von laufenden Verpflichtungen einem Überschusskonto zugeführt, das als Risikopuffer diente. Dieses Garantieüberschusskonto wird im Jahr 2018 abgerechnet werden. Die Verwaltung erwartet eine Auszahlung in Höhe von rd.167 Mio. EUR. Diese soll - wie von der Verwaltung bereits früher vorgeschlagen - für die Finanzierung der Opernsanierung verwendet werden. 2. Filialstruktur BW-Bank Die BW-Bank entwickelt sich zu einer leistungsfähigen Multikanalbank weiter. Die persönliche Beratung im Bankgeschäft ist unverzichtbar. Allerdings verändern sich die Wünsche der Kunden massiv. Die Filialen werden immer seltener besucht; gerade einfache Bankgeschäfte wie Überweisungen werden immer öfter online oder am Smartphone erledigt. Darauf reagiert die Bank mit Anpassungen im Filialnetz und einem konsequenten Ausbau der digitalen Angebote. Die Neuausrichtung des Filialnetzes ist nach Einschätzung der LBBW gut vorangekommen. Dabei gibt es zwei Typen von Standorten: die klassischen Filialen und die neuen Beratungscenter. Bei Letzteren handelt es sich um schlanke Standorte, die sich auf die Beratung zu anspruchsvollen Themen wie Baufinanzierung konzentrieren und für das alltägliche Bankgeschäft mit SB-Geräten ausgestattet sind. Auch nach den Anpassungen der letzten Jahre verfügt die BW-Bank über ein flächendeckendes Filialnetz in Stuttgart. Aktuell sind es rund 50 Filialen und Beratungscenter sowie weitere 50 SB-Standorte für Bargeldversorgung, Kontoauszüge etc. Das ist das dichteste Netz aller Banken in Stuttgart. 3. Vorstand der LBBW Herr Dr. Christian Ricken wurde mit Wirkung ab 1. Januar 2017 zum Mitglied des Vorstands und Nachfolger von Herrn Ingo Mandt bestellt. Er ist für das Dezernat Kapitalmarktgeschäft und Asset Management/Internationales Geschäft verantwortlich. Herr Thorsten Schönenberger wurde mit Wirkung zum 1. August 2017 zum Mitglied des Vorstands bestellt. Herr Schönenberger hat die Verantwortung für das neu geschaffene Dezernat Immobilien und Projektfinanzierung übernommen. Herr Freiherr von Uslar Gleichen ist zum 31.12.2017 aus dem Vorstand ausgeschieden. 4. Nachhaltigkeit Nachhaltigkeit ist eine der vier Stoßrichtungen der LBBW auf dem Weg zu mehr Wachstum und Effizienz. In 2017 war bei der LBBW im Bereich Projektfinanzierung rund die Hälfte des Geschäfts eindeutig nachhaltig (erneuerbare Energien). Beim Eigen- und Durchleitungsgeschäft von Förderkrediten waren 95% des Neugeschäfts nachhaltig. Die LBBW nimmt hier unter den Landesbanken die Top1-Position ein. Darüber hinaus betrug in 2017 der Anteil der nachhaltigen Assets an den Gesamtassets der LBBW Asset Management 28%. Um den hohen Stellenwert der Nachhaltigkeit zu unterstreichen wurde von der LBBW im Jahr 2017 der erste eigene Green Bond aufgelegt. Die LBBW hat als erste europäische Geschäftsbank für diese Green Bond-Transaktion auf Basis gewerblicher Immobilien die Zertifizierung der Climate Bond Initiative (CBI) erhalten. Die Emission hatte ein Volumen von 750 Mio. EUR und war damit die bisher größte Green-Bond-Emission einer europäischen Geschäftsbank. V. Entlastung der Aufsichtsrats- und Vorstandsmitglieder (Beschlussantrag Nr. 2) Gemäß § 8 Abs. 2 Nr. 3 und Abs. 5 des Gesetzes über die Landesbank Baden-Württemberg (LBWG) beschließt die Hauptversammlung die Entlastung der Mitglieder des Vorstands und des Aufsichtsrats. Die Entlastung enthält keinen Verzicht auf Ersatzansprüche. Die Entlastung des Vorstands ist nur zulässig, wenn die Rechtsaufsichtsbehörde bestätigt hat, dass die Jahresabschlussprüfung keine erheblichen Verstöße ergeben hat oder alle wesentlichen Anstände erledigt sind (§ 18 Abs. 3 LBWG). Die erforderliche Bestätigung für das Geschäftsjahr 2017 wurde vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft und vom Innenministerium, die gemeinsam die Rechtsaufsicht ausüben, erteilt. Für die Entlastung ist gem. § 9 Nr. 3 Satzung LBBW die Hauptversammlung zuständig.